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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Classe der Aufsichtsbeamten (die curiosi) und auch diese sollten
nur in dringenden Fällen Gebrauch davon machen. Als
Grund des Verbots gibt das Gesetz selbst an: "quod para-
veredorum exactio patrimonia multorum evertit et pavit
avaritiam nonnullorum
", d. h. weil die Requisitionen der
Paraveredi das Vermögen Vieler zerrüttet und die Habsucht
in vielen Fällen begünstigt. --

Wie ganz unendlich die Unterthanen des römischen Reiches
durch die Stellung der veredi, paraveredi und parangariae
gedrückt und gequält wurden und wie sehr diese Last an ihrem
Vermögen sog, beweisen die Gesetze selbst, weil sie alle ohne
Ausnahme darauf bedacht sind, die Kräfte der Provinzialen
möglichst zu schonen. So hob ein Gesetz des Kaiser Julian
im Jahre 363 den Dienst der veredi und paraveredi in
Sardinien auf1). Dagegen mußte dort der cursus angariarum
entsprechend verstärkt und gehörig dislocirt werden; (pro locorum
situ atque itineris qualitate tantum numerum angariarum
collocari opportere
) um die ärarialischen Transporte (nament-
lich die Getreidesendungen) ohne Stockung des Verkehrs zu den
Häfen verbringen zu können. Julians Gesetze wurden auch
damals schon in dieser Richtung consultissimae genannt.

Kaiser Honorius erließ in den Jahren 4002), 4013) und
4034) drei Gesetze, deren jedes die Beschränkung der paraveredi
und parangariae im Auge hatte.

1) Cod. Theodos. de cursu publico Lex XVI. "ne provincialium
status in Sardinia subruatur, cursum veredorum seu paraveredorum
penitus amputari opportere decernimus" etc.
2) Cod. Theodos. de curs. publ. Lex LIX.
3) Cod. Theodos. de curs. publ. Lex LXIII.
4) Cod. Theodos. de curs. publ. Lex LXIV.

Claſſe der Aufſichtsbeamten (die curiosi) und auch dieſe ſollten
nur in dringenden Fällen Gebrauch davon machen. Als
Grund des Verbots gibt das Geſetz ſelbſt an: „quod para-
veredorum exactio patrimonia multorum evertit et pavit
avaritiam nonnullorum
“, d. h. weil die Requiſitionen der
Paraveredi das Vermögen Vieler zerrüttet und die Habſucht
in vielen Fällen begünſtigt. —

Wie ganz unendlich die Unterthanen des römiſchen Reiches
durch die Stellung der veredi, paraveredi und parangariae
gedrückt und gequält wurden und wie ſehr dieſe Laſt an ihrem
Vermögen ſog, beweiſen die Geſetze ſelbſt, weil ſie alle ohne
Ausnahme darauf bedacht ſind, die Kräfte der Provinzialen
möglichſt zu ſchonen. So hob ein Geſetz des Kaiſer Julian
im Jahre 363 den Dienſt der veredi und paraveredi in
Sardinien auf1). Dagegen mußte dort der cursus angariarum
entſprechend verſtärkt und gehörig dislocirt werden; (pro locorum
situ atque itineris qualitate tantum numerum angariarum
collocari opportere
) um die ärarialiſchen Transporte (nament-
lich die Getreideſendungen) ohne Stockung des Verkehrs zu den
Häfen verbringen zu können. Julians Geſetze wurden auch
damals ſchon in dieſer Richtung consultissimae genannt.

Kaiſer Honorius erließ in den Jahren 4002), 4013) und
4034) drei Geſetze, deren jedes die Beſchränkung der paraveredi
und parangariae im Auge hatte.

1) Cod. Theodos. de cursu publico Lex XVI. „ne provincialium
status in Sardinia subruatur, cursum veredorum seu paraveredorum
penitus amputari opportere decernimus“ etc.
2) Cod. Theodos. de curs. publ. Lex LIX.
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[53/0066] Claſſe der Aufſichtsbeamten (die curiosi) und auch dieſe ſollten nur in dringenden Fällen Gebrauch davon machen. Als Grund des Verbots gibt das Geſetz ſelbſt an: „quod para- veredorum exactio patrimonia multorum evertit et pavit avaritiam nonnullorum“, d. h. weil die Requiſitionen der Paraveredi das Vermögen Vieler zerrüttet und die Habſucht in vielen Fällen begünſtigt. — Wie ganz unendlich die Unterthanen des römiſchen Reiches durch die Stellung der veredi, paraveredi und parangariae gedrückt und gequält wurden und wie ſehr dieſe Laſt an ihrem Vermögen ſog, beweiſen die Geſetze ſelbſt, weil ſie alle ohne Ausnahme darauf bedacht ſind, die Kräfte der Provinzialen möglichſt zu ſchonen. So hob ein Geſetz des Kaiſer Julian im Jahre 363 den Dienſt der veredi und paraveredi in Sardinien auf 1). Dagegen mußte dort der cursus angariarum entſprechend verſtärkt und gehörig dislocirt werden; (pro locorum situ atque itineris qualitate tantum numerum angariarum collocari opportere) um die ärarialiſchen Transporte (nament- lich die Getreideſendungen) ohne Stockung des Verkehrs zu den Häfen verbringen zu können. Julians Geſetze wurden auch damals ſchon in dieſer Richtung consultissimae genannt. Kaiſer Honorius erließ in den Jahren 400 2), 401 3) und 403 4) drei Geſetze, deren jedes die Beſchränkung der paraveredi und parangariae im Auge hatte. 1) Cod. Theodos. de cursu publico Lex XVI. „ne provincialium status in Sardinia subruatur, cursum veredorum seu paraveredorum penitus amputari opportere decernimus“ etc. 2) Cod. Theodos. de curs. publ. Lex LIX. 3) Cod. Theodos. de curs. publ. Lex LXIII. 4) Cod. Theodos. de curs. publ. Lex LXIV.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/66>, abgerufen am 24.11.2024.