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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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selbst ausüben wollten, gewesen, was dem Reichspostwesen,
so wie es war -- und dem Fürsten von Thurn und Taxis
entgegentreten mußte, gewiß ist es aber, daß dieser §. fast zum
größten Theile sich gar nicht durchführen ließ; denn Preußen
hatte sich ja schon ein Jahr zuvor durch einen Vertrag mit
Frankreich (am 23. Mai 1802) für die abgetretenen links-
rheinischen Lande Geldern, Cleve und Meurs, mit den Hoch-
stiften Hildesheim, Münster und Paderborn, dann Eichsfeld,
dem churmainzischen Erfurt, den Städten Goslar, Mühlhausen
und Nordhausen, sowie den Reichsabteien Quedlinburg, Elten,
Essen und Werden, Herford und Kappenberg entschädigen
lassen. Frankreich hatte zugleich Preußen den Besitz dieser
Länder mit der vollen Souveränetät garantirt, und letzteres
nahm daher auch dort sofort die bisherigen Reichsposten an
sich; -- es konnte daher von einem status quo der Zeit des
Luneviller Friedens für das Postgebiet des Taxis keine Rede
mehr sein! --

Taxis remonstrirte hiegegen allerdings und drohte sogar
mit Kaiser und Reich und der französischen Republik1), aber
vergeblich. --

§. 2.
Auflösung des deutschen Reichs und Untergang der Reichs-
Postanstalt.

Taxis rettete aus dem Schiffbruche was noch zu retten
war; er schloß wenigstens mit den meisten Fürsten der ihm

1) Stephan, a. a. O. p. 333.

ſelbſt ausüben wollten, geweſen, was dem Reichspoſtweſen,
ſo wie es war — und dem Fürſten von Thurn und Taxis
entgegentreten mußte, gewiß iſt es aber, daß dieſer §. faſt zum
größten Theile ſich gar nicht durchführen ließ; denn Preußen
hatte ſich ja ſchon ein Jahr zuvor durch einen Vertrag mit
Frankreich (am 23. Mai 1802) für die abgetretenen links-
rheiniſchen Lande Geldern, Cleve und Meurs, mit den Hoch-
ſtiften Hildesheim, Münſter und Paderborn, dann Eichsfeld,
dem churmainziſchen Erfurt, den Städten Goslar, Mühlhauſen
und Nordhauſen, ſowie den Reichsabteien Quedlinburg, Elten,
Eſſen und Werden, Herford und Kappenberg entſchädigen
laſſen. Frankreich hatte zugleich Preußen den Beſitz dieſer
Länder mit der vollen Souveränetät garantirt, und letzteres
nahm daher auch dort ſofort die bisherigen Reichspoſten an
ſich; — es konnte daher von einem status quo der Zeit des
Luneviller Friedens für das Poſtgebiet des Taxis keine Rede
mehr ſein! —

Taxis remonſtrirte hiegegen allerdings und drohte ſogar
mit Kaiſer und Reich und der franzöſiſchen Republik1), aber
vergeblich. —

§. 2.
Auflöſung des deutſchen Reichs und Untergang der Reichs-
Poſtanſtalt.

Taxis rettete aus dem Schiffbruche was noch zu retten
war; er ſchloß wenigſtens mit den meiſten Fürſten der ihm

1) Stephan, a. a. O. p. 333.
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[367/0380] ſelbſt ausüben wollten, geweſen, was dem Reichspoſtweſen, ſo wie es war — und dem Fürſten von Thurn und Taxis entgegentreten mußte, gewiß iſt es aber, daß dieſer §. faſt zum größten Theile ſich gar nicht durchführen ließ; denn Preußen hatte ſich ja ſchon ein Jahr zuvor durch einen Vertrag mit Frankreich (am 23. Mai 1802) für die abgetretenen links- rheiniſchen Lande Geldern, Cleve und Meurs, mit den Hoch- ſtiften Hildesheim, Münſter und Paderborn, dann Eichsfeld, dem churmainziſchen Erfurt, den Städten Goslar, Mühlhauſen und Nordhauſen, ſowie den Reichsabteien Quedlinburg, Elten, Eſſen und Werden, Herford und Kappenberg entſchädigen laſſen. Frankreich hatte zugleich Preußen den Beſitz dieſer Länder mit der vollen Souveränetät garantirt, und letzteres nahm daher auch dort ſofort die bisherigen Reichspoſten an ſich; — es konnte daher von einem status quo der Zeit des Luneviller Friedens für das Poſtgebiet des Taxis keine Rede mehr ſein! — Taxis remonſtrirte hiegegen allerdings und drohte ſogar mit Kaiſer und Reich und der franzöſiſchen Republik 1), aber vergeblich. — §. 2. Auflöſung des deutſchen Reichs und Untergang der Reichs- Poſtanſtalt. Taxis rettete aus dem Schiffbruche was noch zu retten war; er ſchloß wenigſtens mit den meiſten Fürſten der ihm 1) Stephan, a. a. O. p. 333.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/380>, abgerufen am 24.11.2024.