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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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er seinen Einzug in Frankfurt und am 4. Oktober ward
Franz I. als Kaiser gekrönt. Diesmal war die Postbedienung
von Hanau bis Frankfurt und von dort auf dem Rückwege
bis Ulm dem Fürsten von Thurn und Taxis aufgetragen, wo-
gegen Paar ein decretum salvatorium bei der Reichscanzlei
erwirkte.

Der Wahlcapitulation Franz I. wurde jene von Karl VII.
zu Grunde gelegt, sie erhielt nur wenige Zusätze. Ueber das Post-
wesen wurden gar keine Erinnerungen gemacht, der betreffende
Artikel wurde unverändert in dieselbe aufgenommen.

Jn dem neuen Taxis'schen Lehensbrief wurde sich wieder
auf den Jnhalt der Capitulation bezogen. Paar kam zugleich
mit dem Gesuche um Belehnung mit dem kaiserlichen Obristen-
Reichspostmeister-Amte ein, dasselbe blieb jedoch ohne Ent-
schließung.

Am 30. Mai 1747 empfing der Fürst Alexander von
Thurn und Taxis das Lehen vor des Kaisers Throne. Sieben
Jahre später wurde er ungeachtet der Protestation der Alt-
Fürstenhäuser mit Virilstimme in den Reichsfürstenstand ein-
geführt.

Die meisten Reichsstände hatten auf das Heftigste wider-
sprochen, -- nur Friedrich der Große nahm sich des Fürsten
auf das Wärmste und Uneigennützigste an und lieh demselben
ohne irgend eine Bedingung seine mächtige Fürsprache, ver-
möge deren es auch gelang, des Fürsten Wunsch in Erfüllung
zu bringen.

Wie dankerfüllt damals der Fürst für einen so uneigen-
nützigen Act der Fürsprache war, äußerte er gelegentlich dahin,
"daß er eine so empfindliche Dankbarkeit für diese so groß-

er ſeinen Einzug in Frankfurt und am 4. Oktober ward
Franz I. als Kaiſer gekrönt. Diesmal war die Poſtbedienung
von Hanau bis Frankfurt und von dort auf dem Rückwege
bis Ulm dem Fürſten von Thurn und Taxis aufgetragen, wo-
gegen Paar ein decretum salvatorium bei der Reichscanzlei
erwirkte.

Der Wahlcapitulation Franz I. wurde jene von Karl VII.
zu Grunde gelegt, ſie erhielt nur wenige Zuſätze. Ueber das Poſt-
weſen wurden gar keine Erinnerungen gemacht, der betreffende
Artikel wurde unverändert in dieſelbe aufgenommen.

Jn dem neuen Taxis'ſchen Lehensbrief wurde ſich wieder
auf den Jnhalt der Capitulation bezogen. Paar kam zugleich
mit dem Geſuche um Belehnung mit dem kaiſerlichen Obriſten-
Reichspoſtmeiſter-Amte ein, dasſelbe blieb jedoch ohne Ent-
ſchließung.

Am 30. Mai 1747 empfing der Fürſt Alexander von
Thurn und Taxis das Lehen vor des Kaiſers Throne. Sieben
Jahre ſpäter wurde er ungeachtet der Proteſtation der Alt-
Fürſtenhäuſer mit Virilſtimme in den Reichsfürſtenſtand ein-
geführt.

Die meiſten Reichsſtände hatten auf das Heftigſte wider-
ſprochen, — nur Friedrich der Große nahm ſich des Fürſten
auf das Wärmſte und Uneigennützigſte an und lieh demſelben
ohne irgend eine Bedingung ſeine mächtige Fürſprache, ver-
möge deren es auch gelang, des Fürſten Wunſch in Erfüllung
zu bringen.

Wie dankerfüllt damals der Fürſt für einen ſo uneigen-
nützigen Act der Fürſprache war, äußerte er gelegentlich dahin,
„daß er eine ſo empfindliche Dankbarkeit für dieſe ſo groß-

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[352/0365] er ſeinen Einzug in Frankfurt und am 4. Oktober ward Franz I. als Kaiſer gekrönt. Diesmal war die Poſtbedienung von Hanau bis Frankfurt und von dort auf dem Rückwege bis Ulm dem Fürſten von Thurn und Taxis aufgetragen, wo- gegen Paar ein decretum salvatorium bei der Reichscanzlei erwirkte. Der Wahlcapitulation Franz I. wurde jene von Karl VII. zu Grunde gelegt, ſie erhielt nur wenige Zuſätze. Ueber das Poſt- weſen wurden gar keine Erinnerungen gemacht, der betreffende Artikel wurde unverändert in dieſelbe aufgenommen. Jn dem neuen Taxis'ſchen Lehensbrief wurde ſich wieder auf den Jnhalt der Capitulation bezogen. Paar kam zugleich mit dem Geſuche um Belehnung mit dem kaiſerlichen Obriſten- Reichspoſtmeiſter-Amte ein, dasſelbe blieb jedoch ohne Ent- ſchließung. Am 30. Mai 1747 empfing der Fürſt Alexander von Thurn und Taxis das Lehen vor des Kaiſers Throne. Sieben Jahre ſpäter wurde er ungeachtet der Proteſtation der Alt- Fürſtenhäuſer mit Virilſtimme in den Reichsfürſtenſtand ein- geführt. Die meiſten Reichsſtände hatten auf das Heftigſte wider- ſprochen, — nur Friedrich der Große nahm ſich des Fürſten auf das Wärmſte und Uneigennützigſte an und lieh demſelben ohne irgend eine Bedingung ſeine mächtige Fürſprache, ver- möge deren es auch gelang, des Fürſten Wunſch in Erfüllung zu bringen. Wie dankerfüllt damals der Fürſt für einen ſo uneigen- nützigen Act der Fürſprache war, äußerte er gelegentlich dahin, „daß er eine ſo empfindliche Dankbarkeit für dieſe ſo groß-

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/365>, abgerufen am 24.11.2024.