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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Jm Jahre 1705 legte der Fürst Taxis auch noch eine
reitende Post über Dinkelsbühl nach Cannstadt an. -- Die
Nürnberger Boten, welche dorthin ihre Straße hatten, suchten
dieselbe durch Anlegung einer Art von einer fahrenden Post
zu ruiniren, da sich aber der Herzog von Württemberg auf
das Taxis'sche Ansuchen gegen diesen neuen Postcours sehr
günstig bezeugte, so mußten die Nürnberger Boten ihre Post-
fuhren bleiben lassen.



Cap. X.
Württemberg errichtet eigene Landesposten.

Am 24. Juni 1708 ertheilte Herzog Eberhardt Ludwig
von Württemberg seinem Kammer-Courier die Commission, einen
Postwagen nach Nürnberg anzulegen, welcher unter dem Titel
eines Württembergischen extra-ordinari Postwagens geführt
und von Niemanden als dem Herzog dependiren sollte. Die
Veranlassung hiezu gaben wahrscheinlich die zahlreichen Porto-
überforderungen von Seite Taxis, welchem gegenüber Württem-
berg schon seit dem Jahre 1705 vergebens sich beschwert hatte.

Am 3. November 1708 rescribirte der Kaiser an den Herzog
von Württemberg wegen Abstellung der Landesposten an den
Chur- und Ober-Rheinischen Kreis. Der Herzog scheint aber
seinen Plan wohl überlegt zu haben und die mehrfachen Ver-
suche des Taxis, ihn im Guten von dem Vorhaben abzubringen,
blieben erfolglos; vielmehr beabsichtigte der Herzog das Post-

Jm Jahre 1705 legte der Fürſt Taxis auch noch eine
reitende Poſt über Dinkelsbühl nach Cannſtadt an. — Die
Nürnberger Boten, welche dorthin ihre Straße hatten, ſuchten
dieſelbe durch Anlegung einer Art von einer fahrenden Poſt
zu ruiniren, da ſich aber der Herzog von Württemberg auf
das Taxis'ſche Anſuchen gegen dieſen neuen Poſtcours ſehr
günſtig bezeugte, ſo mußten die Nürnberger Boten ihre Poſt-
fuhren bleiben laſſen.



Cap. X.
Württemberg errichtet eigene Landespoſten.

Am 24. Juni 1708 ertheilte Herzog Eberhardt Ludwig
von Württemberg ſeinem Kammer-Courier die Commiſſion, einen
Poſtwagen nach Nürnberg anzulegen, welcher unter dem Titel
eines Württembergiſchen extra-ordinari Poſtwagens geführt
und von Niemanden als dem Herzog dependiren ſollte. Die
Veranlaſſung hiezu gaben wahrſcheinlich die zahlreichen Porto-
überforderungen von Seite Taxis, welchem gegenüber Württem-
berg ſchon ſeit dem Jahre 1705 vergebens ſich beſchwert hatte.

Am 3. November 1708 reſcribirte der Kaiſer an den Herzog
von Württemberg wegen Abſtellung der Landespoſten an den
Chur- und Ober-Rheiniſchen Kreis. Der Herzog ſcheint aber
ſeinen Plan wohl überlegt zu haben und die mehrfachen Ver-
ſuche des Taxis, ihn im Guten von dem Vorhaben abzubringen,
blieben erfolglos; vielmehr beabſichtigte der Herzog das Poſt-

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[336/0349] Jm Jahre 1705 legte der Fürſt Taxis auch noch eine reitende Poſt über Dinkelsbühl nach Cannſtadt an. — Die Nürnberger Boten, welche dorthin ihre Straße hatten, ſuchten dieſelbe durch Anlegung einer Art von einer fahrenden Poſt zu ruiniren, da ſich aber der Herzog von Württemberg auf das Taxis'ſche Anſuchen gegen dieſen neuen Poſtcours ſehr günſtig bezeugte, ſo mußten die Nürnberger Boten ihre Poſt- fuhren bleiben laſſen. Cap. X. Württemberg errichtet eigene Landespoſten. Am 24. Juni 1708 ertheilte Herzog Eberhardt Ludwig von Württemberg ſeinem Kammer-Courier die Commiſſion, einen Poſtwagen nach Nürnberg anzulegen, welcher unter dem Titel eines Württembergiſchen extra-ordinari Poſtwagens geführt und von Niemanden als dem Herzog dependiren ſollte. Die Veranlaſſung hiezu gaben wahrſcheinlich die zahlreichen Porto- überforderungen von Seite Taxis, welchem gegenüber Württem- berg ſchon ſeit dem Jahre 1705 vergebens ſich beſchwert hatte. Am 3. November 1708 reſcribirte der Kaiſer an den Herzog von Württemberg wegen Abſtellung der Landespoſten an den Chur- und Ober-Rheiniſchen Kreis. Der Herzog ſcheint aber ſeinen Plan wohl überlegt zu haben und die mehrfachen Ver- ſuche des Taxis, ihn im Guten von dem Vorhaben abzubringen, blieben erfolglos; vielmehr beabſichtigte der Herzog das Poſt-

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/349>, abgerufen am 22.11.2024.