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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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125 passus. Rechnet man auf eine deutsche Meile 4000 passus
italici
, so betrug die Entfernung 3,75 oder 33/4 Meilen oder
71/2 geometrische Stunden.

Die Errichtung der Stationen und deren Unterhaltung
scheint weniger Schwierigkeiten mit sich gebracht zu haben, als
man vielleicht bei einem so ausgedehnten Reiche glauben sollte,
im Gegentheil muß Anbau und Cultur schon in hohem Grade
unterstützend diesem Unternehmen zur Seite gestanden haben,
wie Neufville glaubt.1) Uebereinstimmend hiemit sagt auch
Jahn2): "Die Könige von Persien hatten auf allen Haupt-
straßen durch das ganze Reich von Station zu Station prächtige
Paläste und Absteigquartiere und daneben überall große Luft-
und Thiergärten wie bei ihren Residenzstädten."

So interessant es wäre, nähere Anhaltspunkte über die
äußere Einrichtung dieser ohne Zweifel großartig ausgebildeten
Postanstalt zu gewinnen, so scheint doch hiemit die Ueber-
lieferung der Geschichte erschöpft zu sein.

Daß aber das Jnstitut wohl organisirt war und seine
Wichtigkeit wohl erkannt gewesen sein mußte, bestätigt die
Thatsache, daß Darius III. (Codomanus), der letzte Perser-
könig, vor seiner Thronbesteigung (329 v. Chr.) selbst die
oberste Leitung dieses Curierdienstes in Händen hatte.

Diese Thatsache hat zwar schon viele Contraversen hervor-
gerufen, da einzelne Stellen alter Autoren theils eine ver-

1) Neufville, Origine des postes, Paris 1708. pag. 5 Les
batimens etaient si propres et si commodes, que des Rois y pouvaient
etre recus et loges quant a leur personne.
2) Jahn, biblische Archäologie, Wien 1825. II. Theil Band 2.

125 passus. Rechnet man auf eine deutſche Meile 4000 passus
italici
, ſo betrug die Entfernung 3,75 oder 3¾ Meilen oder
7½ geometriſche Stunden.

Die Errichtung der Stationen und deren Unterhaltung
ſcheint weniger Schwierigkeiten mit ſich gebracht zu haben, als
man vielleicht bei einem ſo ausgedehnten Reiche glauben ſollte,
im Gegentheil muß Anbau und Cultur ſchon in hohem Grade
unterſtützend dieſem Unternehmen zur Seite geſtanden haben,
wie Neufville glaubt.1) Uebereinſtimmend hiemit ſagt auch
Jahn2): „Die Könige von Perſien hatten auf allen Haupt-
ſtraßen durch das ganze Reich von Station zu Station prächtige
Paläſte und Abſteigquartiere und daneben überall große Luft-
und Thiergärten wie bei ihren Reſidenzſtädten.“

So intereſſant es wäre, nähere Anhaltspunkte über die
äußere Einrichtung dieſer ohne Zweifel großartig ausgebildeten
Poſtanſtalt zu gewinnen, ſo ſcheint doch hiemit die Ueber-
lieferung der Geſchichte erſchöpft zu ſein.

Daß aber das Jnſtitut wohl organiſirt war und ſeine
Wichtigkeit wohl erkannt geweſen ſein mußte, beſtätigt die
Thatſache, daß Darius III. (Codomanus), der letzte Perſer-
könig, vor ſeiner Thronbeſteigung (329 v. Chr.) ſelbſt die
oberſte Leitung dieſes Curierdienſtes in Händen hatte.

Dieſe Thatſache hat zwar ſchon viele Contraverſen hervor-
gerufen, da einzelne Stellen alter Autoren theils eine ver-

1) Neufville, Origine des postes, Paris 1708. pag. 5 Les
bâtimens étaient si propres et si commodes, que des Rois y pouvaient
être reçus et logés quant à leur personne.
2) Jahn, bibliſche Archäologie, Wien 1825. II. Theil Band 2.
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[18/0031] 125 passus. Rechnet man auf eine deutſche Meile 4000 passus italici, ſo betrug die Entfernung 3,75 oder 3¾ Meilen oder 7½ geometriſche Stunden. Die Errichtung der Stationen und deren Unterhaltung ſcheint weniger Schwierigkeiten mit ſich gebracht zu haben, als man vielleicht bei einem ſo ausgedehnten Reiche glauben ſollte, im Gegentheil muß Anbau und Cultur ſchon in hohem Grade unterſtützend dieſem Unternehmen zur Seite geſtanden haben, wie Neufville glaubt. 1) Uebereinſtimmend hiemit ſagt auch Jahn 2): „Die Könige von Perſien hatten auf allen Haupt- ſtraßen durch das ganze Reich von Station zu Station prächtige Paläſte und Abſteigquartiere und daneben überall große Luft- und Thiergärten wie bei ihren Reſidenzſtädten.“ So intereſſant es wäre, nähere Anhaltspunkte über die äußere Einrichtung dieſer ohne Zweifel großartig ausgebildeten Poſtanſtalt zu gewinnen, ſo ſcheint doch hiemit die Ueber- lieferung der Geſchichte erſchöpft zu ſein. Daß aber das Jnſtitut wohl organiſirt war und ſeine Wichtigkeit wohl erkannt geweſen ſein mußte, beſtätigt die Thatſache, daß Darius III. (Codomanus), der letzte Perſer- könig, vor ſeiner Thronbeſteigung (329 v. Chr.) ſelbſt die oberſte Leitung dieſes Curierdienſtes in Händen hatte. Dieſe Thatſache hat zwar ſchon viele Contraverſen hervor- gerufen, da einzelne Stellen alter Autoren theils eine ver- 1) Neufville, Origine des postes, Paris 1708. pag. 5 Les bâtimens étaient si propres et si commodes, que des Rois y pouvaient être reçus et logés quant à leur personne. 2) Jahn, bibliſche Archäologie, Wien 1825. II. Theil Band 2.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/31>, abgerufen am 25.11.2024.