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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Franz starb zwar kinderlos, aber für sein Amt und seine
Titel fanden sich Erben genug in der Familie, denn wie gleich-
falls schon erwähnt, kamen 4 Söhne seines Bruders Roger (II.)
sofort aus dem Bergamesischen heraus und boten dem Hause
Habsburg ihre Dienste an.

Die 4 Brüder Johann Baptista, Maphee, David und Simon
von Tassis konnten zu keinem günstigeren Moment aus ihrer bis-
herigen Heimat an den österreichischen Hof kommen, denn nicht
nur, daß eben für den verstorbenen Franciscus (IV.) ein tüch-
tiger Ersatz in den Niederlanden nothwendig war, sondern Kai-
ser Karl bedurfte ja nunmehr auch eines Vertrauensmannes
in Spanien nicht minder wie in Jtalien.

Kaiser Maximilians Nachfolger war nämlich Karl I., Kö-
nig von Spanien, Enkel des Kaisers Maximilian (als Kaiser
Karl V. genannt).

Noch niemals -- die alten römischen Kaiser und vielleicht
Karl der Große ausgenommen, hatte die Vorsehung so große
Macht in Europa auf ein Haupt gehäuft, als Karl V. erbte.
Die beiden verhängnißvollen Vermählungen -- Maximilian I.
mit der Erbtochter von Burgund und seines Sohnes Philipp I.
mit Johanna von Spanien machten Karl'n, Philipps erst-
gebornen Sohn (1500) zum Herrn unermeßlicher Länder. --
Philipp I., für welchen Kaiser Maximilian die Niederlande
anfangs verwaltet hatte, war 1506 gestorben; Karl hatte das
Erbe angetreten und so besaß er nun nach Maximilians Tode
nebst dem deutschen Kaiserthum, den Niederlanden etc. etc. auch
noch Spanien, Mailand, Neapel, den größten Theil von Jtalien
und die mittelländischen Meerinseln; zu diesen Besitzthümern

Franz ſtarb zwar kinderlos, aber für ſein Amt und ſeine
Titel fanden ſich Erben genug in der Familie, denn wie gleich-
falls ſchon erwähnt, kamen 4 Söhne ſeines Bruders Roger (II.)
ſofort aus dem Bergameſiſchen heraus und boten dem Hauſe
Habsburg ihre Dienſte an.

Die 4 Brüder Johann Baptiſta, Maphée, David und Simon
von Taſſis konnten zu keinem günſtigeren Moment aus ihrer bis-
herigen Heimat an den öſterreichiſchen Hof kommen, denn nicht
nur, daß eben für den verſtorbenen Franciscus (IV.) ein tüch-
tiger Erſatz in den Niederlanden nothwendig war, ſondern Kai-
ſer Karl bedurfte ja nunmehr auch eines Vertrauensmannes
in Spanien nicht minder wie in Jtalien.

Kaiſer Maximilians Nachfolger war nämlich Karl I., Kö-
nig von Spanien, Enkel des Kaiſers Maximilian (als Kaiſer
Karl V. genannt).

Noch niemals — die alten römiſchen Kaiſer und vielleicht
Karl der Große ausgenommen, hatte die Vorſehung ſo große
Macht in Europa auf ein Haupt gehäuft, als Karl V. erbte.
Die beiden verhängnißvollen Vermählungen — Maximilian I.
mit der Erbtochter von Burgund und ſeines Sohnes Philipp I.
mit Johanna von Spanien machten Karl'n, Philipps erſt-
gebornen Sohn (1500) zum Herrn unermeßlicher Länder. —
Philipp I., für welchen Kaiſer Maximilian die Niederlande
anfangs verwaltet hatte, war 1506 geſtorben; Karl hatte das
Erbe angetreten und ſo beſaß er nun nach Maximilians Tode
nebſt dem deutſchen Kaiſerthum, den Niederlanden ꝛc. ꝛc. auch
noch Spanien, Mailand, Neapel, den größten Theil von Jtalien
und die mittelländiſchen Meerinſeln; zu dieſen Beſitzthümern

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[263/0276] Franz ſtarb zwar kinderlos, aber für ſein Amt und ſeine Titel fanden ſich Erben genug in der Familie, denn wie gleich- falls ſchon erwähnt, kamen 4 Söhne ſeines Bruders Roger (II.) ſofort aus dem Bergameſiſchen heraus und boten dem Hauſe Habsburg ihre Dienſte an. Die 4 Brüder Johann Baptiſta, Maphée, David und Simon von Taſſis konnten zu keinem günſtigeren Moment aus ihrer bis- herigen Heimat an den öſterreichiſchen Hof kommen, denn nicht nur, daß eben für den verſtorbenen Franciscus (IV.) ein tüch- tiger Erſatz in den Niederlanden nothwendig war, ſondern Kai- ſer Karl bedurfte ja nunmehr auch eines Vertrauensmannes in Spanien nicht minder wie in Jtalien. Kaiſer Maximilians Nachfolger war nämlich Karl I., Kö- nig von Spanien, Enkel des Kaiſers Maximilian (als Kaiſer Karl V. genannt). Noch niemals — die alten römiſchen Kaiſer und vielleicht Karl der Große ausgenommen, hatte die Vorſehung ſo große Macht in Europa auf ein Haupt gehäuft, als Karl V. erbte. Die beiden verhängnißvollen Vermählungen — Maximilian I. mit der Erbtochter von Burgund und ſeines Sohnes Philipp I. mit Johanna von Spanien machten Karl'n, Philipps erſt- gebornen Sohn (1500) zum Herrn unermeßlicher Länder. — Philipp I., für welchen Kaiſer Maximilian die Niederlande anfangs verwaltet hatte, war 1506 geſtorben; Karl hatte das Erbe angetreten und ſo beſaß er nun nach Maximilians Tode nebſt dem deutſchen Kaiſerthum, den Niederlanden ꝛc. ꝛc. auch noch Spanien, Mailand, Neapel, den größten Theil von Jtalien und die mittelländiſchen Meerinſeln; zu dieſen Beſitzthümern

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/276>, abgerufen am 22.11.2024.