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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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hatte Söhne, von denen der ältere wieder Franciscus (IV.),
der jüngere Rogerius (II.) hieß.

Dieser jüngere Franciscus de Tassis, also der vierte des
gleichen Namens, Simons Sohn, befand sich bereits am Hofe
Maximilians I., als sein Onkel Franciscus (der ältere, III.)
starb. --

Der junge Franciscus genoß nun die Früchte der Bemüh-
ungen seines Onkels Franciscus und seines Großvaters Roger,
indem ihm Kaiser Maximilian I. die Charge eines General-
Postmeisters in allen seinen Staaten als Lehen verlieh. Fran-
ciscus begleitete dieses Amt sowohl bei Maximilian I., als
auch bei König Philipp und Karl, Maximilians Sohn und
Enkel.

Jm Jahre 1504 begleitete Franciscus König Philipp I.
nach Spanien, als der König von Castilien Besitz ergriff; den
gleichen Dienst leistete Franciscus dem König Karl V. im
Jahre 1517.

Von nun an bleibt der Name und die Familie Taxis un-
zertrennlich mit der Geschichte des Postwesens.

Die bisherigen glänzenden Anerkennungen der Verdienste
der Taxis und namentlich die hohe Würde, die sich Franciscus
erworben hatte, lockte auch die übrigen Mitglieder der Familie,
welche noch im Bergamesischen lebten, zu gleicher Thatkraft
und Strebsamkeit. So verließen auch nach dem Tode des
Franciscus die Söhne seines Bruders Roger ihre bisherige
Heimath; sie traten gleichfalls in österreichische Dienste und
später unter Karl I. König von Spanien, resp. dem nachheri-
gen Kaiser Karl V. in deutsche Reichsdienste.

Vier Brüder waren es: Johann Baptist, Maphee, David

hatte Söhne, von denen der ältere wieder Franciscus (IV.),
der jüngere Rogerius (II.) hieß.

Dieſer jüngere Franciscus de Taſſis, alſo der vierte des
gleichen Namens, Simons Sohn, befand ſich bereits am Hofe
Maximilians I., als ſein Onkel Franciscus (der ältere, III.)
ſtarb. —

Der junge Franciscus genoß nun die Früchte der Bemüh-
ungen ſeines Onkels Franciscus und ſeines Großvaters Roger,
indem ihm Kaiſer Maximilian I. die Charge eines General-
Poſtmeiſters in allen ſeinen Staaten als Lehen verlieh. Fran-
ciscus begleitete dieſes Amt ſowohl bei Maximilian I., als
auch bei König Philipp und Karl, Maximilians Sohn und
Enkel.

Jm Jahre 1504 begleitete Franciscus König Philipp I.
nach Spanien, als der König von Caſtilien Beſitz ergriff; den
gleichen Dienſt leiſtete Franciscus dem König Karl V. im
Jahre 1517.

Von nun an bleibt der Name und die Familie Taxis un-
zertrennlich mit der Geſchichte des Poſtweſens.

Die bisherigen glänzenden Anerkennungen der Verdienſte
der Taxis und namentlich die hohe Würde, die ſich Franciscus
erworben hatte, lockte auch die übrigen Mitglieder der Familie,
welche noch im Bergameſiſchen lebten, zu gleicher Thatkraft
und Strebſamkeit. So verließen auch nach dem Tode des
Franciscus die Söhne ſeines Bruders Roger ihre bisherige
Heimath; ſie traten gleichfalls in öſterreichiſche Dienſte und
ſpäter unter Karl I. König von Spanien, resp. dem nachheri-
gen Kaiſer Karl V. in deutſche Reichsdienſte.

Vier Brüder waren es: Johann Baptiſt, Maphée, David

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[256/0269] hatte Söhne, von denen der ältere wieder Franciscus (IV.), der jüngere Rogerius (II.) hieß. Dieſer jüngere Franciscus de Taſſis, alſo der vierte des gleichen Namens, Simons Sohn, befand ſich bereits am Hofe Maximilians I., als ſein Onkel Franciscus (der ältere, III.) ſtarb. — Der junge Franciscus genoß nun die Früchte der Bemüh- ungen ſeines Onkels Franciscus und ſeines Großvaters Roger, indem ihm Kaiſer Maximilian I. die Charge eines General- Poſtmeiſters in allen ſeinen Staaten als Lehen verlieh. Fran- ciscus begleitete dieſes Amt ſowohl bei Maximilian I., als auch bei König Philipp und Karl, Maximilians Sohn und Enkel. Jm Jahre 1504 begleitete Franciscus König Philipp I. nach Spanien, als der König von Caſtilien Beſitz ergriff; den gleichen Dienſt leiſtete Franciscus dem König Karl V. im Jahre 1517. Von nun an bleibt der Name und die Familie Taxis un- zertrennlich mit der Geſchichte des Poſtweſens. Die bisherigen glänzenden Anerkennungen der Verdienſte der Taxis und namentlich die hohe Würde, die ſich Franciscus erworben hatte, lockte auch die übrigen Mitglieder der Familie, welche noch im Bergameſiſchen lebten, zu gleicher Thatkraft und Strebſamkeit. So verließen auch nach dem Tode des Franciscus die Söhne ſeines Bruders Roger ihre bisherige Heimath; ſie traten gleichfalls in öſterreichiſche Dienſte und ſpäter unter Karl I. König von Spanien, resp. dem nachheri- gen Kaiſer Karl V. in deutſche Reichsdienſte. Vier Brüder waren es: Johann Baptiſt, Maphée, David

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/269>, abgerufen am 26.11.2024.