vom 15 Dezember 1600 an das Domcapitel in Magdeburg wird eine "seit vielen vndt vnfürdenklichen iahren" über Zinna nach Annaberg angerichteten Botenpost gedacht, woraus auch ersichtlich ist, daß die schleunige Bestellung der amtlichen und "Anderer" Briefe angeordnet war.
Drei Jahre nachher (1603) war schon eine Botenpost von Brandenburg nach Stettin und von 1604 an eine solche mit Botenwechsel von Amt zu Amt über Landeck und Neuhof bis Marienwerder vorhanden, um die herrschaftlichen Briefe aus und nach Preußen zu besorgen. Jm Jahre 1610 verordnete der Churfürst Johann Sigismand III. eine reitende Post in Brandenburg-Preußen an.
Gleichzeitig am 20. Juni 1610 erschien eine im Original noch vorhandene "Neue Post- und Botenordnung", in welcher den vereideten Kanzlei- oder "Postboten" genau vorgeschrieben war, wie viel sie Lohn und Zehrungsgeld -- je nach Ent- fernung des Ortes und der Jahreszeit berechnet -- für jede Reise nach Mainz, Speyer, Darmstadt, Braunschweig, Kopen- hagen, Cleve, Wien, Krakau etc. etc. zu erhalten hatten.
Jeder Brief wurde in ein für diesen Zweck bestimmtes Buch verzeichnet, und jeder Bote mußte einen Empfangsschein zurückbringen, in welchem die Zeit der Ankunft und des Zurück- gehens genau angegeben war.
Sämmtliche Boten wurden in der churfürstlichen Kanzlei vom Botenmeister (damals Christoph Frischmann) abgefertigt, jedoch nur dann, wenn eine Anzahl Briefe nach ei- nem Hauptorte und zur Bestellung unter Wegs auf der- selben Route vorhanden war.
Dieses langsame Befördern der Briefe brachte bald die
vom 15 Dezember 1600 an das Domcapitel in Magdeburg wird eine „ſeit vielen vndt vnfürdenklichen iahren“ über Zinna nach Annaberg angerichteten Botenpoſt gedacht, woraus auch erſichtlich iſt, daß die ſchleunige Beſtellung der amtlichen und „Anderer“ Briefe angeordnet war.
Drei Jahre nachher (1603) war ſchon eine Botenpoſt von Brandenburg nach Stettin und von 1604 an eine ſolche mit Botenwechſel von Amt zu Amt über Landeck und Neuhof bis Marienwerder vorhanden, um die herrſchaftlichen Briefe aus und nach Preußen zu beſorgen. Jm Jahre 1610 verordnete der Churfürſt Johann Sigismand III. eine reitende Poſt in Brandenburg-Preußen an.
Gleichzeitig am 20. Juni 1610 erſchien eine im Original noch vorhandene „Neue Poſt- und Botenordnung“, in welcher den vereideten Kanzlei- oder „Poſtboten“ genau vorgeſchrieben war, wie viel ſie Lohn und Zehrungsgeld — je nach Ent- fernung des Ortes und der Jahreszeit berechnet — für jede Reiſe nach Mainz, Speyer, Darmſtadt, Braunſchweig, Kopen- hagen, Cleve, Wien, Krakau ꝛc. ꝛc. zu erhalten hatten.
Jeder Brief wurde in ein für dieſen Zweck beſtimmtes Buch verzeichnet, und jeder Bote mußte einen Empfangsſchein zurückbringen, in welchem die Zeit der Ankunft und des Zurück- gehens genau angegeben war.
Sämmtliche Boten wurden in der churfürſtlichen Kanzlei vom Botenmeiſter (damals Chriſtoph Friſchmann) abgefertigt, jedoch nur dann, wenn eine Anzahl Briefe nach ei- nem Hauptorte und zur Beſtellung unter Wegs auf der- ſelben Route vorhanden war.
Dieſes langſame Befördern der Briefe brachte bald die
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vom 15 Dezember 1600 an das Domcapitel in Magdeburg
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erſichtlich iſt, daß die ſchleunige Beſtellung der amtlichen und
„Anderer“ Briefe angeordnet war.
Drei Jahre nachher (1603) war ſchon eine Botenpoſt von
Brandenburg nach Stettin und von 1604 an eine ſolche mit
Botenwechſel von Amt zu Amt über Landeck und Neuhof bis
Marienwerder vorhanden, um die herrſchaftlichen Briefe aus
und nach Preußen zu beſorgen. Jm Jahre 1610 verordnete
der Churfürſt Johann Sigismand III. eine reitende Poſt
in Brandenburg-Preußen an.
Gleichzeitig am 20. Juni 1610 erſchien eine im Original
noch vorhandene „Neue Poſt- und Botenordnung“, in welcher
den vereideten Kanzlei- oder „Poſtboten“ genau vorgeſchrieben
war, wie viel ſie Lohn und Zehrungsgeld — je nach Ent-
fernung des Ortes und der Jahreszeit berechnet — für jede
Reiſe nach Mainz, Speyer, Darmſtadt, Braunſchweig, Kopen-
hagen, Cleve, Wien, Krakau ꝛc. ꝛc. zu erhalten hatten.
Jeder Brief wurde in ein für dieſen Zweck beſtimmtes
Buch verzeichnet, und jeder Bote mußte einen Empfangsſchein
zurückbringen, in welchem die Zeit der Ankunft und des Zurück-
gehens genau angegeben war.
Sämmtliche Boten wurden in der churfürſtlichen Kanzlei
vom Botenmeiſter (damals Chriſtoph Friſchmann) abgefertigt,
jedoch nur dann, wenn eine Anzahl Briefe nach ei-
nem Hauptorte und zur Beſtellung unter Wegs auf der-
ſelben Route vorhanden war.
Dieſes langſame Befördern der Briefe brachte bald die
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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/257>, abgerufen am 25.11.2024.
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