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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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erlassene Verordnung seines Vaters ausdrücklich bezieht und
die Verordnung erneuerte, daß an allen Stationen, welche
zur Aufnahme der kaiserlichen Beamten und Gesandten durch
das Gesetz verbunden sind, auch die nöthigen Vorkehrungen
jederzeit und rechtzeitig getroffen seien1) etc. etc.

Mit vollstem Recht sagt daher Flegler, daß diese Post-
anstalten Kaiser Carl des Großen wie ein plötzlich auftauchendes
und wieder verschwindendes Jrrlicht durch eine Reihe von
Schriften ziehen, und wer vermöchte es auch, trotz der bestimmten
Nachricht des Tabouet und trotz des Capitulare Ludwig des
Frommen, an die historisch gewisse Durchführung des wenn
auch unbezweifelten Planes des großen Carl zu glauben?

Gewiß ist nur, daß das Capitulare Kaiser Carl's, auf
welches sich sein Sohn und Nachfolger bezieht, nicht auf
unsere Zeit gelangt ist; gewiß ist es, daß ein solches, wenn
nicht von Kaiser Carl wirklich gegeben, doch von ihm beab-
sichtigt war; gewiß ist aber auch, daß die aus der Zeit des
römischen cursus publicus herstammenden Bezeichnungen der
veredi, der paraveredi, der mansio, tractoria, noch lebhaft

1) Baluze, cap. 17 v. Jahr 823, bei Pertz, Monumenta Germ.
hist. Leges I. 245. Capitul. Aquisgran. "In illis vero locis
ubi modo via et mansionatici a genitori nostro et a nobis per
capitulare ordinati sunt, missos adhoc specialiter con-
stitutos, qui hoc jugiter praevideant, habeant, ut omnia quae
ad easdem legationes suscipiendas pertinent fideles nostri ad hoc
constituti ad tempus praeparare studeant ut non tunc sit necesse
de longe quaerere vel adducere quando tempus est illa dare vel
persolvere. In ceteris vero locis per totum imperium nostrum unus-
quisque fidelium nostrorum et per se et per ministros suos sicut
diximus sedulam vigilentiam adhibeat."

erlaſſene Verordnung ſeines Vaters ausdrücklich bezieht und
die Verordnung erneuerte, daß an allen Stationen, welche
zur Aufnahme der kaiſerlichen Beamten und Geſandten durch
das Geſetz verbunden ſind, auch die nöthigen Vorkehrungen
jederzeit und rechtzeitig getroffen ſeien1) ꝛc. ꝛc.

Mit vollſtem Recht ſagt daher Flegler, daß dieſe Poſt-
anſtalten Kaiſer Carl des Großen wie ein plötzlich auftauchendes
und wieder verſchwindendes Jrrlicht durch eine Reihe von
Schriften ziehen, und wer vermöchte es auch, trotz der beſtimmten
Nachricht des Tabouet und trotz des Capitulare Ludwig des
Frommen, an die hiſtoriſch gewiſſe Durchführung des wenn
auch unbezweifelten Planes des großen Carl zu glauben?

Gewiß iſt nur, daß das Capitulare Kaiſer Carl's, auf
welches ſich ſein Sohn und Nachfolger bezieht, nicht auf
unſere Zeit gelangt iſt; gewiß iſt es, daß ein ſolches, wenn
nicht von Kaiſer Carl wirklich gegeben, doch von ihm beab-
ſichtigt war; gewiß iſt aber auch, daß die aus der Zeit des
römiſchen cursus publicus herſtammenden Bezeichnungen der
veredi, der paraveredi, der mansio, tractoria, noch lebhaft

1) Baluze, cap. 17 v. Jahr 823, bei Pertz, Monumenta Germ.
hist. Leges I. 245. Capitul. Aquisgran. „In illis vero locis
ubi modo via et mansionatici a genitori nostro et a nobis per
capitulare ordinati sunt, missos adhoc specialiter con-
stitutos, qui hoc jugiter praevideant, habeant, ut omnia quae
ad easdem legationes suscipiendas pertinent fideles nostri ad hoc
constituti ad tempus praeparare studeant ut non tunc sit necesse
de longe quaerere vel adducere quando tempus est illa dare vel
persolvere. In ceteris vero locis per totum imperium nostrum unus-
quisque fidelium nostrorum et per se et per ministros suos sicut
diximus sedulam vigilentiam adhibeat.“
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[146/0159] erlaſſene Verordnung ſeines Vaters ausdrücklich bezieht und die Verordnung erneuerte, daß an allen Stationen, welche zur Aufnahme der kaiſerlichen Beamten und Geſandten durch das Geſetz verbunden ſind, auch die nöthigen Vorkehrungen jederzeit und rechtzeitig getroffen ſeien 1) ꝛc. ꝛc. Mit vollſtem Recht ſagt daher Flegler, daß dieſe Poſt- anſtalten Kaiſer Carl des Großen wie ein plötzlich auftauchendes und wieder verſchwindendes Jrrlicht durch eine Reihe von Schriften ziehen, und wer vermöchte es auch, trotz der beſtimmten Nachricht des Tabouet und trotz des Capitulare Ludwig des Frommen, an die hiſtoriſch gewiſſe Durchführung des wenn auch unbezweifelten Planes des großen Carl zu glauben? Gewiß iſt nur, daß das Capitulare Kaiſer Carl's, auf welches ſich ſein Sohn und Nachfolger bezieht, nicht auf unſere Zeit gelangt iſt; gewiß iſt es, daß ein ſolches, wenn nicht von Kaiſer Carl wirklich gegeben, doch von ihm beab- ſichtigt war; gewiß iſt aber auch, daß die aus der Zeit des römiſchen cursus publicus herſtammenden Bezeichnungen der veredi, der paraveredi, der mansio, tractoria, noch lebhaft 1) Baluze, cap. 17 v. Jahr 823, bei Pertz, Monumenta Germ. hist. Leges I. 245. Capitul. Aquisgran. „In illis vero locis ubi modo via et mansionatici a genitori nostro et a nobis per capitulare ordinati sunt, missos adhoc specialiter con- stitutos, qui hoc jugiter praevideant, habeant, ut omnia quae ad easdem legationes suscipiendas pertinent fideles nostri ad hoc constituti ad tempus praeparare studeant ut non tunc sit necesse de longe quaerere vel adducere quando tempus est illa dare vel persolvere. In ceteris vero locis per totum imperium nostrum unus- quisque fidelium nostrorum et per se et per ministros suos sicut diximus sedulam vigilentiam adhibeat.“

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/159>, abgerufen am 24.11.2024.