Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Von den neuen Wörtern und Redarten. Hierinnen sol man es machen/ wie vor Alters bey 26. Welche dieses nicht wollen zulassen/ müs- 27. Wir wollen die H. Schrift betrachten. Di[e] B iij
Von den neuen Woͤrtern und Redarten. Hierinnen ſol man es machẽ/ wie vor Alters bey 26. Welche dieſes nicht wollen zulaſſen/ muͤſ- 27. Wir wollen die H. Schrift betrachten. Di[e] B iij
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Von den neuen Woͤrtern und Redarten.
Hierinnen ſol man es machẽ/ wie vor Alters bey
der Mahlerey gebraͤuchlich geweſẽ/ da man darzu
ſchreibẽ muͤſſẽ/ was fuͤr eine Figur gemahlet wor-
den: Alſo muß man auch die Deutung an den
Rand ſetzen wann man ein gar altes oder gar
neue Wort gebrauchen wil/ ꝛc. Dieſes habeich
deßwegen mit Beweiß ſo vornemer Scribenten
wollen anfuͤhren/ damit die jenigen/ welche an-
drer Meinung ſind/ ſehen moͤchten/ daß die Po-
ëten von Alters her berechtigt ſind ihre ſeltne und
nicht gemeine Gedanken/ mit ſeltnen/ und nicht
gemeinen Worten vorzuſtellen und ausfuͤndig
zu machen.
26. Welche dieſes nicht wollen zulaſſen/ muͤſ-
ſen erweiſen/ daß alle obbeſagte Philoſophiſche
und Poëtiſche Redarten/ vor beſagten beruͤhm-
ten Maͤnnern in dem gemeinen Gebrauch gewe-
ſen/ welches ihnen aber beyzubringen/ ſo ſchwer“
als unmoͤglich fallen wird: Maſſen die Philo-„
ſophi/ und ſonderlich die Scholaſtici, wie auch„
die gebornen und hochbegabten Poeten/ ihnen„
eine beſondre gelehrte Sprache gleichſam aus-„
gedichtet/ welche ſo viel herrlicher und wehrter/„
ſo viel ihre Gedanken ſich uͤber deß Poͤvelvol-„
tes untuͤchtiges Nachſinnen erhebt. Hiervon„
iſt zu leſen H. Schottelii Sprachkunſt in dem„
XI. XII. und folgenden Capitel.„
27. Wir wollen die H. Schrift betrachten.
Die
B iij
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