Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Krieg.

werden Spies' und die Gesetze weisen/ daß sie
sind unterdruckt. Man schicket hin und her/
Hülffbündniß/ Gelt und Volk ist heimlich die
Begehr. Die freye Feldtrommeten blässt tara-
tantara/ das Knallen der Musqueten/ das Spie-
len der Kartaunen/ der Trommel Würbelklang
macht hermen und erstaunen/ der Krieg brennt
helle Loh. Weh/ weh dir armes Land/ wann der
Verderber komt/ raubt/ mordet/ steckt in Brand/
verderbet was gepflügt/ verödet Weg und
Strassen/ Recht und Gerechtigkeit muß ihr
Recht fahren lassen/ dieweil es ligt zu Grund
Gewalt und Tyranney übt Rach und machet
Knecht'/ aus denen die doch frey geboren und ge-
lebt. Es blinkt das blanke Schwert. Das Leut'
und Land gefährt/ beschweret und verheeret/ ver-
zehret und zerstöret/ zerstucket/ unterdrucket/ der
Landmann geht gebucket/ das Feld mit Blut
durchflossen/ hat Menschenfleischs genossen/ dar-
mit es war betüngt/ und Greuel-Früchte bringt.
Es wird deß Kriegers Grimm mit Blut auch
nicht gestillt/ und der Soldaten Geitz mit keinem
Gelt erfüllt. Der Krieg/ der Sünden Sohn/
verschonet niemand nicht; dem stetig Gelt ge-
bricht/ wo er auffhören sol/ stimmt er den neuen
Ton: Mehrere Beschreibung ist zufinden in deß
Poetischen Trichters II. Theil/ in der IX. Stund
§. 16. Es frisst ein jeder Tag die seinen geitzig auf,

daß

T v

Krieg.

werden Spieſ’ und die Geſetze weiſen/ daß ſie
ſind unterdruckt. Man ſchicket hin und her/
Huͤlffbuͤndniß/ Gelt und Volk iſt heimlich die
Begehr. Die freye Feldtrommeten blaͤſſt tara-
tantara/ das Knallen der Muſqueten/ das Spie-
len der Kartaunen/ der Trommel Wuͤrbelklang
macht hermen und erſtaunen/ der Krieg brennt
helle Loh. Weh/ weh dir armes Land/ wann der
Verderber komt/ raubt/ mordet/ ſteckt in Brand/
verderbet was gepfluͤgt/ veroͤdet Weg und
Straſſen/ Recht und Gerechtigkeit muß ihr
Recht fahren laſſen/ dieweil es ligt zu Grund
Gewalt und Tyranney uͤbt Rach und machet
Knecht’/ aus denen die doch frey geboren und ge-
lebt. Es blinkt das blanke Schwert. Das Leut’
und Land gefaͤhrt/ beſchweret und verheeret/ ver-
zehret und zerſtoͤret/ zerſtucket/ unterdrucket/ der
Landmann geht gebucket/ das Feld mit Blut
durchfloſſen/ hat Menſchenfleiſchs genoſſen/ dar-
mit es war betuͤngt/ und Greuel-Fruͤchte bringt.
Es wird deß Kriegers Grimm mit Blut auch
nicht geſtillt/ und der Soldaten Geitz mit keinem
Gelt erfuͤllt. Der Krieg/ der Suͤnden Sohn/
verſchonet niemand nicht; dem ſtetig Gelt ge-
bricht/ wo er auffhoͤren ſol/ ſtimmt er den neuen
Ton: Mehrere Beſchreibung iſt zufinden in deß
Poetiſchen Trichters II. Theil/ in der IX. Stund
§. 16. Es friſſt ein jeder Tag die ſeinen geitzig auf,

daß

T v

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[299[297]/0329] Krieg. werden Spieſ’ und die Geſetze weiſen/ daß ſie ſind unterdruckt. Man ſchicket hin und her/ Huͤlffbuͤndniß/ Gelt und Volk iſt heimlich die Begehr. Die freye Feldtrommeten blaͤſſt tara- tantara/ das Knallen der Muſqueten/ das Spie- len der Kartaunen/ der Trommel Wuͤrbelklang macht hermen und erſtaunen/ der Krieg brennt helle Loh. Weh/ weh dir armes Land/ wann der Verderber komt/ raubt/ mordet/ ſteckt in Brand/ verderbet was gepfluͤgt/ veroͤdet Weg und Straſſen/ Recht und Gerechtigkeit muß ihr Recht fahren laſſen/ dieweil es ligt zu Grund Gewalt und Tyranney uͤbt Rach und machet Knecht’/ aus denen die doch frey geboren und ge- lebt. Es blinkt das blanke Schwert. Das Leut’ und Land gefaͤhrt/ beſchweret und verheeret/ ver- zehret und zerſtoͤret/ zerſtucket/ unterdrucket/ der Landmann geht gebucket/ das Feld mit Blut durchfloſſen/ hat Menſchenfleiſchs genoſſen/ dar- mit es war betuͤngt/ und Greuel-Fruͤchte bringt. Es wird deß Kriegers Grimm mit Blut auch nicht geſtillt/ und der Soldaten Geitz mit keinem Gelt erfuͤllt. Der Krieg/ der Suͤnden Sohn/ verſchonet niemand nicht; dem ſtetig Gelt ge- bricht/ wo er auffhoͤren ſol/ ſtimmt er den neuen Ton: Mehrere Beſchreibung iſt zufinden in deß Poetiſchen Trichters II. Theil/ in der IX. Stund §. 16. Es friſſt ein jeder Tag die ſeinen geitzig auf, daß T v

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Zitationshilfe:	Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 299[297]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/329>, abgerufen am 24.11.2024.

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