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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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GOTT.
TES gnädige Handleitung zu etc. gelangen/ und
nach überstandenem Unglück aus den verborge-
nen Unterschleiff/ an das Liecht gesetzet werden.
Der Segenreiche GOTT/ der Richter aller
Welt/ der Rächer aller Sünden/ der Höchst-
mächtige Himmelsfürst.

Wer hat doch mit Gold gestücket/
der verblichnen Sonnen Krantz?
Wer hat doch den Mond beblicket
mit dem Silberhellen Glantz?
Wer hat doch der Sternen Flammen
angezündet allzusammen/
und wer hat deß Himmels Zelt
ausgebreitet umb die Welt?
Wer beschleifft deß Mondes Spitzen?
wer erfüllt sein Angesicht?
Wer macht alle Quellen spritzen?
Wer hat ihren Lauf gericht?
Wer bringt Liecht und braune Schatten?
Wer begrünt die falben Matten?
Wer verhüllt den Sonnen Schein/
und wer schenkt den Regen ein?
Wer bepfeilt die schnellen Blitzen?
Wer bringt uns den Wollen Schnee?
Wer bringt Hagel/ Reiff und Hitze?
Wer betaut der Auen Klee?
Wer macht auf der Bächlein Rucken
von dem Eise weisse Brucken?
Wer

GOTT.
TES gnaͤdige Handleitung zu ꝛc. gelangen/ und
nach uͤberſtandenem Ungluͤck aus den verborge-
nen Unterſchleiff/ an das Liecht geſetzet werden.
Der Segenreiche GOTT/ der Richter aller
Welt/ der Raͤcher aller Suͤnden/ der Hoͤchſt-
maͤchtige Himmelsfuͤrſt.

Wer hat doch mit Gold geſtuͤcket/
der verblichnen Sonnen Krantz?
Wer hat doch den Mond beblicket
mit dem Silberhellen Glantz?
Wer hat doch der Sternen Flammen
angezuͤndet allzuſammen/
und wer hat deß Himmels Zelt
ausgebreitet umb die Welt?
Wer beſchleifft deß Mondes Spitzen?
wer erfuͤllt ſein Angeſicht?
Wer macht alle Quellen ſpritzen?
Wer hat ihren Lauf gericht?
Wer bringt Liecht und braune Schatten?
Wer begruͤnt die falben Matten?
Wer verhuͤllt den Sonnen Schein/
und wer ſchenkt den Regen ein?
Wer bepfeilt die ſchnellen Blitzen?
Wer bringt uns den Wollen Schnee?
Wer bringt Hagel/ Reiff und Hitze?
Wer betaut der Auen Klee?
Wer macht auf der Baͤchlein Rucken
von dem Eiſe weiſſe Brucken?
Wer
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[242[240]/0272] GOTT. TES gnaͤdige Handleitung zu ꝛc. gelangen/ und nach uͤberſtandenem Ungluͤck aus den verborge- nen Unterſchleiff/ an das Liecht geſetzet werden. Der Segenreiche GOTT/ der Richter aller Welt/ der Raͤcher aller Suͤnden/ der Hoͤchſt- maͤchtige Himmelsfuͤrſt. Wer hat doch mit Gold geſtuͤcket/ der verblichnen Sonnen Krantz? Wer hat doch den Mond beblicket mit dem Silberhellen Glantz? Wer hat doch der Sternen Flammen angezuͤndet allzuſammen/ und wer hat deß Himmels Zelt ausgebreitet umb die Welt? Wer beſchleifft deß Mondes Spitzen? wer erfuͤllt ſein Angeſicht? Wer macht alle Quellen ſpritzen? Wer hat ihren Lauf gericht? Wer bringt Liecht und braune Schatten? Wer begruͤnt die falben Matten? Wer verhuͤllt den Sonnen Schein/ und wer ſchenkt den Regen ein? Wer bepfeilt die ſchnellen Blitzen? Wer bringt uns den Wollen Schnee? Wer bringt Hagel/ Reiff und Hitze? Wer betaut der Auen Klee? Wer macht auf der Baͤchlein Rucken von dem Eiſe weiſſe Brucken? Wer

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 242[240]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/272>, abgerufen am 05.05.2024.