Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

Bild:
<< vorherige Seite

GOTT.
denschos/ und was sich drinnen wendt/ auch was
steht unverwandt/ aus nichts doch hast erfun-
den/ und hast das hohe Meer durch dein Gebot
gebunden. Du GOTT verschleusst die See/ als
siegelst du sie zu: Sie bricht nicht dein Pitschier.
Du HERR/ allein HERR/ du bist schröcklich
und doch Gut. Dann deine Mildigkeit ist mässig
ohne Maß. Der allerhöheste bist du allein zu nen-
nen/ so weit die Sonne kan mit ihren Gäulen ren-
nen um die gezierckte Welt: Jedoch/ wie groß du
bist/ so lind und gnädig auch dein Hertz/ O Vater
ist/ daß du der offnen Schuld offt einen Durch-
strich thust. GOTT/ sagt Joh. Arnd ist ein Aus-
fluß alles Gutes. Ach Gütig-reicher GOTT/
mein nimmer-müde werden/ mein Hoffnung
Trost und Heil/ mein Schutz auf dieser Erden etc.
Der so über alles ist/ lenkt die Welt mit einer
Hand/ hält mit den Dreylingband/ was bebet/
schwebet/ lebet. Der reiche Himmelsvogt/ der gibt
Sinn und Verstand. Sündenrächer/ Hertzen-
Herscher/ Nahrungschaffer/ Zeitverwalter der
Wundermächtigste GOTT. Der Fürst der E-
wigkeit/ der König aller Ehren/ die Quelle der
Güten/ Gnaden und aller Mildigkeit/ der Heilig-
hohe GOTT. GOTT allein ist eine Welt voller
Freude und Freunde gegen etliche Millionen
Feinde/ seine Gnade nimmet zu/ wie dorten bey
den Propheten Ezechiel das Wasser. Durch GOT-

TES

GOTT.
denſchos/ und was ſich dꝛinnen wendt/ auch was
ſteht unverwandt/ aus nichts doch haſt erfun-
den/ und haſt das hohe Meer durch dein Gebot
gebunden. Du GOTT verſchleuſſt die See/ als
ſiegelſt du ſie zu: Sie bricht nicht dein Pitſchier.
Du HERR/ allein HERR/ du biſt ſchroͤcklich
und doch Gut. Dann deine Mildigkeit iſt maͤſſig
ohne Maß. Der allerhoͤheſte biſt du allein zu nen-
nen/ ſo weit die Sonne kan mit ihren Gaͤulen ren-
nen um die gezierckte Welt: Jedoch/ wie groß du
biſt/ ſo lind und gnaͤdig auch dein Hertz/ O Vater
iſt/ daß du der offnen Schuld offt einen Durch-
ſtrich thuſt. GOTT/ ſagt Joh. Arnd iſt ein Aus-
fluß alles Gutes. Ach Guͤtig-reicher GOTT/
mein nimmer-muͤde werden/ mein Hoffnung
Troſt und Heil/ mein Schutz auf dieſer Erden ꝛc.
Der ſo uͤber alles iſt/ lenkt die Welt mit einer
Hand/ haͤlt mit den Dreylingband/ was bebet/
ſchwebet/ lebet. Der reiche Himmelsvogt/ der gibt
Sinn und Verſtand. Suͤndenraͤcher/ Hertzen-
Herſcher/ Nahrungſchaffer/ Zeitverwalter der
Wundermaͤchtigſte GOTT. Der Fuͤrſt der E-
wigkeit/ der Koͤnig aller Ehren/ die Quelle der
Guͤten/ Gnaden und aller Mildigkeit/ der Heilig-
hohe GOTT. GOTT allein iſt eine Welt voller
Freude und Freunde gegen etliche Millionen
Feinde/ ſeine Gnade nimmet zu/ wie dorten bey
dẽ Propheten Ezechiel das Waſſeꝛ. Durch GOT-

TES
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0271" n="241[239]"/><fw place="top" type="header">GOTT.</fw><lb/>
den&#x017F;chos/ und was &#x017F;ich d&#xA75B;innen wendt/ auch was<lb/>
&#x017F;teht unverwandt/ aus nichts doch ha&#x017F;t erfun-<lb/>
den/ und ha&#x017F;t das hohe Meer durch dein Gebot<lb/>
gebunden. Du GOTT ver&#x017F;chleu&#x017F;&#x017F;t die See/ als<lb/>
&#x017F;iegel&#x017F;t du &#x017F;ie zu: Sie bricht nicht dein Pit&#x017F;chier.<lb/>
Du HERR/ allein HERR/ du bi&#x017F;t &#x017F;chro&#x0364;cklich<lb/>
und doch Gut. Dann deine Mildigkeit i&#x017F;t ma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig<lb/>
ohne Maß. Der allerho&#x0364;he&#x017F;te bi&#x017F;t du allein zu nen-<lb/>
nen/ &#x017F;o weit die Sonne kan mit ihren Ga&#x0364;ulen ren-<lb/>
nen um die gezierckte Welt: Jedoch/ wie groß du<lb/>
bi&#x017F;t/ &#x017F;o lind und gna&#x0364;dig auch dein Hertz/ O Vater<lb/>
i&#x017F;t/ daß du der offnen Schuld offt einen Durch-<lb/>
&#x017F;trich thu&#x017F;t. GOTT/ &#x017F;agt Joh. Arnd i&#x017F;t ein Aus-<lb/>
fluß alles Gutes. Ach Gu&#x0364;tig-reicher GOTT/<lb/>
mein nimmer-mu&#x0364;de werden/ mein Hoffnung<lb/>
Tro&#x017F;t und Heil/ mein Schutz auf die&#x017F;er Erden &#xA75B;c.<lb/>
Der &#x017F;o u&#x0364;ber alles i&#x017F;t/ lenkt die Welt mit einer<lb/>
Hand/ ha&#x0364;lt mit den Dreylingband/ was bebet/<lb/>
&#x017F;chwebet/ lebet. Der reiche Himmelsvogt/ der gibt<lb/>
Sinn und Ver&#x017F;tand. Su&#x0364;ndenra&#x0364;cher/ Hertzen-<lb/>
Her&#x017F;cher/ Nahrung&#x017F;chaffer/ Zeitverwalter der<lb/>
Wunderma&#x0364;chtig&#x017F;te GOTT. Der Fu&#x0364;r&#x017F;t der E-<lb/>
wigkeit/ der Ko&#x0364;nig aller Ehren/ die Quelle der<lb/>
Gu&#x0364;ten/ Gnaden und aller Mildigkeit/ der Heilig-<lb/>
hohe GOTT. GOTT allein i&#x017F;t eine Welt voller<lb/>
Freude und Freunde gegen etliche Millionen<lb/>
Feinde/ &#x017F;eine Gnade nimmet zu/ wie dorten bey<lb/>
d&#x1EBD; Propheten Ezechiel das Wa&#x017F;&#x017F;e&#xA75B;. Durch GOT-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">TES</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241[239]/0271] GOTT. denſchos/ und was ſich dꝛinnen wendt/ auch was ſteht unverwandt/ aus nichts doch haſt erfun- den/ und haſt das hohe Meer durch dein Gebot gebunden. Du GOTT verſchleuſſt die See/ als ſiegelſt du ſie zu: Sie bricht nicht dein Pitſchier. Du HERR/ allein HERR/ du biſt ſchroͤcklich und doch Gut. Dann deine Mildigkeit iſt maͤſſig ohne Maß. Der allerhoͤheſte biſt du allein zu nen- nen/ ſo weit die Sonne kan mit ihren Gaͤulen ren- nen um die gezierckte Welt: Jedoch/ wie groß du biſt/ ſo lind und gnaͤdig auch dein Hertz/ O Vater iſt/ daß du der offnen Schuld offt einen Durch- ſtrich thuſt. GOTT/ ſagt Joh. Arnd iſt ein Aus- fluß alles Gutes. Ach Guͤtig-reicher GOTT/ mein nimmer-muͤde werden/ mein Hoffnung Troſt und Heil/ mein Schutz auf dieſer Erden ꝛc. Der ſo uͤber alles iſt/ lenkt die Welt mit einer Hand/ haͤlt mit den Dreylingband/ was bebet/ ſchwebet/ lebet. Der reiche Himmelsvogt/ der gibt Sinn und Verſtand. Suͤndenraͤcher/ Hertzen- Herſcher/ Nahrungſchaffer/ Zeitverwalter der Wundermaͤchtigſte GOTT. Der Fuͤrſt der E- wigkeit/ der Koͤnig aller Ehren/ die Quelle der Guͤten/ Gnaden und aller Mildigkeit/ der Heilig- hohe GOTT. GOTT allein iſt eine Welt voller Freude und Freunde gegen etliche Millionen Feinde/ ſeine Gnade nimmet zu/ wie dorten bey dẽ Propheten Ezechiel das Waſſeꝛ. Durch GOT- TES

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/271
Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 241[239]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/271>, abgerufen am 22.11.2024.