Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.
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Die eilffte Stund.
und ſeine Weide ſucht/ auf weit entlegner
Saat.
Eim andern mag Gewand von Baby-
lon behagen/
und von der Seeren Werck geſtickte
Kleider tragen;
Der manches Muſchelkind/ von Oſten-
meer geſchenkt/
aus Stoltz/ aus ſchnoͤdem Stoltz/ an ſeine
Bruſt gehenkt.
Ach/ eitel-eitler Thand! ſolſt du den Traͤ-
ger lohnen
der uͤberſchweren Laſt? der Laſt kan
nicht verſchonen
die hohe Koͤnigskron-Ein ſchwacheꝛ Eh-
renſchein/
ſo den Perſonen leicht/ die nechſt dem Koͤ-
nig ſeyn/
muß das gemeine Volk/ verwenden/
lenden/ blenden/
daß ſonſt des Reiches Haubt gar leicht-
lich moͤchte ſchaͤnden/
und achten ihme gleich. Jch/ nutze leider
nicht
die Ehre/ die ich hab. Mein Knabenange-
ſicht
war
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