Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die achte Stund. Man acht deinen Degen wehrt/ 1 wegen der bewusten That/ 5 wie du dann von Jugend auf zu der Tu- gend dich gewehnt; 4 Sie gewehrt den 2 Heldenmann/ der sich stetig nach ihr sehnt/ und ehrt den belobten Weg/ 3 so man nennt den engen Pfad. Hinweg Red' enthalte 7 dich reden hegt gar wenig Lob. 6 aus geredtem Werk 8 erhellt der verdien- ten Würden Prob. Wir wollen noch ein Lust gedicht setzen. Wann Weiber-Lob. Gleichwie das Wörtlein Weib sich leicht-lich lässt verstellen/ doch daß der Buchstab W bleibt auf des Namens Schwellen; so weicht der Weiber Sinn; ist bald der Augen Weid'/ (Leid. und uber kurtze Weil ein Ehgeweihtes Das C ij
Die achte Stund. Man acht deinen Degen wehrt/ 1 wegen der bewuſten That/ 5 wie du dann von Jugend auf zu der Tu- gend dich gewehnt; 4 Sie gewehrt den 2 Heldenmann/ der ſich ſtetig nach ihr ſehnt/ und ehrt den belobten Weg/ 3 ſo man nennt den engen Pfad. Hinweg Red’ enthalte 7 dich reden hegt gar wenig Lob. 6 aus geredtem Werk 8 erhellt der verdien- ten Wuͤrden Prob. Wir wollen noch ein Luſt gedicht ſetzen. Wann Weiber-Lob. Gleichwie das Woͤrtlein Weib ſich leicht-lich laͤſſt verſtellen/ doch daß der Buchſtab W bleibt auf des Namens Schwellen; ſo weicht der Weiber Sinn; iſt bald der Augen Weid’/ (Leid. und ůber kurtze Weil ein Ehgeweihtes Das C ij
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Die achte Stund.
Man acht deinen Degen wehrt/ 1 wegen der
bewuſten That/ 5
wie du dann von Jugend auf zu der Tu-
gend dich gewehnt; 4
Sie gewehrt den 2 Heldenmann/ der ſich
ſtetig nach ihr ſehnt/
und ehrt den belobten Weg/ 3 ſo man nennt
den engen Pfad.
Hinweg Red’ enthalte 7 dich reden hegt gar
wenig Lob. 6
aus geredtem Werk 8 erhellt der verdien-
ten Wuͤrden Prob.
Wir wollen noch ein Luſt gedicht ſetzen. Wann
das Wort Weib durch die Endbuchſtaben ver-
aͤndert wird/ ſo kommt heraus/ Weich/ Weid/
Weil/ Weih/ Weyr/ Weitz/ Weiſ/ Wein/
etc. Dieſe Woͤrtlein alle geben zu folgenden Ge-
danken Anlaß.
Weiber-Lob.
Gleichwie das Woͤrtlein Weib ſich leicht-
lich laͤſſt verſtellen/
doch daß der Buchſtab W bleibt auf des
Namens Schwellen;
ſo weicht der Weiber Sinn; iſt bald der
Augen Weid’/ (Leid.
und ůber kurtze Weil ein Ehgeweihtes
Das
C ij
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter02_1648/35>, abgerufen am 16.02.2025. |