Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die zwölffte Stund. 2. Sicherheit baue die dankbaren Felder/Sicherheit hege die lustigen Wälder/ setze die Baume/ vergleiche den Waal/ pflantze die Gärten und pflüge den Thal. Die Quellen erhellen vermählet den Auen; das silberne Tauen/ beblume die Schwellen an Ceres Altar/ Glück Segen und Wonne bekröne das Jahr. 3. Zieret ihr Lantzen und Pantzer die Posten/Harnisch und Spiese verfaulen und rosten/ Häcker und Wintzer vergessen das Leid/ Hirten und Heerde geniessen der Weid. An Schiff baren Flüssen/ erschallen die Flöten/ der Meisterpoeten/ den Frieden zu grüssen. Jch lasse das Schwert und führe (nicht Heere) die wollichte Heerd. 4. Ströme/ so vormals die Threnen vermehret/werden mit wehrten Gedichten verehret: Bober und Elbe/ die Donau/ der Rhein schenken für Lieder den niedlichsten Wein. Die
Die zwoͤlffte Stund. 2. Sicherheit baue die dankbaren Felder/Sicherheit hege die luſtigen Waͤlder/ ſetze die Baume/ vergleiche den Waal/ pflantze die Gaͤrten und pfluͤge den Thal. Die Quellen erhellen vermaͤhlet den Auen; das ſilberne Tauen/ beblume die Schwellen an Ceres Altar/ Gluͤck Segen und Wonne bekroͤne das Jahr. 3. Zieret ihr Lantzen und Pantzer die Poſten/Harniſch und Spieſe verfaulen und roſten/ Haͤcker und Wintzer vergeſſen das Leid/ Hirten und Heerde genieſſen der Weid. An Schiff baren Fluͤſſen/ erſchallen die Floͤten/ der Meiſterpoeten/ den Frieden zu gruͤſſen. Jch laſſe das Schwert und fuͤhre (nicht Heere) die wollichte Heerd. 4. Stroͤme/ ſo vormals die Threnen vermehret/werden mit wehrten Gedichten verehret: Bober und Elbe/ die Donau/ der Rhein ſchenken fuͤr Lieder den niedlichſten Wein. Die
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Die zwoͤlffte Stund.
2.
Sicherheit baue die dankbaren Felder/
Sicherheit hege die luſtigen Waͤlder/
ſetze die Baume/ vergleiche den Waal/
pflantze die Gaͤrten und pfluͤge den Thal.
Die Quellen erhellen
vermaͤhlet den Auen;
das ſilberne Tauen/
beblume die Schwellen
an Ceres Altar/
Gluͤck Segen und Wonne bekroͤne das Jahr.
3.
Zieret ihr Lantzen und Pantzer die Poſten/
Harniſch und Spieſe verfaulen und roſten/
Haͤcker und Wintzer vergeſſen das Leid/
Hirten und Heerde genieſſen der Weid.
An Schiff baren Fluͤſſen/
erſchallen die Floͤten/
der Meiſterpoeten/
den Frieden zu gruͤſſen.
Jch laſſe das Schwert
und fuͤhre (nicht Heere) die wollichte Heerd.
4.
Stroͤme/ ſo vormals die Threnen vermehret/
werden mit wehrten Gedichten verehret:
Bober und Elbe/ die Donau/ der Rhein
ſchenken fuͤr Lieder den niedlichſten Wein.
Die
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