Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.Die vierdte Stund. Poeten Gebände geschlossen oder schliessen sol-len/ wie in der III. Stund bey dem 20. § oder Ab- satz zu ersehen. Wann die siebensyllbigen allein stehen/ so können sie die Wörter zierlich wieder- holen/ also: Hier hält man mich gefangen/ gefangen und gebunden/ gebunden mit Verlangen zu heilen meine Wunden. Mein Weinen und mein Klagen/ Mein Klagen und Verzagen/ ist gleich den Höllenplagen. I. Die achtsyllbigen gebraucht Herr Opitz
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Der HErr ist freundlich iederzeit/
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[Abbildung] die Wolthat wärt in Ewigkeit. [Abbildung] [Abbildung] Die Treu/ der wir versichert| sind/ [Abbildung] [Abbildung] verbleibt auf Kindes-Kindeskind. Also bedient er sich auch der neunsyllbigen:
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Getreue Liebe kan nicht wanken/
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[Abbildung] hat ihren Sinn/ Mut und Gedanken. II. Die zehensyllbige und folgende Reimar- Wie
Die vierdte Stund. Poeten Gebaͤnde geſchloſſen oder ſchlieſſen ſol-len/ wie in der III. Stund bey dem 20. § oder Ab- ſatz zu erſehen. Wann die ſiebenſyllbigen allein ſtehen/ ſo koͤnnen ſie die Woͤrter zierlich wieder- holen/ alſo: Hier haͤlt man mich gefangen/ gefangen und gebunden/ gebunden mit Verlangen zu heilen meine Wunden. Mein Weinen und mein Klagen/ Mein Klagen und Verzagen/ iſt gleich den Hoͤllenplagen. I. Die achtſyllbigen gebraucht Herr Opitz
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Der HErr iſt freundlich iederzeit/
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[Abbildung] die Wolthat waͤrt in Ewigkeit. [Abbildung] [Abbildung] Die Treu/ der wir verſichert| ſind/ [Abbildung] [Abbildung] verbleibt auf Kindes-Kindeskind. Alſo bedient er ſich auch der neunſyllbigen:
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Getreue Liebe kan nicht wanken/
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[Abbildung] hat ihren Sinn/ Mut und Gedanken. II. Die zehenſyllbige und folgende Reimar- Wie
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Die vierdte Stund.
Poeten Gebaͤnde geſchloſſen oder ſchlieſſen ſol-
len/ wie in der III. Stund bey dem 20. § oder Ab-
ſatz zu erſehen. Wann die ſiebenſyllbigen allein
ſtehen/ ſo koͤnnen ſie die Woͤrter zierlich wieder-
holen/ alſo:
Hier haͤlt man mich gefangen/
gefangen und gebunden/
gebunden mit Verlangen
zu heilen meine Wunden.
Mein Weinen und mein Klagen/
Mein Klagen und Verzagen/
iſt gleich den Hoͤllenplagen.
I. Die achtſyllbigen gebraucht Herr Opitz
in dem 100. Pſalm.
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Der HErr iſt freundlich iederzeit/
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die Wolthat waͤrt in Ewigkeit.
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verbleibt auf Kindes-Kindeskind.
Alſo bedient er ſich auch der neunſyllbigen:
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Getreue Liebe kan nicht wanken/
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hat ihren Sinn/ Mut und Gedanken.
II. Die zehenſyllbige und folgende Reimar-
ten haben einen Abſchnitt/ welcher ins gemein
nach gleichen Syllben gehalten wird/ alſo:
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