Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.Nerven der Empfindung eines Theils zu berauben, und die Einbildung zu stärcken. ADAMUS OLEARIUS (h) schreibt davon folgender gestalt: Es haben die Perser, wiewohl nicht alle, doch ihrer sehr viele, im Gebrauch, daß sie das opium gar oft geniessen, nennen es offiuhn, auch Tiriack, welches sie in runde, als Erbsen Grösse, Kügelein machen und also verschlucken. Die sich daran gewöhnet, können ein halbes Quentin und darüber vertragen. Etliche gebrauchen es um den andern oder dritten Tag, nur daß sie dösicht und als truncken davon seyn wollen. - - - Die Maan-Köpfe, wenn sie noch grün, werden geritzet, daraus ein weisser Saft dringet, welcher, wenn er ein wenig gestanden, und schwartz geworden, abgenommen und zum Gebrauch bequem gemacht wird. Diese Worte hat von einem Ende zum andern der Herr D. OLIVIER DAPPER (i) ausgeschrieben, und seiner Reise-Beschreibung einverleibet. Daß die Morgen-Länder und Türcken das opium häuffig essen, berichtet auch THAVERNIER, (k) wie nicht weniger THEVENOT. (l) BELLONIUS L. III. Observat. c. 15. sagt, daß niemand in der Türckey sey, wenn er nur (h) Libr. V. der Persischen Reise-Beschreibung c. XVII. p. 597. ed. 4. 1656. (i) In Beschreibung des Königreichs Persien p. 84. ed. Noriberg. 1681. fol. (k) In Itin. Pers. L. V. c. 17. (l) Voyage de Levant c. 63. p. 184. sqq. ed. Paris 4. 1665.
Nerven der Empfindung eines Theils zu berauben, und die Einbildung zu stärcken. ADAMUS OLEARIUS (h) schreibt davon folgender gestalt: Es haben die Perser, wiewohl nicht alle, doch ihrer sehr viele, im Gebrauch, daß sie das opium gar oft geniessen, nennen es offiuhn, auch Tiriack, welches sie in runde, als Erbsen Grösse, Kügelein machen und also verschlucken. Die sich daran gewöhnet, können ein halbes Quentin und darüber vertragen. Etliche gebrauchen es um den andern oder dritten Tag, nur daß sie dösicht und als truncken davon seyn wollen. – – – Die Maan-Köpfe, wenn sie noch grün, werden geritzet, daraus ein weisser Saft dringet, welcher, wenn er ein wenig gestanden, und schwartz geworden, abgenommen und zum Gebrauch bequem gemacht wird. Diese Worte hat von einem Ende zum andern der Herr D. OLIVIER DAPPER (i) ausgeschrieben, und seiner Reise-Beschreibung einverleibet. Daß die Morgen-Länder und Türcken das opium häuffig essen, berichtet auch THAVERNIER, (k) wie nicht weniger THEVENOT. (l) BELLONIUS L. III. Observat. c. 15. sagt, daß niemand in der Türckey sey, wenn er nur (h) Libr. V. der Persischen Reise-Beschreibung c. XVII. p. 597. ed. 4. 1656. (i) In Beschreibung des Königreichs Persien p. 84. ed. Noriberg. 1681. fol. (k) In Itin. Pers. L. V. c. 17. (l) Voyage de Levant c. 63. p. 184. sqq. ed. Paris 4. 1665.
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Nerven der Empfindung eines Theils zu berauben, und die Einbildung zu stärcken. ADAMUS OLEARIUS (h) schreibt davon folgender gestalt: Es haben die Perser, wiewohl nicht alle, doch ihrer sehr viele, im Gebrauch, daß sie das opium gar oft geniessen, nennen es offiuhn, auch Tiriack, welches sie in runde, als Erbsen Grösse, Kügelein machen und also verschlucken. Die sich daran gewöhnet, können ein halbes Quentin und darüber vertragen. Etliche gebrauchen es um den andern oder dritten Tag, nur daß sie dösicht und als truncken davon seyn wollen. – – – Die Maan-Köpfe, wenn sie noch grün, werden geritzet, daraus ein weisser Saft dringet, welcher, wenn er ein wenig gestanden, und schwartz geworden, abgenommen und zum Gebrauch bequem gemacht wird. Diese Worte hat von einem Ende zum andern der Herr D. OLIVIER DAPPER (i) ausgeschrieben, und seiner Reise-Beschreibung einverleibet. Daß die Morgen-Länder und Türcken das opium häuffig essen, berichtet auch THAVERNIER, (k) wie nicht weniger THEVENOT. (l) BELLONIUS L. III. Observat. c. 15. sagt, daß niemand in der Türckey sey, wenn er nur
(h) Libr. V. der Persischen Reise-Beschreibung c. XVII. p. 597. ed. 4. 1656.
(i) In Beschreibung des Königreichs Persien p. 84. ed. Noriberg. 1681. fol.
(k) In Itin. Pers. L. V. c. 17.
(l) Voyage de Levant c. 63. p. 184. sqq. ed. Paris 4. 1665.
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