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Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.

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p.208. Putrefactio animalium et vegetabilium impeditur in vacuo. Hinc poma, pira, pruna, salua sua textura et forma, in vacuo per aliquot annos durant. Paulus verstehet durch den Geist dieser Welt (*) die thätige Kraft, welche sich in den natürlichen und der Sünde unterworfenen Menschen äussert. Dieser Welt-Geist hat den Tod und die Fäulnis der menschlichen Cörper in die Welt gebracht, so viel fehlet dran, daß er die Fäulnis an und vor sich hindern solte. Verstehet jemand durch den Welt-Geist den Satan, so kan sich auch dieser zu gegenwärtiger Erklährung nicht schicken. Wollte man aber die Hülle der Seele oder den subtilen Cörper, welchen sie alzeit nach einiger Meynung führt, durch den Luft-Geist verstehen, so würden wir auch hieselbst bey dieser Abhandlung dadurch nichts gewinnen. Denn wo die Seele bleibt, da bleibt auch die Hülle. Nun aber gehet die Seele bey dem Tode des Leibes (a) so fort an dem von GOtt bestimmten, und ausser dem Leibe anzutreffenden Ort (§.10.) Was bleibt denn übrig, als daß

(*) 1. Cor. II. 12.
(a) Daß in den Gräbern die Teufels und Seelen der Verstorbenen verharren, solches glauben die Jüden. IOA. HENRICVS STVSS in Diss. de Consensu Theologiae Iudaicae & et Pontificiae §.14. p.15.sq. Diese Meynung gefiel auch den alten Chaldäern. SVIDAS p.477. ed. Küsteri. Diese Meynung hat bei den Papisten das Fegefeuer ausgeheckt. Cons. GOTTLIEB WERNSDORFIVS in Diss. de Animarum separatarum statu earumque cum vivis commercio. Vitemb. 1725. 4.

p.208. Putrefactio animalium et vegetabilium impeditur in vacuo. Hinc poma, pira, pruna, salua sua textura et forma, in vacuo per aliquot annos durant. Paulus verstehet durch den Geist dieser Welt (*) die thätige Kraft, welche sich in den natürlichen und der Sünde unterworfenen Menschen äussert. Dieser Welt-Geist hat den Tod und die Fäulnis der menschlichen Cörper in die Welt gebracht, so viel fehlet dran, daß er die Fäulnis an und vor sich hindern solte. Verstehet jemand durch den Welt-Geist den Satan, so kan sich auch dieser zu gegenwärtiger Erklährung nicht schicken. Wollte man aber die Hülle der Seele oder den subtilen Cörper, welchen sie alzeit nach einiger Meynung führt, durch den Luft-Geist verstehen, so würden wir auch hieselbst bey dieser Abhandlung dadurch nichts gewinnen. Denn wo die Seele bleibt, da bleibt auch die Hülle. Nun aber gehet die Seele bey dem Tode des Leibes (a) so fort an dem von GOtt bestimmten, und ausser dem Leibe anzutreffenden Ort (§.10.) Was bleibt denn übrig, als daß

(*) 1. Cor. II. 12.
(a) Daß in den Gräbern die Teufels und Seelen der Verstorbenen verharren, solches glauben die Jüden. IOA. HENRICVS STVSS in Diss. de Consensu Theologiae Iudaicae & et Pontificiae §.14. p.15.sq. Diese Meynung gefiel auch den alten Chaldäern. SVIDAS p.477. ed. Küsteri. Diese Meynung hat bei den Papisten das Fegefeuer ausgeheckt. Cons. GOTTLIEB WERNSDORFIVS in Diss. de Animarum separatarum statu earumque cum vivis commercio. Vitemb. 1725. 4.
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[79/0077] p.208. Putrefactio animalium et vegetabilium impeditur in vacuo. Hinc poma, pira, pruna, salua sua textura et forma, in vacuo per aliquot annos durant. Paulus verstehet durch den Geist dieser Welt (*) die thätige Kraft, welche sich in den natürlichen und der Sünde unterworfenen Menschen äussert. Dieser Welt-Geist hat den Tod und die Fäulnis der menschlichen Cörper in die Welt gebracht, so viel fehlet dran, daß er die Fäulnis an und vor sich hindern solte. Verstehet jemand durch den Welt-Geist den Satan, so kan sich auch dieser zu gegenwärtiger Erklährung nicht schicken. Wollte man aber die Hülle der Seele oder den subtilen Cörper, welchen sie alzeit nach einiger Meynung führt, durch den Luft-Geist verstehen, so würden wir auch hieselbst bey dieser Abhandlung dadurch nichts gewinnen. Denn wo die Seele bleibt, da bleibt auch die Hülle. Nun aber gehet die Seele bey dem Tode des Leibes (a) so fort an dem von GOtt bestimmten, und ausser dem Leibe anzutreffenden Ort (§.10.) Was bleibt denn übrig, als daß (*) 1. Cor. II. 12. (a) Daß in den Gräbern die Teufels und Seelen der Verstorbenen verharren, solches glauben die Jüden. IOA. HENRICVS STVSS in Diss. de Consensu Theologiae Iudaicae & et Pontificiae §.14. p.15.sq. Diese Meynung gefiel auch den alten Chaldäern. SVIDAS p.477. ed. Küsteri. Diese Meynung hat bei den Papisten das Fegefeuer ausgeheckt. Cons. GOTTLIEB WERNSDORFIVS in Diss. de Animarum separatarum statu earumque cum vivis commercio. Vitemb. 1725. 4.

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Zitationshilfe: Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733/77>, abgerufen am 21.11.2024.