Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.RATIONIS studio indulgent, conversationibus delectantur, vel parum vel plane nihil de sagis aut spectrorum apparitionibus audiatur. - - - Probe tamen animadvertendum est, ac cavendum, ne omnes illusiones phantasiae, quae fiunt in morbis quaeque fiunt a narcoticis, adscribamus diabolo, sed tunc demum, quando extraordinaria quaedam simul occurrunt, & quando ea, quae patiuntur in hisce insomniis, tendunt ad praesens malum, inferendum proximo. Und nach einigen Worten fährt der hoch-berühmte und erfahrne Mann fort: (x) Vbi malum accidit in natura, tunc Satanas occasionem adripit agendi, cum hoc sociat suas operas, & malum, ceu amicum suae naturae, semper ampectitur, suamque potestatem & dominatum ibi exserit. quae res scitu maxime necessaria est non modo Medicis, sed & ipsis Theologis. Wie geschäftig der Satan mit seinen Versuchungen in der Phantasey derjenigen, so von der hypochondrie (*) oder passionibus hystericis Noht leiden, sey, solches habe selbst vielfältig wahrgenommen. Insonderheit findet sichs zum öftern, daß die Versuchten, in deren Phantasey der Satan seine Kraft äussert, ihnen dasjenige vorstellen und reden, welches zwar in dem Laufe der Natur gegründet ist, aber die Versuchten auf eine natürliche (x) §. 20. p. 401. (*) Weil diese ein gewisser Götze in Halberstadt im Kopfe hatte, so konnte er nicht leiden, daß die Leute nach der Cantzel sahen, wenn er durch den Brill den gantzen Aufsatz herlaß, nemlich nach dem Evangelischen stilo.
RATIONIS studio indulgent, conversationibus delectantur, vel parum vel plane nihil de sagis aut spectrorum apparitionibus audiatur. – – – Probe tamen animadvertendum est, ac cavendum, ne omnes illusiones phantasiae, quae fiunt in morbis quaeque fiunt a narcoticis, adscribamus diabolo, sed tunc demum, quando extraordinaria quaedam simul occurrunt, & quando ea, quae patiuntur in hisce insomniis, tendunt ad praesens malum, inferendum proximo. Und nach einigen Worten fährt der hoch-berühmte und erfahrne Mann fort: (x) Vbi malum accidit in natura, tunc Satanas occasionem adripit agendi, cum hoc sociat suas operas, & malum, ceu amicum suae naturae, semper ampectitur, suamque potestatem & dominatum ibi exserit. quae res scitu maxime necessaria est non modo Medicis, sed & ipsis Theologis. Wie geschäftig der Satan mit seinen Versuchungen in der Phantasey derjenigen, so von der hypochondrie (*) oder passionibus hystericis Noht leiden, sey, solches habe selbst vielfältig wahrgenommen. Insonderheit findet sichs zum öftern, daß die Versuchten, in deren Phantasey der Satan seine Kraft äussert, ihnen dasjenige vorstellen und reden, welches zwar in dem Laufe der Natur gegründet ist, aber die Versuchten auf eine natürliche (x) §. 20. p. 401. (*) Weil diese ein gewisser Götze in Halberstadt im Kopfe hatte, so konnte er nicht leiden, daß die Leute nach der Cantzel sahen, wenn er durch den Brill den gantzen Aufsatz herlaß, nemlich nach dem Evangelischen stilo.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0104" n="106"/> RATIONIS <hi rendition="#i">studio indulgent, conversationibus delectantur, vel parum vel plane nihil de sagis aut spectrorum apparitionibus audiatur. – – – Probe tamen animadvertendum est, ac cavendum, ne omnes illusiones phantasiae, quae fiunt in morbis quaeque fiunt a narcoticis, adscribamus diabolo, sed tunc demum, quando extraordinaria quaedam simul occurrunt, & quando ea, quae patiuntur in hisce insomniis, tendunt ad praesens malum, inferendum proximo.</hi></hi> Und nach einigen Worten fährt der hoch-berühmte und erfahrne Mann fort: <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">§. 20. p. 401.</hi></note> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vbi malum accidit in natura, tunc Satanas occasionem adripit agendi, cum hoc sociat suas operas, & malum, ceu amicum suae naturae, semper ampectitur, suamque potestatem & dominatum ibi exserit. quae res scitu maxime necessaria est non modo Medicis, sed & ipsis Theologis.</hi></hi> Wie geschäftig der Satan mit seinen Versuchungen in der Phantasey derjenigen, so von der <hi rendition="#aq">hypochondrie <note place="foot" n="(*)">Weil diese ein gewisser <hi rendition="#fr">Götze</hi> in Halberstadt im Kopfe hatte, so konnte er nicht leiden, daß die Leute nach der Cantzel sahen, wenn er durch den Brill den gantzen Aufsatz herlaß, nemlich nach dem Evangelischen <hi rendition="#aq">stilo.</hi></note></hi> oder <hi rendition="#aq">passionibus hystericis</hi> Noht leiden, sey, solches habe selbst vielfältig wahrgenommen. Insonderheit findet sichs zum öftern, daß die Versuchten, in deren Phantasey der Satan seine Kraft äussert, ihnen dasjenige vorstellen und reden, welches zwar in dem Laufe der Natur gegründet ist, aber die Versuchten auf eine natürliche </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0104]
RATIONIS studio indulgent, conversationibus delectantur, vel parum vel plane nihil de sagis aut spectrorum apparitionibus audiatur. – – – Probe tamen animadvertendum est, ac cavendum, ne omnes illusiones phantasiae, quae fiunt in morbis quaeque fiunt a narcoticis, adscribamus diabolo, sed tunc demum, quando extraordinaria quaedam simul occurrunt, & quando ea, quae patiuntur in hisce insomniis, tendunt ad praesens malum, inferendum proximo. Und nach einigen Worten fährt der hoch-berühmte und erfahrne Mann fort: (x) Vbi malum accidit in natura, tunc Satanas occasionem adripit agendi, cum hoc sociat suas operas, & malum, ceu amicum suae naturae, semper ampectitur, suamque potestatem & dominatum ibi exserit. quae res scitu maxime necessaria est non modo Medicis, sed & ipsis Theologis. Wie geschäftig der Satan mit seinen Versuchungen in der Phantasey derjenigen, so von der hypochondrie (*) oder passionibus hystericis Noht leiden, sey, solches habe selbst vielfältig wahrgenommen. Insonderheit findet sichs zum öftern, daß die Versuchten, in deren Phantasey der Satan seine Kraft äussert, ihnen dasjenige vorstellen und reden, welches zwar in dem Laufe der Natur gegründet ist, aber die Versuchten auf eine natürliche
(x) §. 20. p. 401.
(*) Weil diese ein gewisser Götze in Halberstadt im Kopfe hatte, so konnte er nicht leiden, daß die Leute nach der Cantzel sahen, wenn er durch den Brill den gantzen Aufsatz herlaß, nemlich nach dem Evangelischen stilo.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-31T14:52:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-31T14:52:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-31T14:52:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |