Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Romans II. Buch. & de A. 1567. §. Setzen und ordnen. darwider auß-drücklich verordnen hat müssen/ ja es ist in den Reichs- Constitutionibus bekräfftiget/ daß im gantzen Römis. Reich eine Buchdruckerey an keine andere Oerter/ dann zu denen Städten/ da Chur-Fürsten und Für- sten ihre gewöhnliche Hofhaltung/ oder da Uni- versitates Studiorum gehalten/ oder in ansehnlichen Reichs-Städten verstattet/ aber sonsten alle Win- ckel-Druckereyen stracks abgeschafft werden sollen. R. A. zu Speyer Anno 1570. §. Dieweil dann solche. Deßgleichen/ daß kein Buchdrucker zugelassen wer- den solle/ der nicht zuforderst von seiner Obrigkeit/ darunter er häußlich sitzet/ darzu redlich/ erbar/ und allerdings tüglich erkannt/ auch daselbst mit sonder- barem leiblichen Eyd beladen sey/ in seinem Drucken sich denen Reichs-Abschieden gemäß zu erzeigen/ und sich aller lästerlichen und schmählichen Bücher/ Ge- mählde und Gedichte gäntzlich zu enthalten. Policey- Ordnung zu Franckfurt A. 1577. tit. 35. §. Und da- mit. Es pfleget aber eine kluge Obrigkeit ins gemein gewisse Censores zu verordnen/ ohne deren Wissen und Vergünstigung die Buchdrucker nichts außge- ben oder drucken mögen/ und solcher Gestalt würde vielen garstigen Schtifften/ so wider die Ehrbarkeit/ Religion, Warheit/ etc. auch offt nur dem Nächsten zum Schaden und Verleumdung gedruckt werden/ vorgebeuget. Zu den Buchdruckern kommen die Buch Händler/ da bey manchem wol zu wünschen/ wie ein gewisser Author saget/ daß man ihnen gewisse Schrancken setze/ daß sie die armen Studenten nicht zu sehr übersetzeten/ aber wer kan es nun ändern/ die Käuffer sind offt selber Ursach daran/ daß sie von ih- nen übersetzet werden/ und kan mancher Buch-Händ- ler mit seinem Sauer-sehen und unnützen Bescheid den
Romans II. Buch. & de A. 1567. §. Setzen und ordnen. darwider auß-druͤcklich verordnen hat muͤſſen/ ja es iſt in den Reichs- Conſtitutionibus bekraͤfftiget/ daß im gantzen Roͤmiſ. Reich eine Buchdruckerey an keine andere Oerter/ dann zu denen Staͤdten/ da Chur-Fuͤrſten und Fuͤr- ſten ihre gewoͤhnliche Hofhaltung/ oder da Uni- verſitates Studiorum gehalten/ oder in anſehnlichen Reichs-Staͤdten verſtattet/ aber ſonſten alle Win- ckel-Druckereyen ſtracks abgeſchafft werden ſollen. R. A. zu Speyer Anno 1570. §. Dieweil dann ſolche. Deßgleichen/ daß kein Buchdrucker zugelaſſen wer- den ſolle/ der nicht zuforderſt von ſeiner Obrigkeit/ darunter er haͤußlich ſitzet/ darzu redlich/ erbar/ und allerdings tuͤglich erkannt/ auch daſelbſt mit ſonder- barem leiblichen Eyd beladen ſey/ in ſeinem Drucken ſich denen Reichs-Abſchieden gemaͤß zu erzeigen/ und ſich aller laͤſterlichen und ſchmaͤhlichen Buͤcher/ Ge- maͤhlde und Gedichte gaͤntzlich zu enthalten. Policey- Ordnung zu Franckfurt A. 1577. tit. 35. §. Und da- mit. Es pfleget aber eine kluge Obrigkeit ins gemein gewiſſe Cenſores zu verordnen/ ohne deren Wiſſen und Verguͤnſtigung die Buchdrucker nichts außge- ben oder drucken moͤgen/ und ſolcher Geſtalt wuͤrde vielen garſtigen Schtifften/ ſo wider die Ehrbarkeit/ Religion, Warheit/ ꝛc. auch offt nur dem Naͤchſten zum Schaden und Verleumdung gedruckt werden/ vorgebeuget. Zu den Buchdruckern kommen die Buch Haͤndler/ da bey manchem wol zu wuͤnſchen/ wie ein gewiſſer Author ſaget/ daß man ihnen gewiſſe Schrancken ſetze/ daß ſie die armen Studenten nicht zu ſehr uͤberſetzeten/ aber wer kan es nun aͤndern/ die Kaͤuffer ſind offt ſelber Urſach daran/ daß ſie von ih- nen uͤberſetzet werden/ und kan mancher Buch-Haͤnd- ler mit ſeinem Sauer-ſehen und unnuͤtzen Beſcheid den
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Romans II. Buch.
& de A. 1567. §. Setzen und ordnen. darwider auß-
druͤcklich verordnen hat muͤſſen/ ja es iſt in den Reichs-
Conſtitutionibus bekraͤfftiget/ daß im gantzen Roͤmiſ.
Reich eine Buchdruckerey an keine andere Oerter/
dann zu denen Staͤdten/ da Chur-Fuͤrſten und Fuͤr-
ſten ihre gewoͤhnliche Hofhaltung/ oder da Uni-
verſitates Studiorum gehalten/ oder in anſehnlichen
Reichs-Staͤdten verſtattet/ aber ſonſten alle Win-
ckel-Druckereyen ſtracks abgeſchafft werden ſollen.
R. A. zu Speyer Anno 1570. §. Dieweil dann ſolche.
Deßgleichen/ daß kein Buchdrucker zugelaſſen wer-
den ſolle/ der nicht zuforderſt von ſeiner Obrigkeit/
darunter er haͤußlich ſitzet/ darzu redlich/ erbar/ und
allerdings tuͤglich erkannt/ auch daſelbſt mit ſonder-
barem leiblichen Eyd beladen ſey/ in ſeinem Drucken
ſich denen Reichs-Abſchieden gemaͤß zu erzeigen/ und
ſich aller laͤſterlichen und ſchmaͤhlichen Buͤcher/ Ge-
maͤhlde und Gedichte gaͤntzlich zu enthalten. Policey-
Ordnung zu Franckfurt A. 1577. tit. 35. §. Und da-
mit. Es pfleget aber eine kluge Obrigkeit ins gemein
gewiſſe Cenſores zu verordnen/ ohne deren Wiſſen
und Verguͤnſtigung die Buchdrucker nichts außge-
ben oder drucken moͤgen/ und ſolcher Geſtalt wuͤrde
vielen garſtigen Schtifften/ ſo wider die Ehrbarkeit/
Religion, Warheit/ ꝛc. auch offt nur dem Naͤchſten
zum Schaden und Verleumdung gedruckt werden/
vorgebeuget. Zu den Buchdruckern kommen die
Buch Haͤndler/ da bey manchem wol zu wuͤnſchen/
wie ein gewiſſer Author ſaget/ daß man ihnen gewiſſe
Schrancken ſetze/ daß ſie die armen Studenten nicht
zu ſehr uͤberſetzeten/ aber wer kan es nun aͤndern/ die
Kaͤuffer ſind offt ſelber Urſach daran/ daß ſie von ih-
nen uͤberſetzet werden/ und kan mancher Buch-Haͤnd-
ler mit ſeinem Sauer-ſehen und unnuͤtzen Beſcheid
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Zitationshilfe: | Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 909. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/929>, abgerufen am 22.07.2024. |