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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans II. Buch.
licher Vernunfft und Blindheit. Besold. libr. 1. Polit.
cap. 12. §. 2. num.
31.

Gehet man in dieser Materie/ von dem Nutzen
der Academien/ weiter/ so finden wir/ daß die Landes-
Fürsten darvon keine geringe Ersprießlichkeit zu ge-
niessen haben/ dann die Academien sind ein frucht-
barer Saame/ der auf einen allgemeinen Acker ge-
säet ist/ darauß die Fürsten die Erstlinge sammlen/
deren Länder dardurch mit Glückseeligkeit angefül-
let werden. Sie sind Halß-Ketten voller Reich-
thums/ gezieret und geflochten auß schatzbaren Per-
len/ womit ihre Krone gezieret wird. Sie sind starcke
und veste Gründe/ welche machen/ daß das Regier-
Hauß unzerrüttet stehet/ und/ daß der Scepter nicht
wancke. Rulmann l. c. pag. 278. Jener Land-Graf
von Hessen (apud Hordlederum de Causa Belli Germ.
l. 4. c. 7. p.
126.) spricht also: Die Universität/ so wir
angerichtet/ ist uns/ unserm Fürstenthum und gemei-
nem Nutzen lieber und nutzlicher/ als viel tausend.
Von der Jenischen Academie redet ein fürtrefflicher
Mann/ und nennet sie einen gemeinen Land-Schatz/
Officin und Werckstatt aller guten Künsten.

Academien machen Tugendsame Gemüther un-
ter den Menschen/ ja sie bezähmen die wilden Bar-
barn: Emolliunt Mores, nec sinunt esse Feros. Mid-
dendorp. de Acad. libr. 1. c. 4. p.
16. Sie sind eine
Zierde deß gantzen Landes. Ph. Melancht. in Consil.
de Constit. Acad. Lips. Part. 2. Consil. Theol. p.
431. in-
sonderheit aber der jenigen Stadt/ darinn sie aufge-
richtet ist. Dann eine Stadt/ welche gelehrte Leute
gehabt/ wird edler seyn/ als andere/ denen dergleichen
ermangelt/ sagt Jean Baptist. Bossevin de Honore
libr. 4. p.
151. Dahero ist wol zu glauben/ was Petr.
Gregor. de Republ. libr. 18. c.
6. schreibet/ daß einige

Städt-
F f f 5

Romans II. Buch.
licher Vernunfft und Blindheit. Beſold. libr. 1. Polit.
cap. 12. §. 2. num.
31.

Gehet man in dieſer Materie/ von dem Nutzen
der Academien/ weiter/ ſo finden wir/ daß die Landes-
Fuͤrſten darvon keine geringe Erſprießlichkeit zu ge-
nieſſen haben/ dann die Academien ſind ein frucht-
barer Saame/ der auf einen allgemeinen Acker ge-
ſaͤet iſt/ darauß die Fuͤrſten die Erſtlinge ſammlen/
deren Laͤnder dardurch mit Gluͤckſeeligkeit angefuͤl-
let werden. Sie ſind Halß-Ketten voller Reich-
thums/ gezieret und geflochten auß ſchatzbaren Per-
len/ womit ihre Krone gezieret wird. Sie ſind ſtarcke
und veſte Gruͤnde/ welche machen/ daß das Regier-
Hauß unzerruͤttet ſtehet/ und/ daß der Scepter nicht
wancke. Rulmann l. c. pag. 278. Jener Land-Graf
von Heſſen (apud Hordlederum de Cauſa Belli Germ.
l. 4. c. 7. p.
126.) ſpricht alſo: Die Univerſitaͤt/ ſo wir
angerichtet/ iſt uns/ unſerm Fuͤrſtenthum und gemei-
nem Nutzen lieber und nutzlicher/ als viel tauſend.
Von der Jeniſchen Academie redet ein fuͤrtrefflicher
Mann/ und nennet ſie einen gemeinen Land-Schatz/
Officin und Werckſtatt aller guten Kuͤnſten.

Academien machen Tugendſame Gemuͤther un-
ter den Menſchen/ ja ſie bezaͤhmen die wilden Bar-
barn: Emolliunt Mores, nec ſinunt eſſe Feros. Mid-
dendorp. de Acad. libr. 1. c. 4. p.
16. Sie ſind eine
Zierde deß gantzen Landes. Ph. Melancht. in Conſil.
de Conſtit. Acad. Lipſ. Part. 2. Conſil. Theol. p.
431. in-
ſonderheit aber der jenigen Stadt/ darinn ſie aufge-
richtet iſt. Dann eine Stadt/ welche gelehrte Leute
gehabt/ wird edler ſeyn/ als andere/ denen dergleichen
ermangelt/ ſagt Jean Baptiſt. Boſſevin de Honore
libr. 4. p.
151. Dahero iſt wol zu glauben/ was Petr.
Gregor. de Republ. libr. 18. c.
6. ſchreibet/ daß einige

Staͤdt-
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[825/0845] Romans II. Buch. licher Vernunfft und Blindheit. Beſold. libr. 1. Polit. cap. 12. §. 2. num. 31. Gehet man in dieſer Materie/ von dem Nutzen der Academien/ weiter/ ſo finden wir/ daß die Landes- Fuͤrſten darvon keine geringe Erſprießlichkeit zu ge- nieſſen haben/ dann die Academien ſind ein frucht- barer Saame/ der auf einen allgemeinen Acker ge- ſaͤet iſt/ darauß die Fuͤrſten die Erſtlinge ſammlen/ deren Laͤnder dardurch mit Gluͤckſeeligkeit angefuͤl- let werden. Sie ſind Halß-Ketten voller Reich- thums/ gezieret und geflochten auß ſchatzbaren Per- len/ womit ihre Krone gezieret wird. Sie ſind ſtarcke und veſte Gruͤnde/ welche machen/ daß das Regier- Hauß unzerruͤttet ſtehet/ und/ daß der Scepter nicht wancke. Rulmann l. c. pag. 278. Jener Land-Graf von Heſſen (apud Hordlederum de Cauſa Belli Germ. l. 4. c. 7. p. 126.) ſpricht alſo: Die Univerſitaͤt/ ſo wir angerichtet/ iſt uns/ unſerm Fuͤrſtenthum und gemei- nem Nutzen lieber und nutzlicher/ als viel tauſend. Von der Jeniſchen Academie redet ein fuͤrtrefflicher Mann/ und nennet ſie einen gemeinen Land-Schatz/ Officin und Werckſtatt aller guten Kuͤnſten. Academien machen Tugendſame Gemuͤther un- ter den Menſchen/ ja ſie bezaͤhmen die wilden Bar- barn: Emolliunt Mores, nec ſinunt eſſe Feros. Mid- dendorp. de Acad. libr. 1. c. 4. p. 16. Sie ſind eine Zierde deß gantzen Landes. Ph. Melancht. in Conſil. de Conſtit. Acad. Lipſ. Part. 2. Conſil. Theol. p. 431. in- ſonderheit aber der jenigen Stadt/ darinn ſie aufge- richtet iſt. Dann eine Stadt/ welche gelehrte Leute gehabt/ wird edler ſeyn/ als andere/ denen dergleichen ermangelt/ ſagt Jean Baptiſt. Boſſevin de Honore libr. 4. p. 151. Dahero iſt wol zu glauben/ was Petr. Gregor. de Republ. libr. 18. c. 6. ſchreibet/ daß einige Staͤdt- F f f 5

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 825. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/845>, abgerufen am 23.11.2024.