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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans II. Buch.
schrieben. Jst also unnöthig/ daß ich länger hiervon
discurrire/ dann es bleibet doch/ meiner Meynung
nach/ darbey/ daß unter denen alten berühmten
Kriegs-Generalen und Feld-Obersten die Jenigen
gar rar und seltzam gewesen/ welche nicht studiret hat-
ten. Von Zweyen unter den Römern/ (meines Wis-
sens/) lieset man/ daß sie nicht sonders gelehrt sollen
gewesen seyn/ einer/ Namens Cajus Marius, und der
andere Marcus Marcellus, jedoch berichten unter-
schiedliche Autores, daß Marcellus die Gelehrten sehr
geliebt/ und ihnen allen geneigten Willen erwiesen/
dannenhero kan ich abnehmen und glauben/ daß er
auch studiret habe/ und ein Literatus gewesen sey/ ob
er gleich keine Schrifften oder Bücher hinterlassen/
welches dann absonderlich die Ruhm-würdige That
bezeuget/ da er verbott/ daß bey Eroberung der Stadt
Syracusae, Archimedes nicht solte getödtet werden.

Es mögen nun heut zu Tag die Generales und
Kriegs-Obersten sagen/ was sie wollen/ ich rede von
etlichen/ nicht von allen/ nemlich von denen/ die da be-
haupten/ die Studia und Wissenschafften der Künsten
seye ihnen nicht vonnöthen oder nutzlich/ vermeynend/
durch solche ihre thörichte Meynung und Hartnäckig-
keit ihre grobe Ignorantz und Unwissenheit zu bemän-
teln/ so bleibet es doch darbey/ die Alten hielten so viel
von den Studien/ Büchern und Künsten/ als von der
Tapfferkeit und Kriegs-Macht. Von noch unzäh-
lich vielen Feld-Obristen und Kriegs-Häuptern/
welche den Studiis günstig und geneigt gewesen/ ge-
dencket Robertus Valturius in einem seiner Bücher/
von dem Krieg handlend.

Das XVII. Capitul/

Hier wird discurriret/ wie weit ein Regent dem Jagen und
andern Lustbarkeiten nach hängen möge.

Diese

Romans II. Buch.
ſchrieben. Jſt alſo unnoͤthig/ daß ich laͤnger hiervon
diſcurrire/ dann es bleibet doch/ meiner Meynung
nach/ darbey/ daß unter denen alten beruͤhmten
Kriegs-Generalen und Feld-Oberſten die Jenigen
gar rar und ſeltzam geweſen/ welche nicht ſtudiret hat-
ten. Von Zweyen unter den Roͤmern/ (meines Wiſ-
ſens/) lieſet man/ daß ſie nicht ſonders gelehrt ſollen
geweſen ſeyn/ einer/ Namens Cajus Marius, und der
andere Marcus Marcellus, jedoch berichten unter-
ſchiedliche Autores, daß Marcellus die Gelehrten ſehr
geliebt/ und ihnen allen geneigten Willen erwieſen/
dannenhero kan ich abnehmen und glauben/ daß er
auch ſtudiret habe/ und ein Literatus geweſen ſey/ ob
er gleich keine Schrifften oder Buͤcher hinterlaſſen/
welches dann abſonderlich die Ruhm-wuͤrdige That
bezeuget/ da er verbott/ daß bey Eroberung der Stadt
Syracuſæ, Archimedes nicht ſolte getoͤdtet werden.

Es moͤgen nun heut zu Tag die Generales und
Kriegs-Oberſten ſagen/ was ſie wollen/ ich rede von
etlichen/ nicht von allen/ nemlich von denen/ die da be-
haupten/ die Studia und Wiſſenſchafften der Kuͤnſten
ſeye ihnen nicht vonnoͤthen oder nutzlich/ vermeynend/
durch ſolche ihre thoͤrichte Meynung und Hartnaͤckig-
keit ihre grobe Ignorantz und Unwiſſenheit zu bemaͤn-
teln/ ſo bleibet es doch darbey/ die Alten hielten ſo viel
von den Studien/ Buͤchern und Kuͤnſten/ als von der
Tapfferkeit und Kriegs-Macht. Von noch unzaͤh-
lich vielen Feld-Obriſten und Kriegs-Haͤuptern/
welche den Studiis guͤnſtig und geneigt geweſen/ ge-
dencket Robertus Valturius in einem ſeiner Buͤcher/
von dem Krieg handlend.

Das XVII. Capitul/

Hier wird diſcurriret/ wie weit ein Regent dem Jagen und
andern Luſtbarkeiten nach haͤngen moͤge.

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[733/0751] Romans II. Buch. ſchrieben. Jſt alſo unnoͤthig/ daß ich laͤnger hiervon diſcurrire/ dann es bleibet doch/ meiner Meynung nach/ darbey/ daß unter denen alten beruͤhmten Kriegs-Generalen und Feld-Oberſten die Jenigen gar rar und ſeltzam geweſen/ welche nicht ſtudiret hat- ten. Von Zweyen unter den Roͤmern/ (meines Wiſ- ſens/) lieſet man/ daß ſie nicht ſonders gelehrt ſollen geweſen ſeyn/ einer/ Namens Cajus Marius, und der andere Marcus Marcellus, jedoch berichten unter- ſchiedliche Autores, daß Marcellus die Gelehrten ſehr geliebt/ und ihnen allen geneigten Willen erwieſen/ dannenhero kan ich abnehmen und glauben/ daß er auch ſtudiret habe/ und ein Literatus geweſen ſey/ ob er gleich keine Schrifften oder Buͤcher hinterlaſſen/ welches dann abſonderlich die Ruhm-wuͤrdige That bezeuget/ da er verbott/ daß bey Eroberung der Stadt Syracuſæ, Archimedes nicht ſolte getoͤdtet werden. Es moͤgen nun heut zu Tag die Generales und Kriegs-Oberſten ſagen/ was ſie wollen/ ich rede von etlichen/ nicht von allen/ nemlich von denen/ die da be- haupten/ die Studia und Wiſſenſchafften der Kuͤnſten ſeye ihnen nicht vonnoͤthen oder nutzlich/ vermeynend/ durch ſolche ihre thoͤrichte Meynung und Hartnaͤckig- keit ihre grobe Ignorantz und Unwiſſenheit zu bemaͤn- teln/ ſo bleibet es doch darbey/ die Alten hielten ſo viel von den Studien/ Buͤchern und Kuͤnſten/ als von der Tapfferkeit und Kriegs-Macht. Von noch unzaͤh- lich vielen Feld-Obriſten und Kriegs-Haͤuptern/ welche den Studiis guͤnſtig und geneigt geweſen/ ge- dencket Robertus Valturius in einem ſeiner Buͤcher/ von dem Krieg handlend. Das XVII. Capitul/ Hier wird diſcurriret/ wie weit ein Regent dem Jagen und andern Luſtbarkeiten nach haͤngen moͤge. Dieſe

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/751>, abgerufen am 23.11.2024.