Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Romans I. Buch. Kleidern darvon/ und kommt nach Aquila, ihren Her-molas zu ehelicher Beyliebe zu bewegen. Nachdem sie aber in der Stadt herum spatzieret/ begegnet ihr Eleo- nor, den sie für den Hermolas, wegen besagter Gleich- heit/ ansiehet/ und auf das Freundlichste zuspricht. Als dieser den Jrrthum/ so ihm mehrmahls be- Nachdem aber der Hermolas wieder nach Siena gen U
Romans I. Buch. Kleidern darvon/ und kom̃t nach Aquila, ihren Her-molas zu ehelicher Beyliebe zu bewegen. Nachdem ſie aber in der Stadt herum ſpatzieret/ begegnet ihr Eleo- nor, den ſie fuͤr den Hermolas, wegen beſagter Gleich- heit/ anſiehet/ und auf das Freundlichſte zuſpricht. Als dieſer den Jrꝛthum/ ſo ihm mehrmahls be- Nachdem aber der Hermolas wieder nach Siena gen U
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Romans I. Buch.
Kleidern darvon/ und kom̃t nach Aquila, ihren Her-
molas zu ehelicher Beyliebe zu bewegen. Nachdem ſie
aber in der Stadt herum ſpatzieret/ begegnet ihr Eleo-
nor, den ſie fuͤr den Hermolas, wegen beſagter Gleich-
heit/ anſiehet/ und auf das Freundlichſte zuſpricht.
Als dieſer den Jrꝛthum/ ſo ihm mehrmahls be-
gegnet/ erkennet/ und hoͤret/ daß es eine Reiche von
Adel/ wil er ſolches Gluͤck nicht auß Handen laſſen/
doch ihren Worten auch nicht vollen Glauben zuſtel-
len/ ſondern bittet ſie/ daß ſie bey einem ſeiner Freunde
etliche Wochen verharren wolte/ biß er ſeine Eltern
zu ſolcher Verehelichung willigen machte. Jnzwi-
ſchen nimmt er ſeinen Weg auf Siena, und leget ſeine
Werbung bey Hortenſia Freunde ſelbſt ab/ die ihn
fuͤr Hermolas halten/ welcher den Sieneſern noch
nicht trauen wil/ ob er gleich gehoͤret/ daß Quintell,
ſein Feind/ wiederum geneſen/ in das Gefaͤngnuͤß le-
gen laſſen. Bevor nun Eleonor in das Gefaͤngnuͤß
gekommen/ und von Hortenſia Freunden das Jawort
zu dem Ende erhalten/ daß ihre Tochter nur moͤchte
wiederkommen/ ſchreibet er alſobald nach Aquila, und
bittet ſeine verhoffte Hochzeiterin/ ſich wieder einzu-
ſtellen/ wie ſie auch gethan/ den vermeynten Hermolas
hat ſie aber in dem Gefaͤngnuͤß/ und als haͤtte er ſie
entfuͤhret/ beklagt gefunden.
Nachdem aber der Hermolas wieder nach Siena
gekom̃en/ und von ſeinen Freunden Urlaub erlanget/
Prudentia zu freyen/ wird er ungefaͤhr von den Scher-
gen begegnet/ und weil ſie vermeynet/ daß er auß dem
Gefaͤngnuͤß gebrochen/ alſobald angefallen/ und wie-
der in Verhafft genommen. Sie funden aber allda
Eleonor, fuͤr Hermolas, und wurde der Jrꝛthum/ wel-
chen die Gleichheit ihrer Angeſichter machte/ bald er-
kannt. Sie bekennen Beyde die Warheit/ werden ge-
gen
U
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