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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Deß Academischen
Rosaldo, welcher erschlagen und ihm der Rock auß-
gezogen war/ weil nun solcher Rock an diesem Fremd-
ling zu sehen/ habe ich ihn heute anhero geführet/ dann
er/ und kein anderer/ hat diesen redlichen Obristen/
meinen lieben Herrn Vettern/ mörderischer Weise
erschlagen/ und ihn nach dem Tode geplündert. Er
ist in deß Herrn Schultzen Hauß/ darinn er von mei-
nen Leuten bewahret wird. Jch glaube aber/ es wer-
de gut seyn/ wann man ihn selber vor Recht stelle/
dann dieser Mensch/ der sich vor seinen Diener auß-
gibt/ hat nur ein Hauffen Plauderns/ und es ist kein
Grund in seiner Rede/ dann er weiß selber nicht/ was
er saget oder thut/ alle seine Wercke schlagen auf eine
Narrendeutung auß.

Troll wäre auf diese Worte schier auß der Haut
gefahren/ ich protestire in optima forma, sprach er/
gegen diese hohe Injurien/ und reservire mir alle bene-
ficia juris ordinaria & extraordinaria, hecterna, ho-
dierna & crastina, replici
re aber in der Haupt-Sache
brevibus, daß dieser Kerl meinem Herrn grosses Un-
recht thut/ indem er ihn vor einen Mörder deß erschla-
genen Obristen außgibt/ er ist persona illustris, in
quam non cadit ejusmodi praesumptio,
solte man ihn
nun um dieses begangenen Mords willen vom Leben
zum Tode hinrichten/ so wil ich ihm biß in alteram
vitam
folgen/ dann ich weiß seine Innocentz gar wol/
ich wil alles mit ihm leyden/ und gar mit ihm sterben/
wann er schuldig ist/ und das soll weder Astaroth,
noch Asmotheus, weder Hebelfurk, noch Sodi, weder
Beelzebub, noch Belial, weder Lucifer, noch Satanas,
weder Damon, noch Seladon, weder Grammatica, noch
Rhetorica, weder Schalom, noch Schemhamforas, we-
der Thorax, noch Arctophylax, weder Tu, noch Ille,
weder Dextrorsum, noch Sinistrorsum, weder duntaxat,

noch

Deß Academiſchen
Roſaldo, welcher erſchlagen und ihm der Rock auß-
gezogen war/ weil nun ſolcher Rock an dieſem Fremd-
ling zu ſehen/ habe ich ihn heute anhero gefuͤhret/ dann
er/ und kein anderer/ hat dieſen redlichen Obriſten/
meinen lieben Herꝛn Vettern/ moͤrderiſcher Weiſe
erſchlagen/ und ihn nach dem Tode gepluͤndert. Er
iſt in deß Herꝛn Schultzen Hauß/ darinn er von mei-
nen Leuten bewahret wird. Jch glaube aber/ es wer-
de gut ſeyn/ wann man ihn ſelber vor Recht ſtelle/
dann dieſer Menſch/ der ſich vor ſeinen Diener auß-
gibt/ hat nur ein Hauffen Plauderns/ und es iſt kein
Grund in ſeiner Rede/ dann er weiß ſelber nicht/ was
er ſaget oder thut/ alle ſeine Wercke ſchlagen auf eine
Narrendeutung auß.

Troll waͤre auf dieſe Worte ſchier auß der Haut
gefahren/ ich proteſtire in optima forma, ſprach er/
gegen dieſe hohe Injurien/ und reſervire mir alle bene-
ficia juris ordinaria & extraordinaria, hecterna, ho-
dierna & craſtina, replici
re aber in der Haupt-Sache
brevibus, daß dieſer Kerl meinem Herꝛn groſſes Un-
recht thut/ indem er ihn vor einen Moͤrder deß erſchla-
genen Obriſten außgibt/ er iſt perſona illuſtris, in
quam non cadit ejusmodi præſumptio,
ſolte man ihn
nun um dieſes begangenen Mords willen vom Leben
zum Tode hinrichten/ ſo wil ich ihm biß in alteram
vitam
folgen/ dann ich weiß ſeine Innocentz gar wol/
ich wil alles mit ihm leyden/ und gar mit ihm ſterben/
wann er ſchuldig iſt/ und das ſoll weder Aſtaroth,
noch Asmotheus, weder Hebelfurk, noch Sodi, weder
Beelzebub, noch Belial, weder Lucifer, noch Satanas,
weder Damon, noch Seladon, weder Grammatica, noch
Rhetorica, weder Schalom, noch Schemhamforas, we-
der Thorax, noch Arctophylax, weder Tu, noch Ille,
weder Dextrorſum, noch Siniſtrorſum, weder duntaxat,

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[118/0130] Deß Academiſchen Roſaldo, welcher erſchlagen und ihm der Rock auß- gezogen war/ weil nun ſolcher Rock an dieſem Fremd- ling zu ſehen/ habe ich ihn heute anhero gefuͤhret/ dann er/ und kein anderer/ hat dieſen redlichen Obriſten/ meinen lieben Herꝛn Vettern/ moͤrderiſcher Weiſe erſchlagen/ und ihn nach dem Tode gepluͤndert. Er iſt in deß Herꝛn Schultzen Hauß/ darinn er von mei- nen Leuten bewahret wird. Jch glaube aber/ es wer- de gut ſeyn/ wann man ihn ſelber vor Recht ſtelle/ dann dieſer Menſch/ der ſich vor ſeinen Diener auß- gibt/ hat nur ein Hauffen Plauderns/ und es iſt kein Grund in ſeiner Rede/ dann er weiß ſelber nicht/ was er ſaget oder thut/ alle ſeine Wercke ſchlagen auf eine Narrendeutung auß. Troll waͤre auf dieſe Worte ſchier auß der Haut gefahren/ ich proteſtire in optima forma, ſprach er/ gegen dieſe hohe Injurien/ und reſervire mir alle bene- ficia juris ordinaria & extraordinaria, hecterna, ho- dierna & craſtina, replicire aber in der Haupt-Sache brevibus, daß dieſer Kerl meinem Herꝛn groſſes Un- recht thut/ indem er ihn vor einen Moͤrder deß erſchla- genen Obriſten außgibt/ er iſt perſona illuſtris, in quam non cadit ejusmodi præſumptio, ſolte man ihn nun um dieſes begangenen Mords willen vom Leben zum Tode hinrichten/ ſo wil ich ihm biß in alteram vitam folgen/ dann ich weiß ſeine Innocentz gar wol/ ich wil alles mit ihm leyden/ und gar mit ihm ſterben/ wann er ſchuldig iſt/ und das ſoll weder Aſtaroth, noch Asmotheus, weder Hebelfurk, noch Sodi, weder Beelzebub, noch Belial, weder Lucifer, noch Satanas, weder Damon, noch Seladon, weder Grammatica, noch Rhetorica, weder Schalom, noch Schemhamforas, we- der Thorax, noch Arctophylax, weder Tu, noch Ille, weder Dextrorſum, noch Siniſtrorſum, weder duntaxat, noch

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/130>, abgerufen am 29.11.2024.