Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.nicht in ihren Vermögen stehe/ diese Bekehrung zu hindern. Nach einer solchen Meynung haben die Menschen weder wollen noch nicht wollen. Also werden in der Synod. Dordracena diejenige ausdrücklich verworffen/ qui docent, hominem DEO & Spiritui S. regenerationem ejus intendenti & regenerare ipsum volenti, ita posse resistere & a- ctu ipso saepe resistere, ut sui regenerationem pror- sus impediat. art. VIII. Jansenius, von dem bekannt/ daß er die irresistibilitatem gratiae passivam als ein besonderer Verehrer des Augustini, mit demselben verthädiget/ bezeuget/ daß die Lehren des Augustini von der Meynung des Calvini gantz und gar un- terschieden/ und solches eben darum/ weil dieser lehret/ daß es in des Menschen Gewalt nicht stün- de/ der Gnade zu widerstehen/ davon Augustinus das Gegentheil geglaubt. Potentia dissentiendi, sagt Jansenius, non repugnat actuali gratiae, motio- ni & consensui, quamvis fieri nequeat, ut actualis dissensus cum actuali DEI motione jungatur. vid. Jansenii Augustinus L. VIII. c. XXI. p. m. 376. Es scheint aber die Anmerckung/ welche andere schon gemacht/ nicht ohne Grund zu seyn/ daß Jansenius nur darum habe davor angesehen seyn wollen/ ob sey er in dieser Lehre von der Meynung Calvini gantz unterschieden/ damit er sich bey seinen Glau- bensgenossen destoweniger Haß erwecken möchte. Walchs Einl. zu den Rel. Streitigk. c. III. §. 2. p. 237. XIV. B 5
nicht in ihren Vermoͤgen ſtehe/ dieſe Bekehrung zu hindern. Nach einer ſolchen Meynung haben die Menſchen weder wollen noch nicht wollen. Alſo werden in der Synod. Dordracena diejenige ausdruͤcklich verworffen/ qui docent, hominem DEO & Spiritui S. regenerationem ejus intendenti & regenerare ipſum volenti, ita poſſe reſiſtere & a- ctu ipſo ſæpe reſiſtere, ut ſui regenerationem pror- ſus impediat. art. VIII. Janſenius, von dem bekañt/ daß er die irreſiſtibilitatem gratiæ paſſivam als ein beſonderer Verehrer des Auguſtini, mit demſelben verthaͤdiget/ bezeuget/ daß die Lehren des Auguſtini von der Meynung des Calvini gantz und gar un- terſchieden/ und ſolches eben darum/ weil dieſer lehret/ daß es in des Menſchen Gewalt nicht ſtuͤn- de/ der Gnade zu widerſtehen/ davon Auguſtinus das Gegentheil geglaubt. Potentia diſſentiendi, ſagt Janſenius, non repugnat actuali gratiæ, motio- ni & conſenſui, quamvis fieri nequeat, ut actualis diſſenſus cum actuali DEI motione jungatur. vid. Janſenii Auguſtinus L. VIII. c. XXI. p. m. 376. Es ſcheint aber die Anmerckung/ welche andere ſchon gemacht/ nicht ohne Grund zu ſeyn/ daß Janſenius nur darum habe davor angeſehen ſeyn wollen/ ob ſey er in dieſer Lehre von der Meynung Calvini gantz unterſchieden/ damit er ſich bey ſeinen Glau- bensgenoſſen deſtoweniger Haß erwecken moͤchte. Walchs Einl. zu den Rel. Streitigk. c. III. §. 2. p. 237. XIV. B 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0077" n="25"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> nicht in ihren Vermoͤgen ſtehe/ dieſe Bekehrung<lb/> zu hindern. Nach einer ſolchen Meynung haben<lb/> die Menſchen weder wollen noch nicht wollen.<lb/> Alſo werden in der <hi rendition="#aq">Synod. Dordracena</hi> diejenige<lb/> ausdruͤcklich verworffen/ <hi rendition="#aq">qui docent, hominem<lb/> DEO & Spiritui S. regenerationem ejus intendenti<lb/> & regenerare ipſum volenti, ita poſſe reſiſtere & a-<lb/> ctu ipſo ſæpe reſiſtere, ut ſui regenerationem pror-<lb/> ſus impediat. art. VIII. Janſenius,</hi> von dem bekañt/<lb/> daß er die <hi rendition="#aq">irreſiſtibilitatem gratiæ paſſivam</hi> als ein<lb/> beſonderer Verehrer des <hi rendition="#aq">Auguſtini,</hi> mit demſelben<lb/> verthaͤdiget/ bezeuget/ daß die Lehren des <hi rendition="#aq">Auguſtini</hi><lb/> von der Meynung des <hi rendition="#aq">Calvini</hi> gantz und gar un-<lb/> terſchieden/ und ſolches eben darum/ weil dieſer<lb/> lehret/ daß es in des Menſchen Gewalt nicht ſtuͤn-<lb/> de/ der Gnade zu widerſtehen/ davon <hi rendition="#aq">Auguſtinus</hi><lb/> das Gegentheil geglaubt. <hi rendition="#aq">Potentia diſſentiendi,</hi><lb/> ſagt <hi rendition="#aq">Janſenius, non repugnat actuali gratiæ, motio-<lb/> ni & conſenſui, quamvis fieri nequeat, ut actualis<lb/> diſſenſus cum actuali DEI motione jungatur. vid.<lb/> Janſenii Auguſtinus L. VIII. c. XXI. p. m.</hi> 376. Es<lb/> ſcheint aber die Anmerckung/ welche andere ſchon<lb/> gemacht/ nicht ohne Grund zu ſeyn/ daß <hi rendition="#aq">Janſenius</hi><lb/> nur darum habe davor angeſehen ſeyn wollen/ ob<lb/> ſey er in dieſer Lehre von der Meynung <hi rendition="#aq">Calvini</hi><lb/> gantz unterſchieden/ damit er ſich bey ſeinen Glau-<lb/> bensgenoſſen deſtoweniger Haß erwecken moͤchte.<lb/><hi rendition="#aq">Walchs</hi> Einl. zu den Rel. Streitigk. <hi rendition="#aq">c. III. §. 2. p.</hi><lb/> 237.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 5</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XIV.</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [25/0077]
nicht in ihren Vermoͤgen ſtehe/ dieſe Bekehrung
zu hindern. Nach einer ſolchen Meynung haben
die Menſchen weder wollen noch nicht wollen.
Alſo werden in der Synod. Dordracena diejenige
ausdruͤcklich verworffen/ qui docent, hominem
DEO & Spiritui S. regenerationem ejus intendenti
& regenerare ipſum volenti, ita poſſe reſiſtere & a-
ctu ipſo ſæpe reſiſtere, ut ſui regenerationem pror-
ſus impediat. art. VIII. Janſenius, von dem bekañt/
daß er die irreſiſtibilitatem gratiæ paſſivam als ein
beſonderer Verehrer des Auguſtini, mit demſelben
verthaͤdiget/ bezeuget/ daß die Lehren des Auguſtini
von der Meynung des Calvini gantz und gar un-
terſchieden/ und ſolches eben darum/ weil dieſer
lehret/ daß es in des Menſchen Gewalt nicht ſtuͤn-
de/ der Gnade zu widerſtehen/ davon Auguſtinus
das Gegentheil geglaubt. Potentia diſſentiendi,
ſagt Janſenius, non repugnat actuali gratiæ, motio-
ni & conſenſui, quamvis fieri nequeat, ut actualis
diſſenſus cum actuali DEI motione jungatur. vid.
Janſenii Auguſtinus L. VIII. c. XXI. p. m. 376. Es
ſcheint aber die Anmerckung/ welche andere ſchon
gemacht/ nicht ohne Grund zu ſeyn/ daß Janſenius
nur darum habe davor angeſehen ſeyn wollen/ ob
ſey er in dieſer Lehre von der Meynung Calvini
gantz unterſchieden/ damit er ſich bey ſeinen Glau-
bensgenoſſen deſtoweniger Haß erwecken moͤchte.
Walchs Einl. zu den Rel. Streitigk. c. III. §. 2. p.
237.
XIV.
B 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |