weiß auch nicht eher, als lange Zeit darnach, daß sie empfangen habe, wenn ihr bereits dergleichen Erschei- nungen aus dem Gedächtnisse entfallen sind: wenigstens habe ich von Frauenspersonen, von denen ich die Wahr- heit zu erwarten, ein Recht hatte, nichts von einem Schauer, noch von einem Schmerzen herausbringen können.
§. 13. Ob die Frauenspersonen einen weiblichen Saa- men haben.
Es muß diese Frage von Wichtigkeit mit allem Fleisse entschieden werden. Hippokrates(a) schrieb in der That dem weiblichen Geschlechte einen eigenen Saamen zu, aus welchem die Natur die Frauenspersonen bilde, so oft er geistreicher als der Mannssaame wäre (b). So eignete auch Vithagoras dieser Hälfte des Menschen- geschlechtes, so wie Democrit(c), Anaxagoras(d), Alkmäon und Parmenides Empedocles, und der neuere Epikur, nebst dem Sphärus(e) und Ga- len(f) einen eignen Saamen zu, nur daß derselbe in kleinerer Quantität (g) und unvollkommner (h) sey, und durch die Hörner in die Gebärmutter komme (i). Zeno wollte nichts davon wissen (k), und es gab zwar Hippon zu, daß die Weiber einen Saamen hätten, es sey derselbe aber zur Erzeugung unnüzze, wenn er aus der Schaam läuft (l).
Galen
(a)[Spaltenumbruch]Peri gones n. 7. EMPEDO- CLES. beim GALEN. Sem. c. 2.
(b)Perigones n. 7. ARISTOT. gener. anim. L. IV. c. 1. F. HOF- MAN medic system. p. 341. VO- GEL L. II. p. 200. VIDUSSI p. 161.
(c)PLUTARCH. Placit. L. V. c. V.
(d)CENSORIN. c. 5.
(e)[Spaltenumbruch]Ap. LAERTIUM L. VII. c. 1.
(f)De semine. L. I.
(g)Ib. ungemein wenig ARI- STOT. gener. anim. L. I. c. 20. daß er sich sparsamer sammele HEUERMANN. T. IV. p. 360.
(h)Util. part. L. XIV. c. 10.
(i)Ibid.
(k)PLUTARCHUS l. c.
(l)Ibid.
I. Abſchn. Empfaͤngnis.
weiß auch nicht eher, als lange Zeit darnach, daß ſie empfangen habe, wenn ihr bereits dergleichen Erſchei- nungen aus dem Gedaͤchtniſſe entfallen ſind: wenigſtens habe ich von Frauensperſonen, von denen ich die Wahr- heit zu erwarten, ein Recht hatte, nichts von einem Schauer, noch von einem Schmerzen herausbringen koͤnnen.
§. 13. Ob die Frauensperſonen einen weiblichen Saa- men haben.
Es muß dieſe Frage von Wichtigkeit mit allem Fleiſſe entſchieden werden. Hippokrates(a) ſchrieb in der That dem weiblichen Geſchlechte einen eigenen Saamen zu, aus welchem die Natur die Frauensperſonen bilde, ſo oft er geiſtreicher als der Mannsſaame waͤre (b). So eignete auch Vithagoras dieſer Haͤlfte des Menſchen- geſchlechtes, ſo wie Democrit(c), Anaxagoras(d), Alkmaͤon und Parmenides Empedocles, und der neuere Epikur, nebſt dem Sphaͤrus(e) und Ga- len(f) einen eignen Saamen zu, nur daß derſelbe in kleinerer Quantitaͤt (g) und unvollkommner (h) ſey, und durch die Hoͤrner in die Gebaͤrmutter komme (i). Zeno wollte nichts davon wiſſen (k), und es gab zwar Hippon zu, daß die Weiber einen Saamen haͤtten, es ſey derſelbe aber zur Erzeugung unnuͤzze, wenn er aus der Schaam laͤuft (l).
Galen
(a)[Spaltenumbruch]Peri gones n. 7. EMPEDO- CLES. beim GALEN. Sem. c. 2.
(b)Perigones n. 7. ARISTOT. gener. anim. L. IV. c. 1. F. HOF- MAN medic ſyſtem. p. 341. VO- GEL L. II. p. 200. VIDUSSI p. 161.
(c)PLUTARCH. Placit. L. V. c. V.
(d)CENSORIN. c. 5.
(e)[Spaltenumbruch]Ap. LAERTIUM L. VII. c. 1.
(f)De ſemine. L. I.
(g)Ib. ungemein wenig ARI- STOT. gener. anim. L. I. c. 20. daß er ſich ſparſamer ſammele HEUERMANN. T. IV. p. 360.
(h)Util. part. L. XIV. c. 10.
(i)Ibid.
(k)PLUTARCHUS l. c.
(l)Ibid.
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I. Abſchn. Empfaͤngnis.
weiß auch nicht eher, als lange Zeit darnach, daß ſie
empfangen habe, wenn ihr bereits dergleichen Erſchei-
nungen aus dem Gedaͤchtniſſe entfallen ſind: wenigſtens
habe ich von Frauensperſonen, von denen ich die Wahr-
heit zu erwarten, ein Recht hatte, nichts von einem
Schauer, noch von einem Schmerzen herausbringen
koͤnnen.
§. 13.
Ob die Frauensperſonen einen weiblichen Saa-
men haben.
Es muß dieſe Frage von Wichtigkeit mit allem Fleiſſe
entſchieden werden. Hippokrates (a) ſchrieb in der
That dem weiblichen Geſchlechte einen eigenen Saamen
zu, aus welchem die Natur die Frauensperſonen bilde,
ſo oft er geiſtreicher als der Mannsſaame waͤre (b). So
eignete auch Vithagoras dieſer Haͤlfte des Menſchen-
geſchlechtes, ſo wie Democrit (c), Anaxagoras (d),
Alkmaͤon und Parmenides Empedocles, und der
neuere Epikur, nebſt dem Sphaͤrus (e) und Ga-
len (f) einen eignen Saamen zu, nur daß derſelbe in
kleinerer Quantitaͤt (g) und unvollkommner (h) ſey,
und durch die Hoͤrner in die Gebaͤrmutter komme (i).
Zeno wollte nichts davon wiſſen (k), und es gab zwar
Hippon zu, daß die Weiber einen Saamen haͤtten,
es ſey derſelbe aber zur Erzeugung unnuͤzze, wenn er
aus der Schaam laͤuft (l).
Galen
(a)
Peri gones n. 7. EMPEDO-
CLES. beim GALEN. Sem. c. 2.
(b) Perigones n. 7. ARISTOT.
gener. anim. L. IV. c. 1. F. HOF-
MAN medic ſyſtem. p. 341. VO-
GEL L. II. p. 200. VIDUSSI
p. 161.
(c) PLUTARCH. Placit. L. V.
c. V.
(d) CENSORIN. c. 5.
(e)
Ap. LAERTIUM L. VII. c. 1.
(f) De ſemine. L. I.
(g) Ib. ungemein wenig ARI-
STOT. gener. anim. L. I. c. 20.
daß er ſich ſparſamer ſammele
HEUERMANN. T. IV. p. 360.
(h) Util. part. L. XIV. c. 10.
(i) Ibid.
(k) PLUTARCHUS l. c.
(l) Ibid.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/95>, abgerufen am 23.11.2024.
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