Dreißigstes Buch. Ueber das Leben und den Tod der Menschen.
Erster Abschnitt. Das Wachsen des Körpers.
§. 1. Die ersten Veränderungen an dem neugebohrnen Menschen.
Wir haben die besondern Lebensgeschäfte, nach den Gliedmassen und Theilen des thierischen Körpers beschrieben. Es ist also noch übrig, daß wir den Men- schen von seiner Geburt bis zum Grabe hinbegleiten, und daß wir die vornehmsten Veränderungen untersuchen, welche an seinem Körper vorgehen, indessen daß er aus dem Zustande einer Frucht in dem Zustand eines Kindes, hiernächst durch die Mannbarkeit in das männliche Al- ter, und aus diesem in das hohe Alter übertritt, auf welches der Tod nothwendiger Weise folgt. Schon ehe- dem sagt Guido Patinus: Kinder können sterben, und Greise können nicht am Leben bleiben.
Das
Des achten Bandes, Zweyter Theil.
Dreißigſtes Buch. Ueber das Leben und den Tod der Menſchen.
Erſter Abſchnitt. Das Wachſen des Koͤrpers.
§. 1. Die erſten Veraͤnderungen an dem neugebohrnen Menſchen.
Wir haben die beſondern Lebensgeſchaͤfte, nach den Gliedmaſſen und Theilen des thieriſchen Koͤrpers beſchrieben. Es iſt alſo noch uͤbrig, daß wir den Men- ſchen von ſeiner Geburt bis zum Grabe hinbegleiten, und daß wir die vornehmſten Veraͤnderungen unterſuchen, welche an ſeinem Koͤrper vorgehen, indeſſen daß er aus dem Zuſtande einer Frucht in dem Zuſtand eines Kindes, hiernaͤchſt durch die Mannbarkeit in das maͤnnliche Al- ter, und aus dieſem in das hohe Alter uͤbertritt, auf welches der Tod nothwendiger Weiſe folgt. Schon ehe- dem ſagt Guido Patinus: Kinder koͤnnen ſterben, und Greiſe koͤnnen nicht am Leben bleiben.
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[778[780]/0832]
Des achten Bandes,
Zweyter Theil.
Dreißigſtes Buch.
Ueber das
Leben und den Tod der Menſchen.
Erſter Abſchnitt.
Das Wachſen des Koͤrpers.
§. 1.
Die erſten Veraͤnderungen an dem neugebohrnen
Menſchen.
Wir haben die beſondern Lebensgeſchaͤfte, nach den
Gliedmaſſen und Theilen des thieriſchen Koͤrpers
beſchrieben. Es iſt alſo noch uͤbrig, daß wir den Men-
ſchen von ſeiner Geburt bis zum Grabe hinbegleiten, und
daß wir die vornehmſten Veraͤnderungen unterſuchen,
welche an ſeinem Koͤrper vorgehen, indeſſen daß er aus
dem Zuſtande einer Frucht in dem Zuſtand eines Kindes,
hiernaͤchſt durch die Mannbarkeit in das maͤnnliche Al-
ter, und aus dieſem in das hohe Alter uͤbertritt, auf
welches der Tod nothwendiger Weiſe folgt. Schon ehe-
dem ſagt Guido Patinus: Kinder koͤnnen ſterben,
und Greiſe koͤnnen nicht am Leben bleiben.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 778[780]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/832>, abgerufen am 22.11.2024.
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