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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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V. Abs. Die Geburt.

Nach meiner Meinung hätte es mit der Ueberfruch-
tung seine Richtigkeit, wofern die unreife Frucht kurze
Zeit hinter der reifen nachkäme, oder wofern die eine
ebenfalls kurze Zeit vor der andern die Welt erblikkte.
Unter diese Fälle rechne ich diejenige Exempel, da vor
einer reifen Frucht ein zolllanger Embryon (r) eine un-
zeitige Frucht von drei Monaten (s) oder von vier (t),
eine reife Geburt von neun Monaten (v), oder ein ge-
sundes Mägdchen drei und sechszig Tage nach einem un-
reifen folgte (x). So wurde eine unzeitige Geburt von
zwei oder drei Monaten, und hinter ihr eine gesunde
Frucht an die Welt gebracht (y). Eine unzeitige Geburt
von vierzig Tagen kam im siebenten Monate, und eine
andere im neunten Monate zum Vorschein (z). Nach
einer todten Frucht folgte eine wahre, den siebenzigsten
Tag darauf (a).

Bei dem andern Falle, welcher ebenfalls nichts be-
weiset, kommen die Geburten der ungleich grossen Früch-
te vor. So folgte nach einer gesunden Frucht, einige
Stunden hernach (b), eine andere unzeitige: oder eine
Fuß lange, den dritten Tag hinter einer gesunden (c) und
reifen Frucht: oder eine Frucht von einem Zolle, den
siebenten (d) und neunten Tag (e) nach einer gesunden;
den vierzehnten Tag, nach einer am Leben gebliebenen,

eine
(r) [Spaltenumbruch] C. BAUHIN bei dem SCHU-
RIG.
(s) TITSING dian. p. 435.
(t) SMELLIE case VI.
(v) TITSING SMELLIE.
(x) STORCH Weiberkrankheit
T. VI. p. 719.
(y) BLANCAARD Jaarreg.
Cent. VII.
(z) MARQUET obs. 42.
(a) ZACCHIAS. MULLER.
iur. praegnant. p.
9.
(b) BRUCKMAN Epist. Cent. II.
p. 97. RUYSCH obs. 14. thes. VI.
[Spaltenumbruch] n. 20. Bresl. Samml. ann. 1723.
p. 553. Nov. Eph. Nat. Cur. Vol.
I. obs.
10 diese war einer drei oder
viermonatlichen Frucht gleich.
(c) Comm. Lit. Nor. ann. 1732.
hebd. 15. Gall. Minerv. T. VI.
p.
281.
(d) Eph. Nat. Dec. ann. 3.
obs.
166.
(e) Eph. Nat. Cur. Dec. III.
ann. 3. obs. 124. LOSS Cent. IV.
obs.
14.
C c c 2
V. Abſ. Die Geburt.

Nach meiner Meinung haͤtte es mit der Ueberfruch-
tung ſeine Richtigkeit, wofern die unreife Frucht kurze
Zeit hinter der reifen nachkaͤme, oder wofern die eine
ebenfalls kurze Zeit vor der andern die Welt erblikkte.
Unter dieſe Faͤlle rechne ich diejenige Exempel, da vor
einer reifen Frucht ein zolllanger Embryon (r) eine un-
zeitige Frucht von drei Monaten (s) oder von vier (t),
eine reife Geburt von neun Monaten (v), oder ein ge-
ſundes Maͤgdchen drei und ſechszig Tage nach einem un-
reifen folgte (x). So wurde eine unzeitige Geburt von
zwei oder drei Monaten, und hinter ihr eine geſunde
Frucht an die Welt gebracht (y). Eine unzeitige Geburt
von vierzig Tagen kam im ſiebenten Monate, und eine
andere im neunten Monate zum Vorſchein (z). Nach
einer todten Frucht folgte eine wahre, den ſiebenzigſten
Tag darauf (a).

Bei dem andern Falle, welcher ebenfalls nichts be-
weiſet, kommen die Geburten der ungleich groſſen Fruͤch-
te vor. So folgte nach einer geſunden Frucht, einige
Stunden hernach (b), eine andere unzeitige: oder eine
Fuß lange, den dritten Tag hinter einer geſunden (c) und
reifen Frucht: oder eine Frucht von einem Zolle, den
ſiebenten (d) und neunten Tag (e) nach einer geſunden;
den vierzehnten Tag, nach einer am Leben gebliebenen,

eine
(r) [Spaltenumbruch] C. BAUHIN bei dem SCHU-
RIG.
(s) TITSING dian. p. 435.
(t) SMELLIE caſe VI.
(v) TITSING SMELLIE.
(x) STORCH Weiberkrankheit
T. VI. p. 719.
(y) BLANCAARD Jaarreg.
Cent. VII.
(z) MARQUET obſ. 42.
(a) ZACCHIAS. MULLER.
iur. praegnant. p.
9.
(b) BRUCKMAN Epiſt. Cent. II.
p. 97. RUYSCH obſ. 14. theſ. VI.
[Spaltenumbruch] n. 20. Bresl. Samml. ann. 1723.
p. 553. Nov. Eph. Nat. Cur. Vol.
I. obſ.
10 dieſe war einer drei oder
viermonatlichen Frucht gleich.
(c) Comm. Lit. Nor. ann. 1732.
hebd. 15. Gall. Minerv. T. VI.
p.
281.
(d) Eph. Nat. Dec. ann. 3.
obſ.
166.
(e) Eph. Nat. Cur. Dec. III.
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14.
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[769[771]/0823] V. Abſ. Die Geburt. Nach meiner Meinung haͤtte es mit der Ueberfruch- tung ſeine Richtigkeit, wofern die unreife Frucht kurze Zeit hinter der reifen nachkaͤme, oder wofern die eine ebenfalls kurze Zeit vor der andern die Welt erblikkte. Unter dieſe Faͤlle rechne ich diejenige Exempel, da vor einer reifen Frucht ein zolllanger Embryon (r) eine un- zeitige Frucht von drei Monaten (s) oder von vier (t), eine reife Geburt von neun Monaten (v), oder ein ge- ſundes Maͤgdchen drei und ſechszig Tage nach einem un- reifen folgte (x). So wurde eine unzeitige Geburt von zwei oder drei Monaten, und hinter ihr eine geſunde Frucht an die Welt gebracht (y). Eine unzeitige Geburt von vierzig Tagen kam im ſiebenten Monate, und eine andere im neunten Monate zum Vorſchein (z). Nach einer todten Frucht folgte eine wahre, den ſiebenzigſten Tag darauf (a). Bei dem andern Falle, welcher ebenfalls nichts be- weiſet, kommen die Geburten der ungleich groſſen Fruͤch- te vor. So folgte nach einer geſunden Frucht, einige Stunden hernach (b), eine andere unzeitige: oder eine Fuß lange, den dritten Tag hinter einer geſunden (c) und reifen Frucht: oder eine Frucht von einem Zolle, den ſiebenten (d) und neunten Tag (e) nach einer geſunden; den vierzehnten Tag, nach einer am Leben gebliebenen, eine (r) C. BAUHIN bei dem SCHU- RIG. (s) TITSING dian. p. 435. (t) SMELLIE caſe VI. (v) TITSING SMELLIE. (x) STORCH Weiberkrankheit T. VI. p. 719. (y) BLANCAARD Jaarreg. Cent. VII. (z) MARQUET obſ. 42. (a) ZACCHIAS. MULLER. iur. praegnant. p. 9. (b) BRUCKMAN Epiſt. Cent. II. p. 97. RUYSCH obſ. 14. theſ. VI. n. 20. Bresl. Samml. ann. 1723. p. 553. Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 10 dieſe war einer drei oder viermonatlichen Frucht gleich. (c) Comm. Lit. Nor. ann. 1732. hebd. 15. Gall. Minerv. T. VI. p. 281. (d) Eph. Nat. Dec. ann. 3. obſ. 166. (e) Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 3. obſ. 124. LOSS Cent. IV. obſ. 14. C c c 2

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 769[771]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/823>, abgerufen am 24.08.2024.