dere von 312 (i) Tagen ab, dahingegen andere Ge- burten von 311 Tagen (k), und auch viel spätere, für rechtmäßig ansehen (l). Den eilften Monat lies ehedem Aristoteles(m) zu, Adrian(n) that für eine derglei- chen Geburt den Spruch, so wie der noch ältere Varro (o), wie auch die Berichte der Neuern, für diese Mei- nung sind z. E. Petrus Aponensis(p), der unter dem Nahmen des Vermittelnden berühmt ist, und der sich selbst zu einem eilfmonatlichen Kinde macht. Ei- nige Gerichtspersonen haben ebenfalls für dergleichen Kinder den Spruch gethan (q). Es erfolgte bey einer langsamen Krankheit eine eilfmonatliche Entbindung (r).
Dennoch weiset Ulpian und Justinian, nebst den Zehnmännern, und vormals die Spartaner derglei- chen Geburten ab. So verwarfen die Leipziger eine von 325 Tagen (s). Sie verwirft Amman(t), Par- menio(v), Held, und Manningham(x), nebst andern offenherzigen Männern.
Und nunmehr wird zu Paris über eine Geburt, we- nigstens von dreihundert und zwanzig Tagen gestritten, welche der berühmte Louis leugnet, und andere (x*) da- gegen in Schuzz nehmen.
Doch ist hier noch kein Ende in der Sache; indem einige so gar den zwölfmonatlichen Geburten ihr gesezz-
mäßi-
(i)[Spaltenumbruch]VENETTE l. c.
(k)TIMAEUS resp. 36.
(l) den Anfang des eilften Mo- nates verstattet PLINIUS l. c. die ersten zween Tage MULLER l. c. in diesem Monate wurde geboren CORBULO. PLIN. ibid. so auch ALBERTI de pattu serotino er läst den ganzen Monat zu, wofern na- türliche Ursachen da sind.
(m)Hist anim. L. VII. c. 4. CENSORINUS l. c. auch MAU- BRAY sem. physic.
(n)GELLEUS ibid.
(o)Ibid.
(p)[Spaltenumbruch]M. DONAT. p. 375.
(q) Die Koppenhager für eine Geburt von 11 Monat, und von 15 Tagen. ALBERTI med. leg. I. p. 167. die Gissener beim VALENTIN. pandect. 146.
(r)CHRISTINI Cent. II. n. 55. PEYRESCUS bei dem DEUSING mussipont. p. 40.
(s)ZITTMAN conf. 58. L. I.
(t)Jrenic. p. 62. u. s. w.
(v)Cas. 14.
(x)p. 51.
(x*)Accouchem. tardifs Sup- plement. &c.
Die Frucht. XXIX. B.
dere von 312 (i) Tagen ab, dahingegen andere Ge- burten von 311 Tagen (k), und auch viel ſpaͤtere, fuͤr rechtmaͤßig anſehen (l). Den eilften Monat lies ehedem Ariſtoteles(m) zu, Adrian(n) that fuͤr eine derglei- chen Geburt den Spruch, ſo wie der noch aͤltere Varro (o), wie auch die Berichte der Neuern, fuͤr dieſe Mei- nung ſind z. E. Petrus Aponenſis(p), der unter dem Nahmen des Vermittelnden beruͤhmt iſt, und der ſich ſelbſt zu einem eilfmonatlichen Kinde macht. Ei- nige Gerichtsperſonen haben ebenfalls fuͤr dergleichen Kinder den Spruch gethan (q). Es erfolgte bey einer langſamen Krankheit eine eilfmonatliche Entbindung (r).
Dennoch weiſet Ulpian und Juſtinian, nebſt den Zehnmaͤnnern, und vormals die Spartaner derglei- chen Geburten ab. So verwarfen die Leipziger eine von 325 Tagen (s). Sie verwirft Amman(t), Par- menio(v), Held, und Manningham(x), nebſt andern offenherzigen Maͤnnern.
Und nunmehr wird zu Paris uͤber eine Geburt, we- nigſtens von dreihundert und zwanzig Tagen geſtritten, welche der beruͤhmte Louis leugnet, und andere (x*) da- gegen in Schuzz nehmen.
Doch iſt hier noch kein Ende in der Sache; indem einige ſo gar den zwoͤlfmonatlichen Geburten ihr geſezz-
maͤßi-
(i)[Spaltenumbruch]VENETTE l. c.
(k)TIMAEUS reſp. 36.
(l) den Anfang des eilften Mo- nates verſtattet PLINIUS l. c. die erſten zween Tage MULLER l. c. in dieſem Monate wurde geboren CORBULO. PLIN. ibid. ſo auch ALBERTI de pattu ſerotino er laͤſt den ganzen Monat zu, wofern na- tuͤrliche Urſachen da ſind.
(m)Hiſt anim. L. VII. c. 4. CENSORINUS l. c. auch MAU- BRAY ſem. phyſic.
(n)GELLEUS ibid.
(o)Ibid.
(p)[Spaltenumbruch]M. DONAT. p. 375.
(q) Die Koppenhager fuͤr eine Geburt von 11 Monat, und von 15 Tagen. ALBERTI med. leg. I. p. 167. die Giſſener beim VALENTIN. pandect. 146.
(r)CHRISTINI Cent. II. n. 55. PEYRESCUS bei dem DEUSING muſſipont. p. 40.
(s)ZITTMAN conf. 58. L. I.
(t)Jrenic. p. 62. u. ſ. w.
(v)Caſ. 14.
(x)p. 51.
(x*)Accouchem. tardifs Sup- plement. &c.
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[708[710]/0762]
Die Frucht. XXIX. B.
dere von 312 (i) Tagen ab, dahingegen andere Ge-
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rechtmaͤßig anſehen (l). Den eilften Monat lies ehedem
Ariſtoteles (m) zu, Adrian (n) that fuͤr eine derglei-
chen Geburt den Spruch, ſo wie der noch aͤltere Varro
(o), wie auch die Berichte der Neuern, fuͤr dieſe Mei-
nung ſind z. E. Petrus Aponenſis (p), der unter
dem Nahmen des Vermittelnden beruͤhmt iſt, und
der ſich ſelbſt zu einem eilfmonatlichen Kinde macht. Ei-
nige Gerichtsperſonen haben ebenfalls fuͤr dergleichen
Kinder den Spruch gethan (q). Es erfolgte bey einer
langſamen Krankheit eine eilfmonatliche Entbindung (r).
Dennoch weiſet Ulpian und Juſtinian, nebſt den
Zehnmaͤnnern, und vormals die Spartaner derglei-
chen Geburten ab. So verwarfen die Leipziger eine
von 325 Tagen (s). Sie verwirft Amman (t), Par-
menio (v), Held, und Manningham (x), nebſt
andern offenherzigen Maͤnnern.
Und nunmehr wird zu Paris uͤber eine Geburt, we-
nigſtens von dreihundert und zwanzig Tagen geſtritten,
welche der beruͤhmte Louis leugnet, und andere (x*) da-
gegen in Schuzz nehmen.
Doch iſt hier noch kein Ende in der Sache; indem
einige ſo gar den zwoͤlfmonatlichen Geburten ihr geſezz-
maͤßi-
(i)
VENETTE l. c.
(k) TIMAEUS reſp. 36.
(l) den Anfang des eilften Mo-
nates verſtattet PLINIUS l. c. die
erſten zween Tage MULLER l. c.
in dieſem Monate wurde geboren
CORBULO. PLIN. ibid. ſo auch
ALBERTI de pattu ſerotino er laͤſt
den ganzen Monat zu, wofern na-
tuͤrliche Urſachen da ſind.
(m) Hiſt anim. L. VII. c. 4.
CENSORINUS l. c. auch MAU-
BRAY ſem. phyſic.
(n) GELLEUS ibid.
(o) Ibid.
(p)
M. DONAT. p. 375.
(q) Die Koppenhager fuͤr
eine Geburt von 11 Monat, und
von 15 Tagen. ALBERTI med.
leg. I. p. 167. die Giſſener beim
VALENTIN. pandect. 146.
(r) CHRISTINI Cent. II. n. 55.
PEYRESCUS bei dem DEUSING
muſſipont. p. 40.
(s) ZITTMAN conf. 58. L. I.
(t) Jrenic. p. 62. u. ſ. w.
(v) Caſ. 14.
(x) p. 51.
(x*) Accouchem. tardifs Sup-
plement. &c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 708[710]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/762>, abgerufen am 22.11.2024.
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