Jch habe auch von dem untern linken Ende der Klappe einen Muskel in selbige aufsteigen gesehen (x).
Es ist dieses alles ungewis: jedoch reichen die Fasern allezeit bis zum linken Sinus hin.
Zirkelrunde, um die Klappe herumgehende Fasern (y), oder einen dikkern Rand, oder einen muskulösen Streif, welcher unter dem Gange liegen soll, habe ich nicht ge- funden (z). Eben so wenig habe ich an der Klappe zwo Fasernschichte (a) gesehen: indessen will ich doch nicht in Abrede seyn, daß nicht zwischen den beiden Membranen der Klappe Fleischfasern eingeschlossen seyn sollten (b): indem sie ein Theil von der Scheidewand der Sinusse ist. Es sind aber diese Fasern zart, indem die ganze Klappe durchscheinend ist. Jndessen habe ich doch bei der Ovalspur an einer Frauensperson überhaupt alle Fa- sern des linken Sinus, zum Theil ganz unten von die- ser in die Höhe laufen, und stark seyn: zum Theil rechter Hand von der Kammer herablaufen gesehen.
Nach meiner Meinung findet sich bei allen vierfü- ßigen Thieren das eirunde Loch, und ich habe wenigstens im Hunde, Schweine, Schafe, die Klappe gesehen; sie ist sowohl bei den Wallfischen (c), als im Meerkalbe zu- gegen (d); und auch sogar in dem kalten vierfüßigen Thie- re, dem Krokodille (e) vorhanden. Man lieset, daß dasselbe bisweilen in der Fischotter offen (f), und ein an- dermal wieder verschlossen (g) gesehen worden.
Be-
(x)[Spaltenumbruch]Oper. min. T. I. p. 36.
(y)DUVERNEY Mem. de l'Acad. 1725. p. 24.
(z)Oper. min. p. 37. LANCIS cord. p. 148.
(a)WINSLOW Mem. de l'Acad. 1725. p. 24.
(b)MERY circulat. p. 22. LIS- TER Journy to Parys SENAC. oss. p. 230. DUVERNEY Mem. de l'Acad. 1725. p. 24. senkrecht SENAC. t. 17. f. 5. schief f. 3.
(c)[Spaltenumbruch]
Jm Taumler BARTHOL. Cent. II. hist. 25. TYSON p. 31.
(d)RAI wisdom. p. 330. We- nigstens leugnet dies vom erwach- senen Meerkalbe SCHELHAM- MER ap. Valent. II. p. 88.
(e)Mem. de mathem. & de phyfiq. p. 28. 29.
(f)Memoir des Savans etran- gers T. II. p. 204.
(g)NEEDHAM c. 5. BUFFON T. VII. p. 145.
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IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
Jch habe auch von dem untern linken Ende der Klappe einen Muskel in ſelbige aufſteigen geſehen (x).
Es iſt dieſes alles ungewis: jedoch reichen die Faſern allezeit bis zum linken Sinus hin.
Zirkelrunde, um die Klappe herumgehende Faſern (y), oder einen dikkern Rand, oder einen muskuloͤſen Streif, welcher unter dem Gange liegen ſoll, habe ich nicht ge- funden (z). Eben ſo wenig habe ich an der Klappe zwo Faſernſchichte (a) geſehen: indeſſen will ich doch nicht in Abrede ſeyn, daß nicht zwiſchen den beiden Membranen der Klappe Fleiſchfaſern eingeſchloſſen ſeyn ſollten (b): indem ſie ein Theil von der Scheidewand der Sinuſſe iſt. Es ſind aber dieſe Faſern zart, indem die ganze Klappe durchſcheinend iſt. Jndeſſen habe ich doch bei der Ovalſpur an einer Frauensperſon uͤberhaupt alle Fa- ſern des linken Sinus, zum Theil ganz unten von die- ſer in die Hoͤhe laufen, und ſtark ſeyn: zum Theil rechter Hand von der Kammer herablaufen geſehen.
Nach meiner Meinung findet ſich bei allen vierfuͤ- ßigen Thieren das eirunde Loch, und ich habe wenigſtens im Hunde, Schweine, Schafe, die Klappe geſehen; ſie iſt ſowohl bei den Wallfiſchen (c), als im Meerkalbe zu- gegen (d); und auch ſogar in dem kalten vierfuͤßigen Thie- re, dem Krokodille (e) vorhanden. Man lieſet, daß daſſelbe bisweilen in der Fiſchotter offen (f), und ein an- dermal wieder verſchloſſen (g) geſehen worden.
Be-
(x)[Spaltenumbruch]Oper. min. T. I. p. 36.
(y)DUVERNEY Mem. de l’Acad. 1725. p. 24.
(z)Oper. min. p. 37. LANCIS cord. p. 148.
(a)WINSLOW Mem. de l’Acad. 1725. p. 24.
(b)MERY circulat. p. 22. LIS- TER Journy to Parys SENAC. oſſ. p. 230. DUVERNEY Mem. de l’Acad. 1725. p. 24. ſenkrecht SENAC. t. 17. f. 5. ſchief f. 3.
(c)[Spaltenumbruch]
Jm Taumler BARTHOL. Cent. II. hiſt. 25. TYSON p. 31.
(d)RAI wisdom. p. 330. We- nigſtens leugnet dies vom erwach- ſenen Meerkalbe SCHELHAM- MER ap. Valent. II. p. 88.
(e)Mem. de mathem. & de phyfiq. p. 28. 29.
(f)Memoir des Savans etran- gers T. II. p. 204.
(g)NEEDHAM c. 5. BUFFON T. VII. p. 145.
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[629[631]/0683]
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
Jch habe auch von dem untern linken Ende der Klappe
einen Muskel in ſelbige aufſteigen geſehen (x).
Es iſt dieſes alles ungewis: jedoch reichen die Faſern
allezeit bis zum linken Sinus hin.
Zirkelrunde, um die Klappe herumgehende Faſern (y),
oder einen dikkern Rand, oder einen muskuloͤſen Streif,
welcher unter dem Gange liegen ſoll, habe ich nicht ge-
funden (z). Eben ſo wenig habe ich an der Klappe zwo
Faſernſchichte (a) geſehen: indeſſen will ich doch nicht in
Abrede ſeyn, daß nicht zwiſchen den beiden Membranen
der Klappe Fleiſchfaſern eingeſchloſſen ſeyn ſollten (b):
indem ſie ein Theil von der Scheidewand der Sinuſſe
iſt. Es ſind aber dieſe Faſern zart, indem die ganze
Klappe durchſcheinend iſt. Jndeſſen habe ich doch bei
der Ovalſpur an einer Frauensperſon uͤberhaupt alle Fa-
ſern des linken Sinus, zum Theil ganz unten von die-
ſer in die Hoͤhe laufen, und ſtark ſeyn: zum Theil rechter
Hand von der Kammer herablaufen geſehen.
Nach meiner Meinung findet ſich bei allen vierfuͤ-
ßigen Thieren das eirunde Loch, und ich habe wenigſtens
im Hunde, Schweine, Schafe, die Klappe geſehen; ſie
iſt ſowohl bei den Wallfiſchen (c), als im Meerkalbe zu-
gegen (d); und auch ſogar in dem kalten vierfuͤßigen Thie-
re, dem Krokodille (e) vorhanden. Man lieſet, daß
daſſelbe bisweilen in der Fiſchotter offen (f), und ein an-
dermal wieder verſchloſſen (g) geſehen worden.
Be-
(x)
Oper. min. T. I. p. 36.
(y) DUVERNEY Mem. de
l’Acad. 1725. p. 24.
(z) Oper. min. p. 37. LANCIS
cord. p. 148.
(a) WINSLOW Mem. de l’Acad.
1725. p. 24.
(b) MERY circulat. p. 22. LIS-
TER Journy to Parys SENAC.
oſſ. p. 230. DUVERNEY Mem.
de l’Acad. 1725. p. 24. ſenkrecht
SENAC. t. 17. f. 5. ſchief f. 3.
(c)
Jm Taumler BARTHOL.
Cent. II. hiſt. 25. TYSON p. 31.
(d) RAI wisdom. p. 330. We-
nigſtens leugnet dies vom erwach-
ſenen Meerkalbe SCHELHAM-
MER ap. Valent. II. p. 88.
(e) Mem. de mathem. & de
phyfiq. p. 28. 29.
(f) Memoir des Savans etran-
gers T. II. p. 204.
(g) NEEDHAM c. 5. BUFFON
T. VII. p. 145.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 629[631]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/683>, abgerufen am 22.11.2024.
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