Herzen ergiest (e), und von der Adermembran der Frucht zurükke kömmt.
Hingegen stimmet die Nabelblutader bei dem Men- schen fast mit den zwoen Blutadern aller Thiere überein. Daher hat ein junges Vögelchen eine kleinere Leber, als eine menschliche Frucht (f).
Die übrigen sechs Theile des vom Kuchen zurükk- strömenden Blutes, laufen durch die Leberäste umher (g), welches nunmehr Fortsäzze der Nabelblutader, und bei einem erwachsenen Menschen Sprößlinge der Pfortader sind.
Nachdem aber dieses Blut durch den ganzen Um- fang der Leber vertheilt worden, so sammelt sich dasselbe in den Leberästen der Holader, es vereinigt sich mit dem Blute des Blutaderganges, und langt durch das Zwerch- fell in dem rechten Herzohre an (h).
§. 44. Das eirunde Herzloch.
Hier müssen wir einige Stükke aus der Geschichte der Hühnchen wiederholen, indem man keine Anmerkun- gen von der ersten Structur des Herzens bei den vier- füßigen Thieren vorzuzeigen weis, und es haben diejeni- gen Schriftsteller, welche diese Arbeit frühzeitig unter- nommen, Früchte von vier bis fünf Monaten geschildert.
Ueberhaupt hält uns keine Ursache von dem Gedan- ken ab, daß nicht das Herz der vierfüßigen Thieren, mit dem Herzen der Vögel einerlei Einrichtung von der Na- tur bekommen haben sollte, alles stimmt damit überein, die Kammern, die Herzohren, das eiförmige Loch, der
Schlag-
(e)[Spaltenumbruch]Form. du poulet. II. p. 68.
(f) Dieses ist richtig, ob ich gleich die Maasse nicht genommen. Doch fand ich am Hühnchen die [Spaltenumbruch]
Leber Länge kleiner, als das Herz im Menschen allezeit grösser.
(g)L. XXIII. p. 484.
(h)L. IV. p. 309.
Die Frucht. XXIX. B.
Herzen ergieſt (e), und von der Adermembran der Frucht zuruͤkke koͤmmt.
Hingegen ſtimmet die Nabelblutader bei dem Men- ſchen faſt mit den zwoen Blutadern aller Thiere uͤberein. Daher hat ein junges Voͤgelchen eine kleinere Leber, als eine menſchliche Frucht (f).
Die uͤbrigen ſechs Theile des vom Kuchen zuruͤkk- ſtroͤmenden Blutes, laufen durch die Leberaͤſte umher (g), welches nunmehr Fortſaͤzze der Nabelblutader, und bei einem erwachſenen Menſchen Sproͤßlinge der Pfortader ſind.
Nachdem aber dieſes Blut durch den ganzen Um- fang der Leber vertheilt worden, ſo ſammelt ſich daſſelbe in den Leberaͤſten der Holader, es vereinigt ſich mit dem Blute des Blutaderganges, und langt durch das Zwerch- fell in dem rechten Herzohre an (h).
§. 44. Das eirunde Herzloch.
Hier muͤſſen wir einige Stuͤkke aus der Geſchichte der Huͤhnchen wiederholen, indem man keine Anmerkun- gen von der erſten Structur des Herzens bei den vier- fuͤßigen Thieren vorzuzeigen weis, und es haben diejeni- gen Schriftſteller, welche dieſe Arbeit fruͤhzeitig unter- nommen, Fruͤchte von vier bis fuͤnf Monaten geſchildert.
Ueberhaupt haͤlt uns keine Urſache von dem Gedan- ken ab, daß nicht das Herz der vierfuͤßigen Thieren, mit dem Herzen der Voͤgel einerlei Einrichtung von der Na- tur bekommen haben ſollte, alles ſtimmt damit uͤberein, die Kammern, die Herzohren, das eifoͤrmige Loch, der
Schlag-
(e)[Spaltenumbruch]Form. du poulet. II. p. 68.
(f) Dieſes iſt richtig, ob ich gleich die Maaſſe nicht genommen. Doch fand ich am Huͤhnchen die [Spaltenumbruch]
Leber Laͤnge kleiner, als das Herz im Menſchen allezeit groͤſſer.
(g)L. XXIII. p. 484.
(h)L. IV. p. 309.
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[620[622]/0674]
Die Frucht. XXIX. B.
Herzen ergieſt (e), und von der Adermembran der Frucht
zuruͤkke koͤmmt.
Hingegen ſtimmet die Nabelblutader bei dem Men-
ſchen faſt mit den zwoen Blutadern aller Thiere uͤberein.
Daher hat ein junges Voͤgelchen eine kleinere Leber, als
eine menſchliche Frucht (f).
Die uͤbrigen ſechs Theile des vom Kuchen zuruͤkk-
ſtroͤmenden Blutes, laufen durch die Leberaͤſte umher (g),
welches nunmehr Fortſaͤzze der Nabelblutader, und bei
einem erwachſenen Menſchen Sproͤßlinge der Pfortader
ſind.
Nachdem aber dieſes Blut durch den ganzen Um-
fang der Leber vertheilt worden, ſo ſammelt ſich daſſelbe
in den Leberaͤſten der Holader, es vereinigt ſich mit dem
Blute des Blutaderganges, und langt durch das Zwerch-
fell in dem rechten Herzohre an (h).
§. 44.
Das eirunde Herzloch.
Hier muͤſſen wir einige Stuͤkke aus der Geſchichte
der Huͤhnchen wiederholen, indem man keine Anmerkun-
gen von der erſten Structur des Herzens bei den vier-
fuͤßigen Thieren vorzuzeigen weis, und es haben diejeni-
gen Schriftſteller, welche dieſe Arbeit fruͤhzeitig unter-
nommen, Fruͤchte von vier bis fuͤnf Monaten geſchildert.
Ueberhaupt haͤlt uns keine Urſache von dem Gedan-
ken ab, daß nicht das Herz der vierfuͤßigen Thieren, mit
dem Herzen der Voͤgel einerlei Einrichtung von der Na-
tur bekommen haben ſollte, alles ſtimmt damit uͤberein,
die Kammern, die Herzohren, das eifoͤrmige Loch, der
Schlag-
(e)
Form. du poulet. II. p. 68.
(f) Dieſes iſt richtig, ob ich
gleich die Maaſſe nicht genommen.
Doch fand ich am Huͤhnchen die
Leber Laͤnge kleiner, als das Herz
im Menſchen allezeit groͤſſer.
(g) L. XXIII. p. 484.
(h) L. IV. p. 309.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 620[622]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/674>, abgerufen am 22.11.2024.
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