Malabarenweiber schmale Kiefer (i), die Kalmuken ei- nen vierekkigen Kopf (k), die Türken einen runden (l), und die Algonquien (m). Vesalius redet von Köpfen, die an den Ohren vorgerükkt sind (n), so wie von über- zwerch breiten Köpfen (o), und von andern Figuren mehr (p).
Das Gehirn ist in der Frucht flüßig (p*), nachge- hens weich, breiartig (q), und auch gegen die Zeiten der Geburt nicht so beschaffen, daß es seine Figur behalten, oder zum Herumzeigen aufbehalten werden könnte.
Das Gehirn ist diejenige Materie, welche die Bla- sen an dem Kopfe (r) eines Hühnchens (s) anfüllt, de- ren fünf da sind, wenn sie bereits vollkommen geworden; die erste Blase ist dem kleinen Gehirne, die andere und dritte dem Gehirne gewiedmet, so wie die eine vordere ungepaarte, die Schnabelblasen, oder die zwo lezzte Bla- sen gehören den Naselöchern. Diese fehlen dem Men- schen, denn dieser hat niemals mehr, als drei Blasen.
Jn der Frucht ist das Gehirn anfangs gros, indem es nach der Ausbildung des Rükkenmarkes, denen voll-
stän-
(i)[Spaltenumbruch]Ibid.
(k)FISCHER mod. quo sc. ossa accom. p. 24. fast keine Stirn.
(l)CARDAN variet. rer. L. VIII.
(m)CHARLEVOIX franc. sep- tentr. T. III. p. 224. diese Köpfe werden durch die Kunst wieder anders gebildet.
(n)FABR. corp. hum. L. I. c. 5.
(o)Obs. fallop. exam.
(p)Conf. FISCHER. HU- NAULD. Mem. de l'Acad. 1740. & 1723.
(p*) Stunde 115. 144.
(q) Und weich KUHLEMAN Tag 30. p. 53. & 40. p. 54. t. 2. f. 1. flüßig im dritten Monate COSMOPOLITA p. 97. einem coagulo gleich HARVEI p. 182. [Spaltenumbruch]
234. VENETTE im vierten Mo- nate, und den funfzigsten Tag HARVEI exerc. 68. im vierten Monate etwas feste FLEISCH- MAN de dura matre n. 6.
(r)Form. fet. I. p. 44. &c.
(s) Auch MALPIGHI form. pull. p. 8. zwei im Dachsen MA- JOR memor. anat. drei den vier- ten Tag HIGMOR gener. drei im Hunde PICCOLHOMIN p. 250. drei hat im Jahrhunderte XV. & XVI. BERENGARIUS. CARPEN- SIS F. PLATER p. 238. L. BOUR- GEOIS p. 16. RIOLANUS p. 384. DRELINCOURT. advers. dogm. V. HARVEI p. 56. 232. drei hat MALPIGH. posth. p. 86. vier HARVEI p. 57. den fünften Tag mit der carina. Vier SNAPE p. 21.
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
Malabarenweiber ſchmale Kiefer (i), die Kalmuken ei- nen vierekkigen Kopf (k), die Tuͤrken einen runden (l), und die Algonquien (m). Veſalius redet von Koͤpfen, die an den Ohren vorgeruͤkkt ſind (n), ſo wie von uͤber- zwerch breiten Koͤpfen (o), und von andern Figuren mehr (p).
Das Gehirn iſt in der Frucht fluͤßig (p*), nachge- hens weich, breiartig (q), und auch gegen die Zeiten der Geburt nicht ſo beſchaffen, daß es ſeine Figur behalten, oder zum Herumzeigen aufbehalten werden koͤnnte.
Das Gehirn iſt diejenige Materie, welche die Bla- ſen an dem Kopfe (r) eines Huͤhnchens (s) anfuͤllt, de- ren fuͤnf da ſind, wenn ſie bereits vollkommen geworden; die erſte Blaſe iſt dem kleinen Gehirne, die andere und dritte dem Gehirne gewiedmet, ſo wie die eine vordere ungepaarte, die Schnabelblaſen, oder die zwo lezzte Bla- ſen gehoͤren den Naſeloͤchern. Dieſe fehlen dem Men- ſchen, denn dieſer hat niemals mehr, als drei Blaſen.
Jn der Frucht iſt das Gehirn anfangs gros, indem es nach der Ausbildung des Ruͤkkenmarkes, denen voll-
ſtaͤn-
(i)[Spaltenumbruch]Ibid.
(k)FISCHER mod. quo ſc. oſſa accom. p. 24. faſt keine Stirn.
(l)CARDAN variet. rer. L. VIII.
(m)CHARLEVOIX franc. ſep- tentr. T. III. p. 224. dieſe Koͤpfe werden durch die Kunſt wieder anders gebildet.
(n)FABR. corp. hum. L. I. c. 5.
(o)Obſ. fallop. exam.
(p)Conf. FISCHER. HU- NAULD. Mem. de l’Acad. 1740. & 1723.
(p*) Stunde 115. 144.
(q) Und weich KUHLEMAN Tag 30. p. 53. & 40. p. 54. t. 2. f. 1. fluͤßig im dritten Monate COSMOPOLITA p. 97. einem coagulo gleich HARVEI p. 182. [Spaltenumbruch]
234. VENETTE im vierten Mo- nate, und den funfzigſten Tag HARVEI exerc. 68. im vierten Monate etwas feſte FLEISCH- MAN de dura matre n. 6.
(r)Form. fet. I. p. 44. &c.
(s) Auch MALPIGHI form. pull. p. 8. zwei im Dachſen MA- JOR memor. anat. drei den vier- ten Tag HIGMOR gener. drei im Hunde PICCOLHOMIN p. 250. drei hat im Jahrhunderte XV. & XVI. BERENGARIUS. CARPEN- SIS F. PLATER p. 238. L. BOUR- GEOIS p. 16. RIOLANUS p. 384. DRELINCOURT. adverſ. dogm. V. HARVEI p. 56. 232. drei hat MALPIGH. poſth. p. 86. vier HARVEI p. 57. den fuͤnften Tag mit der carina. Vier SNAPE p. 21.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0655"n="601[603]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">IV.</hi> Abſ. Das Leben der Frucht.</hi></fw><lb/>
Malabarenweiber ſchmale Kiefer <noteplace="foot"n="(i)"><cb/><hirendition="#aq">Ibid.</hi></note>, die Kalmuken ei-<lb/>
nen vierekkigen Kopf <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">FISCHER mod. quo ſc.<lb/>
oſſa accom. p.</hi> 24. faſt keine Stirn.</note>, die Tuͤrken einen runden <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">CARDAN variet. rer. L.<lb/>
VIII.</hi></note>,<lb/>
und die Algonquien <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">CHARLEVOIX franc. ſep-<lb/>
tentr. T. III. p.</hi> 224. dieſe Koͤpfe<lb/>
werden durch die Kunſt wieder<lb/>
anders gebildet.</note>. <hirendition="#fr">Veſalius</hi> redet von Koͤpfen,<lb/>
die an den Ohren vorgeruͤkkt ſind <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">FABR. corp. hum. L. I.<lb/>
c.</hi> 5.</note>, ſo wie von uͤber-<lb/>
zwerch breiten Koͤpfen <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">Obſ. fallop. exam.</hi></note>, und von andern Figuren<lb/>
mehr <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">Conf. FISCHER. HU-<lb/>
NAULD. Mem. de l’Acad.</hi> 1740.<lb/>& 1723.</note>.</p><lb/><p>Das Gehirn iſt in der Frucht fluͤßig <noteplace="foot"n="(p*)">Stunde 115. 144.</note>, nachge-<lb/>
hens weich, breiartig <noteplace="foot"n="(q)">Und weich <hirendition="#aq">KUHLEMAN</hi><lb/>
Tag 30. <hirendition="#aq">p. 53. & 40. p. 54. t. 2.<lb/>
f.</hi> 1. fluͤßig im dritten Monate<lb/><hirendition="#aq">COSMOPOLITA p.</hi> 97. einem<lb/><hirendition="#aq">coagulo</hi> gleich <hirendition="#aq">HARVEI p.</hi> 182.<lb/><cb/>
234. <hirendition="#aq">VENETTE</hi> im vierten Mo-<lb/>
nate, und den funfzigſten Tag<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">HARVEI</hi> exerc.</hi> 68. im vierten<lb/>
Monate etwas feſte <hirendition="#aq">FLEISCH-<lb/>
MAN de dura matre n.</hi> 6.</note>, und auch gegen die Zeiten der<lb/>
Geburt nicht ſo beſchaffen, daß es ſeine Figur behalten,<lb/>
oder zum Herumzeigen aufbehalten werden koͤnnte.</p><lb/><p>Das Gehirn iſt diejenige Materie, welche die Bla-<lb/>ſen an dem Kopfe <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">Form. fet. I. p. 44. &c.</hi></note> eines Huͤhnchens <noteplace="foot"n="(s)">Auch <hirendition="#aq">MALPIGHI form.<lb/>
pull. p.</hi> 8. zwei im Dachſen <hirendition="#aq">MA-<lb/>
JOR memor. anat.</hi> drei den vier-<lb/>
ten Tag <hirendition="#aq">HIGMOR gener.</hi> drei im<lb/>
Hunde <hirendition="#aq">PICCOLHOMIN p.</hi> 250.<lb/>
drei hat im Jahrhunderte <hirendition="#aq">XV. &<lb/>
XVI. BERENGARIUS. CARPEN-<lb/>
SIS F. PLATER p. 238. L. BOUR-<lb/>
GEOIS p. 16. RIOLANUS p. 384.<lb/>
DRELINCOURT. adverſ. dogm.<lb/>
V. HARVEI p.</hi> 56. 232. drei hat<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MALPIGH.</hi> poſth. p.</hi> 86. vier<lb/><hirendition="#aq">HARVEI p.</hi> 57. den fuͤnften Tag<lb/>
mit der <hirendition="#aq">carina.</hi> Vier <hirendition="#aq">SNAPE p.</hi> 21.</note> anfuͤllt, de-<lb/>
ren fuͤnf da ſind, wenn ſie bereits vollkommen geworden;<lb/>
die erſte Blaſe iſt dem kleinen Gehirne, die andere und<lb/>
dritte dem Gehirne gewiedmet, ſo wie die eine vordere<lb/>
ungepaarte, die Schnabelblaſen, oder die zwo lezzte Bla-<lb/>ſen gehoͤren den Naſeloͤchern. Dieſe fehlen dem Men-<lb/>ſchen, denn dieſer hat niemals mehr, als drei Blaſen.</p><lb/><p>Jn der Frucht iſt das Gehirn anfangs gros, indem<lb/>
es nach der Ausbildung des Ruͤkkenmarkes, denen voll-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſtaͤn-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[601[603]/0655]
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
Malabarenweiber ſchmale Kiefer (i), die Kalmuken ei-
nen vierekkigen Kopf (k), die Tuͤrken einen runden (l),
und die Algonquien (m). Veſalius redet von Koͤpfen,
die an den Ohren vorgeruͤkkt ſind (n), ſo wie von uͤber-
zwerch breiten Koͤpfen (o), und von andern Figuren
mehr (p).
Das Gehirn iſt in der Frucht fluͤßig (p*), nachge-
hens weich, breiartig (q), und auch gegen die Zeiten der
Geburt nicht ſo beſchaffen, daß es ſeine Figur behalten,
oder zum Herumzeigen aufbehalten werden koͤnnte.
Das Gehirn iſt diejenige Materie, welche die Bla-
ſen an dem Kopfe (r) eines Huͤhnchens (s) anfuͤllt, de-
ren fuͤnf da ſind, wenn ſie bereits vollkommen geworden;
die erſte Blaſe iſt dem kleinen Gehirne, die andere und
dritte dem Gehirne gewiedmet, ſo wie die eine vordere
ungepaarte, die Schnabelblaſen, oder die zwo lezzte Bla-
ſen gehoͤren den Naſeloͤchern. Dieſe fehlen dem Men-
ſchen, denn dieſer hat niemals mehr, als drei Blaſen.
Jn der Frucht iſt das Gehirn anfangs gros, indem
es nach der Ausbildung des Ruͤkkenmarkes, denen voll-
ſtaͤn-
(i)
Ibid.
(k) FISCHER mod. quo ſc.
oſſa accom. p. 24. faſt keine Stirn.
(l) CARDAN variet. rer. L.
VIII.
(m) CHARLEVOIX franc. ſep-
tentr. T. III. p. 224. dieſe Koͤpfe
werden durch die Kunſt wieder
anders gebildet.
(n) FABR. corp. hum. L. I.
c. 5.
(o) Obſ. fallop. exam.
(p) Conf. FISCHER. HU-
NAULD. Mem. de l’Acad. 1740.
& 1723.
(p*) Stunde 115. 144.
(q) Und weich KUHLEMAN
Tag 30. p. 53. & 40. p. 54. t. 2.
f. 1. fluͤßig im dritten Monate
COSMOPOLITA p. 97. einem
coagulo gleich HARVEI p. 182.
234. VENETTE im vierten Mo-
nate, und den funfzigſten Tag
HARVEI exerc. 68. im vierten
Monate etwas feſte FLEISCH-
MAN de dura matre n. 6.
(r) Form. fet. I. p. 44. &c.
(s) Auch MALPIGHI form.
pull. p. 8. zwei im Dachſen MA-
JOR memor. anat. drei den vier-
ten Tag HIGMOR gener. drei im
Hunde PICCOLHOMIN p. 250.
drei hat im Jahrhunderte XV. &
XVI. BERENGARIUS. CARPEN-
SIS F. PLATER p. 238. L. BOUR-
GEOIS p. 16. RIOLANUS p. 384.
DRELINCOURT. adverſ. dogm.
V. HARVEI p. 56. 232. drei hat
MALPIGH. poſth. p. 86. vier
HARVEI p. 57. den fuͤnften Tag
mit der carina. Vier SNAPE p. 21.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 601[603]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/655>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.