ses berichtet Poupart vom Wasserkefer, und es soll dessen Hode den Saamen in eine Scheide ausgiessen (c).
Und nunmehr sezzt die Natur den Unterschied der beiderlei Geschlechter immer mehr und mehr ins Licht. So besizzet nämlich die nächste Klasse (d), ausser den weiblichen Theilen, auch Eyer, und auch eine männliche Ruthe, oder ein ähnliches Theilchen, durch welches sich der schwängernde Saft ergiesset; oder man findet we- nigstens deutliche männliche Werkzeuge, in denen sich eine Flüßigkeit einfindet, deren Vermischung mit den weiblichen Säften ein nothwendiges Stükk ist. Das einfache Thierchen dieser Klasse scheinet das in der Schaafsleber zu seyn, und es hat der berühmte Schäf- fer(f) daran eine männliche Ruthe und weibliche Schaam gesehen.
Eine männliche Ruthe hat auch der Meerhaase (g), so wie eine Oberhode und Hode (h), und ausserdem noch einen Eyerstokk mit Eyern, welche von dem Safte der Oberhode benezzet werden (i). Und so ist es auch mit dem Flosfederwurme (apus) beschaffen (k). Folglich sind dieses Zwitter mit beiderlei Geschlechtern, so sich beider Zeugungstheile bedienen, und zu gleicher Zeit ein anderes Thier ihrer Art beschwängern, und von selbigem geschwängert werden. Von dieser Art ist auch fast die fimbria, nur daß ihre männliche Ruthe unvollkommen ist (l).
(e)
Hieher
(c)[Spaltenumbruch]Journ. sav. ann. 1696. ich habe es aber nicht bei der Hand.
(d)ADANSON. p. 51.
(f) Jn einem eignen Buche von Egelschneken.
(g)Mem. de l'Acad. 1715. p. 11.
(h)REAUMUR. BOHADSCH. p. 31.
(i)BOHADSCH. p. 33.
(k)SCHEFFER. hat sowohl ei- ne Ruthe als Eyerstökke.
(l)p. 56. 57.
(e) Man muß wissen, daß es hin und wieder männliche Ruthen ohne Löcher giebt, welche zur Er- götzung des Männchens, und Rei- zung des Weibchens gemacht sind, indessen daß der männliche Saame auf einem andern Wege auf die Eyer gespritzt wird. Hieher gehö- ret der Meerhaase BOHADSGH. [Spaltenumbruch]
p. 33. selbst die Biene L. XXVII. p. 493.
Die Frucht. XXIX. Buch.
ſes berichtet Poupart vom Waſſerkefer, und es ſoll deſſen Hode den Saamen in eine Scheide ausgieſſen (c).
Und nunmehr ſezzt die Natur den Unterſchied der beiderlei Geſchlechter immer mehr und mehr ins Licht. So beſizzet naͤmlich die naͤchſte Klaſſe (d), auſſer den weiblichen Theilen, auch Eyer, und auch eine maͤnnliche Ruthe, oder ein aͤhnliches Theilchen, durch welches ſich der ſchwaͤngernde Saft ergieſſet; oder man findet we- nigſtens deutliche maͤnnliche Werkzeuge, in denen ſich eine Fluͤßigkeit einfindet, deren Vermiſchung mit den weiblichen Saͤften ein nothwendiges Stuͤkk iſt. Das einfache Thierchen dieſer Klaſſe ſcheinet das in der Schaafsleber zu ſeyn, und es hat der beruͤhmte Schaͤf- fer(f) daran eine maͤnnliche Ruthe und weibliche Schaam geſehen.
Eine maͤnnliche Ruthe hat auch der Meerhaaſe (g), ſo wie eine Oberhode und Hode (h), und auſſerdem noch einen Eyerſtokk mit Eyern, welche von dem Safte der Oberhode benezzet werden (i). Und ſo iſt es auch mit dem Flosfederwurme (apus) beſchaffen (k). Folglich ſind dieſes Zwitter mit beiderlei Geſchlechtern, ſo ſich beider Zeugungstheile bedienen, und zu gleicher Zeit ein anderes Thier ihrer Art beſchwaͤngern, und von ſelbigem geſchwaͤngert werden. Von dieſer Art iſt auch faſt die fimbria, nur daß ihre maͤnnliche Ruthe unvollkommen iſt (l).
(e)
Hieher
(c)[Spaltenumbruch]Journ. ſav. ann. 1696. ich habe es aber nicht bei der Hand.
(d)ADANSON. p. 51.
(f) Jn einem eignen Buche von Egelſchneken.
(g)Mém. de l’Acad. 1715. p. 11.
(h)REAUMUR. BOHADSCH. p. 31.
(i)BOHADSCH. p. 33.
(k)SCHEFFER. hat ſowohl ei- ne Ruthe als Eyerſtoͤkke.
(l)p. 56. 57.
(e) Man muß wiſſen, daß es hin und wieder maͤnnliche Ruthen ohne Loͤcher giebt, welche zur Er- goͤtzung des Maͤnnchens, und Rei- zung des Weibchens gemacht ſind, indeſſen daß der maͤnnliche Saame auf einem andern Wege auf die Eyer geſpritzt wird. Hieher gehoͤ- ret der Meerhaaſe BOHADSGH. [Spaltenumbruch]
p. 33. ſelbſt die Biene L. XXVII. p. 493.
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Die Frucht. XXIX. Buch.
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deſſen Hode den Saamen in eine Scheide ausgieſſen (c).
Und nunmehr ſezzt die Natur den Unterſchied der
beiderlei Geſchlechter immer mehr und mehr ins Licht.
So beſizzet naͤmlich die naͤchſte Klaſſe (d), auſſer den
weiblichen Theilen, auch Eyer, und auch eine maͤnnliche
Ruthe, oder ein aͤhnliches Theilchen, durch welches ſich
der ſchwaͤngernde Saft ergieſſet; oder man findet we-
nigſtens deutliche maͤnnliche Werkzeuge, in denen ſich
eine Fluͤßigkeit einfindet, deren Vermiſchung mit den
weiblichen Saͤften ein nothwendiges Stuͤkk iſt. Das
einfache Thierchen dieſer Klaſſe ſcheinet das in der
Schaafsleber zu ſeyn, und es hat der beruͤhmte Schaͤf-
fer (f) daran eine maͤnnliche Ruthe und weibliche
Schaam geſehen.
Eine maͤnnliche Ruthe hat auch der Meerhaaſe (g),
ſo wie eine Oberhode und Hode (h), und auſſerdem noch
einen Eyerſtokk mit Eyern, welche von dem Safte der
Oberhode benezzet werden (i). Und ſo iſt es auch mit
dem Flosfederwurme (apus) beſchaffen (k). Folglich
ſind dieſes Zwitter mit beiderlei Geſchlechtern, ſo ſich
beider Zeugungstheile bedienen, und zu gleicher Zeit ein
anderes Thier ihrer Art beſchwaͤngern, und von ſelbigem
geſchwaͤngert werden. Von dieſer Art iſt auch faſt die
fimbria, nur daß ihre maͤnnliche Ruthe unvollkommen
iſt (l).
Hieher
(e)
(c)
Journ. ſav. ann. 1696. ich
habe es aber nicht bei der Hand.
(d) ADANSON. p. 51.
(f) Jn einem eignen Buche
von Egelſchneken.
(g) Mém. de l’Acad. 1715. p. 11.
(h) REAUMUR. BOHADSCH.
p. 31.
(i) BOHADSCH. p. 33.
(k) SCHEFFER. hat ſowohl ei-
ne Ruthe als Eyerſtoͤkke.
(l) p. 56. 57.
(e) Man muß wiſſen, daß es
hin und wieder maͤnnliche Ruthen
ohne Loͤcher giebt, welche zur Er-
goͤtzung des Maͤnnchens, und Rei-
zung des Weibchens gemacht ſind,
indeſſen daß der maͤnnliche Saame
auf einem andern Wege auf die
Eyer geſpritzt wird. Hieher gehoͤ-
ret der Meerhaaſe BOHADSGH.
p. 33. ſelbſt die Biene L. XXVII.
p. 493.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/62>, abgerufen am 27.11.2024.
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