ses den Schlagadern zu, welche das Jnwendige eines fla- chen Knochens aus einander dehnen (y), und zu Fächer- chen bilden, wie solches dem Kerne begegnet, indessen daß beide auswendige Flächen von dem Drukke, den sie leiden, hart werden, und erfahren müssen, daß ihre Gefässe ver- trokknen.
Wenn endlich einander gegenüber liegende Knochen nicht wachsen können, daß sie einander nicht zugleich im Wege stehen, oder Widerstand thun sollten, alsdenn legen sich die Fasern des rechten Knochens, zwischen die Fasern des linken Knochens, als wenn man Finger zwischen Finger stekkt (z), so lange bis ihre Enden von dem festen, gegenüber liegenden Knochen nicht mehr zu- rükke gestossen werden, und sich auszustrekken aufhören. Man nennet dieses Nahten; diese verschwinden ge- meiniglich im Jnwendigen, weil sie sich inwendig geschwin- der zusammen schliessen, und folglich von einer grössern Menge des kalkartigen Saftes angefeuchtet werden (a).
Einige Zwischenräume der Hirnschalknochen sind nicht flach, und werden von einem wirklichen Knorpel (b) ausgefüllt, z. E. bei dem Pferdesattel, und dieses sowohl inwendig, als hinterwärts, ferner zwischen dem Keilknochen und der Pflugschaar und dem Nasenbeine (c), ferner an der Seite, und zwischen dem Felsenknochen (d) und dem Keilknochen, so wie an dem zizzenförmigen
Kno-
(y)[Spaltenumbruch]
Dies hat MARCHETT p. 114. daß keine Anastomoses sind. BERTIN I. p. 30. werden in Krank- heiten grösser, da die weiche Kno- chen voll Blut sind PETIT ad PALFYN p. 43. Hist. de l'Acad. ann. 1734. p. 44. sehr viele in ei- ner unreisen Frucht BOEHMER f. 2.
(z) Vergleichet den berühmten MONRO welcher sagt, daß sie in die diploe dringen, und sich ein- ander in derselben entgegen stellen p. 72. edit. VII. Mir scheinen sie [Spaltenumbruch]
beide Blätter, und die diploe zu haben. La SONE Mem. de l'Acad. 1752. p. 163.
(a)Verhandl. der Hollandz. maatschapp. V. p. 545. HUNAULD Mem. de 1730. p. 377.
(b) Flokken wie ein Käse ge- rinnend BERTIN II. p. 477. 478. 479.
(c)TARIN ibid. t. 1. f. 3.
(d)Conf. BERTIN I. p. 242. II. p. 87. conf. ROEDERER fet. perf.
Die Frucht. XXIX. B.
ſes den Schlagadern zu, welche das Jnwendige eines fla- chen Knochens aus einander dehnen (y), und zu Faͤcher- chen bilden, wie ſolches dem Kerne begegnet, indeſſen daß beide auswendige Flaͤchen von dem Drukke, den ſie leiden, hart werden, und erfahren muͤſſen, daß ihre Gefaͤſſe ver- trokknen.
Wenn endlich einander gegenuͤber liegende Knochen nicht wachſen koͤnnen, daß ſie einander nicht zugleich im Wege ſtehen, oder Widerſtand thun ſollten, alsdenn legen ſich die Faſern des rechten Knochens, zwiſchen die Faſern des linken Knochens, als wenn man Finger zwiſchen Finger ſtekkt (z), ſo lange bis ihre Enden von dem feſten, gegenuͤber liegenden Knochen nicht mehr zu- ruͤkke geſtoſſen werden, und ſich auszuſtrekken aufhoͤren. Man nennet dieſes Nahten; dieſe verſchwinden ge- meiniglich im Jnwendigen, weil ſie ſich inwendig geſchwin- der zuſammen ſchlieſſen, und folglich von einer groͤſſern Menge des kalkartigen Saftes angefeuchtet werden (a).
Einige Zwiſchenraͤume der Hirnſchalknochen ſind nicht flach, und werden von einem wirklichen Knorpel (b) ausgefuͤllt, z. E. bei dem Pferdeſattel, und dieſes ſowohl inwendig, als hinterwaͤrts, ferner zwiſchen dem Keilknochen und der Pflugſchaar und dem Naſenbeine (c), ferner an der Seite, und zwiſchen dem Felſenknochen (d) und dem Keilknochen, ſo wie an dem zizzenfoͤrmigen
Kno-
(y)[Spaltenumbruch]
Dies hat MARCHETT p. 114. daß keine Anaſtomoſes ſind. BERTIN I. p. 30. werden in Krank- heiten groͤſſer, da die weiche Kno- chen voll Blut ſind PETIT ad PALFYN p. 43. Hiſt. de l’Acad. ann. 1734. p. 44. ſehr viele in ei- ner unreiſen Frucht BOEHMER f. 2.
(z) Vergleichet den beruͤhmten MONRO welcher ſagt, daß ſie in die diploë dringen, und ſich ein- ander in derſelben entgegen ſtellen p. 72. edit. VII. Mir ſcheinen ſie [Spaltenumbruch]
beide Blaͤtter, und die diploë zu haben. La SONE Mem. de l’Acad. 1752. p. 163.
(a)Verhandl. der Hollandz. maatſchapp. V. p. 545. HUNAULD Mem. de 1730. p. 377.
(b) Flokken wie ein Kaͤſe ge- rinnend BERTIN II. p. 477. 478. 479.
(c)TARIN ibid. t. 1. f. 3.
(d)Conf. BERTIN I. p. 242. II. p. 87. conf. ROEDERER fet. perf.
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[564[566]/0618]
Die Frucht. XXIX. B.
ſes den Schlagadern zu, welche das Jnwendige eines fla-
chen Knochens aus einander dehnen (y), und zu Faͤcher-
chen bilden, wie ſolches dem Kerne begegnet, indeſſen daß
beide auswendige Flaͤchen von dem Drukke, den ſie leiden,
hart werden, und erfahren muͤſſen, daß ihre Gefaͤſſe ver-
trokknen.
Wenn endlich einander gegenuͤber liegende Knochen
nicht wachſen koͤnnen, daß ſie einander nicht zugleich im
Wege ſtehen, oder Widerſtand thun ſollten, alsdenn
legen ſich die Faſern des rechten Knochens, zwiſchen die
Faſern des linken Knochens, als wenn man Finger
zwiſchen Finger ſtekkt (z), ſo lange bis ihre Enden von
dem feſten, gegenuͤber liegenden Knochen nicht mehr zu-
ruͤkke geſtoſſen werden, und ſich auszuſtrekken aufhoͤren.
Man nennet dieſes Nahten; dieſe verſchwinden ge-
meiniglich im Jnwendigen, weil ſie ſich inwendig geſchwin-
der zuſammen ſchlieſſen, und folglich von einer groͤſſern
Menge des kalkartigen Saftes angefeuchtet werden (a).
Einige Zwiſchenraͤume der Hirnſchalknochen ſind
nicht flach, und werden von einem wirklichen Knorpel
(b) ausgefuͤllt, z. E. bei dem Pferdeſattel, und dieſes
ſowohl inwendig, als hinterwaͤrts, ferner zwiſchen dem
Keilknochen und der Pflugſchaar und dem Naſenbeine (c),
ferner an der Seite, und zwiſchen dem Felſenknochen
(d) und dem Keilknochen, ſo wie an dem zizzenfoͤrmigen
Kno-
(y)
Dies hat MARCHETT p.
114. daß keine Anaſtomoſes ſind.
BERTIN I. p. 30. werden in Krank-
heiten groͤſſer, da die weiche Kno-
chen voll Blut ſind PETIT ad
PALFYN p. 43. Hiſt. de l’Acad.
ann. 1734. p. 44. ſehr viele in ei-
ner unreiſen Frucht BOEHMER
f. 2.
(z) Vergleichet den beruͤhmten
MONRO welcher ſagt, daß ſie in
die diploë dringen, und ſich ein-
ander in derſelben entgegen ſtellen
p. 72. edit. VII. Mir ſcheinen ſie
beide Blaͤtter, und die diploë zu
haben. La SONE Mem. de l’Acad.
1752. p. 163.
(a) Verhandl. der Hollandz.
maatſchapp. V. p. 545. HUNAULD
Mem. de 1730. p. 377.
(b) Flokken wie ein Kaͤſe ge-
rinnend BERTIN II. p. 477. 478.
479.
(c) TARIN ibid. t. 1. f. 3.
(d) Conf. BERTIN I. p. 242.
II. p. 87. conf. ROEDERER fet.
perf.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 564[566]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/618>, abgerufen am 22.11.2024.
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