einige Stoffe in sich, welche mit einer Materie von einer andern Farbe umgeben sind.
Nie habe ich an den Knorpeln, weder Fasern (c) noch Platten (d) gesehen; ich verlange sie indessen nicht zu leugnen, da sie an denenjenigen Barten deutlich vor- kommen, womit der Rachen der Wallfische inwendig be- sezzt ist. Zwar scheinen Aderräume, so fasrig aussehen, und durch die knorplige Rinden der Knochen hindurch- dringen, darinnen vorzukommen (e); indessen weis man doch nicht zuverläßig genung, daß ausser den Aderfur- chen, welche einen Knorpel abtheilen, etwas anders an einem Knorpel wahrzunehmen sei. Es sind nämlich überhaupt die Knorpel von allen Seiten mit Gefässen durchdrungen (f), und diese sind blos zu derjenigen Zeit sichtbar, darinnen sich der Knorpel in einen Knochen verwandelt (g), man mag nun die Knochenansäzze, oder die Knorpel des Luftröhrenkopfes zum Exempel nehmen wollen.
Es lassen sich auch die Platten vielweniger, als die Fasern an Knorpeln, und so gar an den dikksten Thei- len derer Knorpeln erweislich machen; wenn man nicht etwa die Barten der Wallfische für einen Knorpel an- sehen, oder einige Künsteleien anwenden will, welche ich nie versucht habe.
Knorpel unterscheiden sich von den Knochen dadurch, daß sie von den sauren Säften so wenig, als von dem Beinfrasse etwas leiden (h), sie lösen sich nicht, wenn sie
ver-
(c)[Spaltenumbruch]
Dieses hat GAGLIARDI c. 2. obs. 3. NICHOLLS bei dem NESBIT p. 8. durch sehr langes Maceriren erwiesen; ferner der berühmte La SONE Mem. 1752. p. 170. 171. welcher die Fasern an den Knorpelrinden gegen die Kno- chenfläche perpendiculär macht. HUNTER Phil. trans. n. 470.
(d) Siehe MONRO und an den Ribben, der berühmte HERIS- [Spaltenumbruch]
SANT Mem. de 1748. p. 243. u. s. w.
(e)Form. des os p. 157. 172. 230.
(f)Ibid. p. 230. u. s. w. WAL- THER im Kupfer.
(g) Nach dem FOUGEROUX p. 48. 49.
(h)K. Swensk. wetensk. handl. 1760. P. IV.
Die Frucht. XXIX. B.
einige Stoffe in ſich, welche mit einer Materie von einer andern Farbe umgeben ſind.
Nie habe ich an den Knorpeln, weder Faſern (c) noch Platten (d) geſehen; ich verlange ſie indeſſen nicht zu leugnen, da ſie an denenjenigen Barten deutlich vor- kommen, womit der Rachen der Wallfiſche inwendig be- ſezzt iſt. Zwar ſcheinen Aderraͤume, ſo faſrig ausſehen, und durch die knorplige Rinden der Knochen hindurch- dringen, darinnen vorzukommen (e); indeſſen weis man doch nicht zuverlaͤßig genung, daß auſſer den Aderfur- chen, welche einen Knorpel abtheilen, etwas anders an einem Knorpel wahrzunehmen ſei. Es ſind naͤmlich uͤberhaupt die Knorpel von allen Seiten mit Gefaͤſſen durchdrungen (f), und dieſe ſind blos zu derjenigen Zeit ſichtbar, darinnen ſich der Knorpel in einen Knochen verwandelt (g), man mag nun die Knochenanſaͤzze, oder die Knorpel des Luftroͤhrenkopfes zum Exempel nehmen wollen.
Es laſſen ſich auch die Platten vielweniger, als die Faſern an Knorpeln, und ſo gar an den dikkſten Thei- len derer Knorpeln erweislich machen; wenn man nicht etwa die Barten der Wallfiſche fuͤr einen Knorpel an- ſehen, oder einige Kuͤnſteleien anwenden will, welche ich nie verſucht habe.
Knorpel unterſcheiden ſich von den Knochen dadurch, daß ſie von den ſauren Saͤften ſo wenig, als von dem Beinfraſſe etwas leiden (h), ſie loͤſen ſich nicht, wenn ſie
ver-
(c)[Spaltenumbruch]
Dieſes hat GAGLIARDI c. 2. obſ. 3. NICHOLLS bei dem NESBIT p. 8. durch ſehr langes Maceriren erwieſen; ferner der beruͤhmte La SONE Mem. 1752. p. 170. 171. welcher die Faſern an den Knorpelrinden gegen die Kno- chenflaͤche perpendiculaͤr macht. HUNTER Phil. tranſ. n. 470.
(d) Siehe MONRO und an den Ribben, der beruͤhmte HERIS- [Spaltenumbruch]
SANT Mem. de 1748. p. 243. u. ſ. w.
(e)Form. des os p. 157. 172. 230.
(f)Ibid. p. 230. u. ſ. w. WAL- THER im Kupfer.
(g) Nach dem FOUGEROUX p. 48. 49.
(h)K. Swensk. wetensk. handl. 1760. P. IV.
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[548[550]/0602]
Die Frucht. XXIX. B.
einige Stoffe in ſich, welche mit einer Materie von einer
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Nie habe ich an den Knorpeln, weder Faſern (c)
noch Platten (d) geſehen; ich verlange ſie indeſſen nicht
zu leugnen, da ſie an denenjenigen Barten deutlich vor-
kommen, womit der Rachen der Wallfiſche inwendig be-
ſezzt iſt. Zwar ſcheinen Aderraͤume, ſo faſrig ausſehen,
und durch die knorplige Rinden der Knochen hindurch-
dringen, darinnen vorzukommen (e); indeſſen weis man
doch nicht zuverlaͤßig genung, daß auſſer den Aderfur-
chen, welche einen Knorpel abtheilen, etwas anders an
einem Knorpel wahrzunehmen ſei. Es ſind naͤmlich
uͤberhaupt die Knorpel von allen Seiten mit Gefaͤſſen
durchdrungen (f), und dieſe ſind blos zu derjenigen Zeit
ſichtbar, darinnen ſich der Knorpel in einen Knochen
verwandelt (g), man mag nun die Knochenanſaͤzze, oder
die Knorpel des Luftroͤhrenkopfes zum Exempel nehmen
wollen.
Es laſſen ſich auch die Platten vielweniger, als die
Faſern an Knorpeln, und ſo gar an den dikkſten Thei-
len derer Knorpeln erweislich machen; wenn man nicht
etwa die Barten der Wallfiſche fuͤr einen Knorpel an-
ſehen, oder einige Kuͤnſteleien anwenden will, welche ich
nie verſucht habe.
Knorpel unterſcheiden ſich von den Knochen dadurch,
daß ſie von den ſauren Saͤften ſo wenig, als von dem
Beinfraſſe etwas leiden (h), ſie loͤſen ſich nicht, wenn ſie
ver-
(c)
Dieſes hat GAGLIARDI
c. 2. obſ. 3. NICHOLLS bei dem
NESBIT p. 8. durch ſehr langes
Maceriren erwieſen; ferner der
beruͤhmte La SONE Mem. 1752.
p. 170. 171. welcher die Faſern an
den Knorpelrinden gegen die Kno-
chenflaͤche perpendiculaͤr macht.
HUNTER Phil. tranſ. n. 470.
(d) Siehe MONRO und an den
Ribben, der beruͤhmte HERIS-
SANT Mem. de 1748. p. 243.
u. ſ. w.
(e) Form. des os p. 157. 172.
230.
(f) Ibid. p. 230. u. ſ. w. WAL-
THER im Kupfer.
(g) Nach dem FOUGEROUX
p. 48. 49.
(h) K. Swensk. wetensk. handl.
1760. P. IV.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 548[550]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/602>, abgerufen am 23.11.2024.
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