gen lebendige Jungen (b), und sind ohne ein Geschlecht; oder man kennt zur Zeit die Art ihrer Erzeugung noch nicht völlig, wie man solches von dem Bandwurme ge- stehen muß, weil man glauben kann, daß er in der That mit den Polipen verwandt sey, und man seine Eyer durch die neuere Versuche noch nicht bestätigen kön- nen (c). Doch es scheinet auch die Art der Meersterne mit dem Polipen Aehnlichkeit zu haben, indem man an diesen straligen Meerkörpern, so wie an den Meereicheln und Meerigeln keine Spur von zweierlei Geschlechtern finden kann (d).
Die Meerruthe (mentula marina) soll einen Eyer- stokk (e) und Eyer haben.
Diesem kömmt das Geschlecht der Schalenthiere am nächsten, es lassen sich aber daran schon die Theile deut- licher bemerken; wenigstens zeiget sich ein Mund, ein Magen, Gedärme, ein Hinterer, ausserdem bei eini- gen auch ein Herz, und bei einigen auch eine Art von Gehirne.
Bei einigen Thierchen dieser zahlreichen Klasse zeiget sich eine dunkle Spur vom Geschlechte, so man bisher in den Säften noch nicht feste sezzen gekonnt (f). Ei- nige scheinen, wie die vorigen, nichts als Eyer zu ent- halten, als die Muschel (g), die Auster (h), die Keil- muschel (i), in der man Jungen mit ihrer kleinen Schaale
antrift,
(b)[Spaltenumbruch]REAUMUR. von den Aalen des Mehlkleisters BUFFON. T. II. p. 322.
(c) Vom VALISNERIO er- wähnt delle origne de vermi or- dinarii del corpo umano p. 145. er sahe im Bauche der breiren Würmer, Eyer in Haufen bei- sammen liegen.
(d)BOURGUET. Lettr. philos. p. 78. MORTIMER. in Phil. trans.
(e)[Spaltenumbruch]VANDELLI diss. p. 93. BOHADSCH. anim. marin. p. 104.
(f)ADANSON. coquill. I. p. LVII.
(g) Von verschiednem Geschlecht macht sie, doch ohne Grund LI- STER. l. c. p. 8.
(h)ADANSON. p. 199. A. v. LEEUWENHOECK. wiederruft die Austerwürmer Phil. trans. n. 336.
(i)MERY Mem. de l'Acad. 1710. p. 418.
Die Frucht. XXIX. Buch.
gen lebendige Jungen (b), und ſind ohne ein Geſchlecht; oder man kennt zur Zeit die Art ihrer Erzeugung noch nicht voͤllig, wie man ſolches von dem Bandwurme ge- ſtehen muß, weil man glauben kann, daß er in der That mit den Polipen verwandt ſey, und man ſeine Eyer durch die neuere Verſuche noch nicht beſtaͤtigen koͤn- nen (c). Doch es ſcheinet auch die Art der Meerſterne mit dem Polipen Aehnlichkeit zu haben, indem man an dieſen ſtraligen Meerkoͤrpern, ſo wie an den Meereicheln und Meerigeln keine Spur von zweierlei Geſchlechtern finden kann (d).
Die Meerruthe (mentula marina) ſoll einen Eyer- ſtokk (e) und Eyer haben.
Dieſem koͤmmt das Geſchlecht der Schalenthiere am naͤchſten, es laſſen ſich aber daran ſchon die Theile deut- licher bemerken; wenigſtens zeiget ſich ein Mund, ein Magen, Gedaͤrme, ein Hinterer, auſſerdem bei eini- gen auch ein Herz, und bei einigen auch eine Art von Gehirne.
Bei einigen Thierchen dieſer zahlreichen Klaſſe zeiget ſich eine dunkle Spur vom Geſchlechte, ſo man bisher in den Saͤften noch nicht feſte ſezzen gekonnt (f). Ei- nige ſcheinen, wie die vorigen, nichts als Eyer zu ent- halten, als die Muſchel (g), die Auſter (h), die Keil- muſchel (i), in der man Jungen mit ihrer kleinen Schaale
antrift,
(b)[Spaltenumbruch]REAUMUR. von den Aalen des Mehlkleiſters BUFFON. T. II. p. 322.
(c) Vom VALISNERIO er- waͤhnt delle origne dé vermi or- dinarii del corpo umano p. 145. er ſahe im Bauche der breiren Wuͤrmer, Eyer in Haufen bei- ſammen liegen.
(d)BOURGUET. Lettr. philoſ. p. 78. MORTIMER. in Phil. tranſ.
(e)[Spaltenumbruch]VANDELLI diſſ. p. 93. BOHADSCH. anim. marin. p. 104.
(f)ADANSON. coquill. I. p. LVII.
(g) Von verſchiednem Geſchlecht macht ſie, doch ohne Grund LI- STER. l. c. p. 8.
(h)ADANSON. p. 199. A. v. LEEUWENHOECK. wiederruft die Auſterwuͤrmer Phil. tranſ. n. 336.
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oder man kennt zur Zeit die Art ihrer Erzeugung noch
nicht voͤllig, wie man ſolches von dem Bandwurme ge-
ſtehen muß, weil man glauben kann, daß er in der
That mit den Polipen verwandt ſey, und man ſeine
Eyer durch die neuere Verſuche noch nicht beſtaͤtigen koͤn-
nen (c). Doch es ſcheinet auch die Art der Meerſterne
mit dem Polipen Aehnlichkeit zu haben, indem man an
dieſen ſtraligen Meerkoͤrpern, ſo wie an den Meereicheln
und Meerigeln keine Spur von zweierlei Geſchlechtern
finden kann (d).
Die Meerruthe (mentula marina) ſoll einen Eyer-
ſtokk (e) und Eyer haben.
Dieſem koͤmmt das Geſchlecht der Schalenthiere am
naͤchſten, es laſſen ſich aber daran ſchon die Theile deut-
licher bemerken; wenigſtens zeiget ſich ein Mund, ein
Magen, Gedaͤrme, ein Hinterer, auſſerdem bei eini-
gen auch ein Herz, und bei einigen auch eine Art von
Gehirne.
Bei einigen Thierchen dieſer zahlreichen Klaſſe zeiget
ſich eine dunkle Spur vom Geſchlechte, ſo man bisher
in den Saͤften noch nicht feſte ſezzen gekonnt (f). Ei-
nige ſcheinen, wie die vorigen, nichts als Eyer zu ent-
halten, als die Muſchel (g), die Auſter (h), die Keil-
muſchel (i), in der man Jungen mit ihrer kleinen Schaale
antrift,
(b)
REAUMUR. von den Aalen
des Mehlkleiſters BUFFON. T. II.
p. 322.
(c) Vom VALISNERIO er-
waͤhnt delle origne dé vermi or-
dinarii del corpo umano p. 145.
er ſahe im Bauche der breiren
Wuͤrmer, Eyer in Haufen bei-
ſammen liegen.
(d) BOURGUET. Lettr. philoſ.
p. 78. MORTIMER. in Phil. tranſ.
(e)
VANDELLI diſſ. p. 93.
BOHADSCH. anim. marin. p. 104.
(f) ADANSON. coquill. I. p.
LVII.
(g) Von verſchiednem Geſchlecht
macht ſie, doch ohne Grund LI-
STER. l. c. p. 8.
(h) ADANSON. p. 199. A. v.
LEEUWENHOECK. wiederruft
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(i) MERY Mém. de l’Acad. 1710.
p. 418.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/60>, abgerufen am 24.11.2024.
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