fünf (g), sechsmal so viel; Schafbeine (h) acht oder sechszehnmal so viel (i), als die Knochen betragen. Es vergrössert nemlich das sich anhängende Wasser die Schwere, des aus Knochen herausgezogenen Gallerts. Und dennoch besizzet dieser Gallert ein alkalisches und faulartiges Wesen (k); es verfliegt selbiger von selbst, wenn man ihn aufbehält, und es bleibt eine ganz kleine Rinde davon übrig. Bringt man ihn unter dem Helm und aufs Feuer, so giebt er ein flüchtig alkalisches Salz (l), und der von der Papinianischen Kochmaschine ver- fertigte Gallert verwandelt sich in einem weichen Käse, welcher faul wird, und sogar in eine Gährung geräth (m). Wenn dieser Gallertsaft gänzlich herausgezogen worden, so werden die Knochen zerreibbar (n), so wie die Hölzer (o).
Dasjenige, was aus den Gelenken der Hände und Füsse bei den Podagristen schwizzt (p), und bald daraus zu Verhärtungen wird, oder sich innerhalb der Bänder, wie Rinden zeiget (q), ist weiter nichts als ein Leim.
Doch es verwandelt sich auch der zähe Schleim, wel- cher sich an die Zähen anhängt, in eine steinartige Rin- de (r).
Der Knochensaft fliesset aus einem Knochen, in den Beinbrüchen, und sein Verlaufen zeiget sich bei jeder Bandage, und er ergänzt den Knochen (s). Aus einem
zer-
(g)[Spaltenumbruch]p. 64.
(h)p. 60.
(i)Continuat. p. 19. 20. 21.
(k)Du HAMEL l. c. l. p. 21.
(l)GEOFROI Mem. de l'Acad. 1732.
(m)PAPIN. contin. du digest. p. 64.
(n)p. 24. 53. vom Elfenbeine p. 55. Contin. du digest. Von den Rinderknochen p. 32.
(o)Du HAMEL ib. p. 42. ib. p. 42.
(p)[Spaltenumbruch]BINNINGER L. I. obs. 11. Von dem kreidigen Wesen im Glie- derreissen Zod. med. gall. I. p. 174. Gipskügelchen in den Gelenken, und den Scheiden der Muskeln, in des HENKEL Samml. VI. p. 4. Conf. L. XXVI p. 36.
(q)RONDELET.
(r)BOURDET. art. du dentiste p. 198. FAUCHARD T. I. tab. 2.
(s)RAVATON mercure de Trapce ann. m. Febr. Le DRAN consult. p. 91.
Die Frucht. XXIX. B.
fuͤnf (g), ſechsmal ſo viel; Schafbeine (h) acht oder ſechszehnmal ſo viel (i), als die Knochen betragen. Es vergroͤſſert nemlich das ſich anhaͤngende Waſſer die Schwere, des aus Knochen herausgezogenen Gallerts. Und dennoch beſizzet dieſer Gallert ein alkaliſches und faulartiges Weſen (k); es verfliegt ſelbiger von ſelbſt, wenn man ihn aufbehaͤlt, und es bleibt eine ganz kleine Rinde davon uͤbrig. Bringt man ihn unter dem Helm und aufs Feuer, ſo giebt er ein fluͤchtig alkaliſches Salz (l), und der von der Papinianiſchen Kochmaſchine ver- fertigte Gallert verwandelt ſich in einem weichen Kaͤſe, welcher faul wird, und ſogar in eine Gaͤhrung geraͤth (m). Wenn dieſer Gallertſaft gaͤnzlich herausgezogen worden, ſo werden die Knochen zerreibbar (n), ſo wie die Hoͤlzer (o).
Dasjenige, was aus den Gelenken der Haͤnde und Fuͤſſe bei den Podagriſten ſchwizzt (p), und bald daraus zu Verhaͤrtungen wird, oder ſich innerhalb der Baͤnder, wie Rinden zeiget (q), iſt weiter nichts als ein Leim.
Doch es verwandelt ſich auch der zaͤhe Schleim, wel- cher ſich an die Zaͤhen anhaͤngt, in eine ſteinartige Rin- de (r).
Der Knochenſaft flieſſet aus einem Knochen, in den Beinbruͤchen, und ſein Verlaufen zeiget ſich bei jeder Bandage, und er ergaͤnzt den Knochen (s). Aus einem
zer-
(g)[Spaltenumbruch]p. 64.
(h)p. 60.
(i)Continuat. p. 19. 20. 21.
(k)Du HAMEL l. c. l. p. 21.
(l)GEOFROI Mem. de l’Acad. 1732.
(m)PAPIN. contin. du digeſt. p. 64.
(n)p. 24. 53. vom Elfenbeine p. 55. Contin. du digeſt. Von den Rinderknochen p. 32.
(o)Du HAMEL ib. p. 42. ib. p. 42.
(p)[Spaltenumbruch]BINNINGER L. I. obſ. 11. Von dem kreidigen Weſen im Glie- derreiſſen Zod. med. gall. I. p. 174. Gipskuͤgelchen in den Gelenken, und den Scheiden der Muskeln, in des HENKEL Samml. VI. p. 4. Conf. L. XXVI p. 36.
(q)RONDELET.
(r)BOURDET. art. du dentiſte p. 198. FAUCHARD T. I. tab. 2.
(s)RAVATON mercure de Trapce ann. m. Febr. Le DRAN conſult. p. 91.
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[326[528]/0580]
Die Frucht. XXIX. B.
fuͤnf (g), ſechsmal ſo viel; Schafbeine (h) acht oder
ſechszehnmal ſo viel (i), als die Knochen betragen. Es
vergroͤſſert nemlich das ſich anhaͤngende Waſſer die
Schwere, des aus Knochen herausgezogenen Gallerts.
Und dennoch beſizzet dieſer Gallert ein alkaliſches und
faulartiges Weſen (k); es verfliegt ſelbiger von ſelbſt,
wenn man ihn aufbehaͤlt, und es bleibt eine ganz kleine
Rinde davon uͤbrig. Bringt man ihn unter dem Helm
und aufs Feuer, ſo giebt er ein fluͤchtig alkaliſches Salz
(l), und der von der Papinianiſchen Kochmaſchine ver-
fertigte Gallert verwandelt ſich in einem weichen Kaͤſe,
welcher faul wird, und ſogar in eine Gaͤhrung geraͤth
(m). Wenn dieſer Gallertſaft gaͤnzlich herausgezogen
worden, ſo werden die Knochen zerreibbar (n), ſo wie
die Hoͤlzer (o).
Dasjenige, was aus den Gelenken der Haͤnde und
Fuͤſſe bei den Podagriſten ſchwizzt (p), und bald daraus
zu Verhaͤrtungen wird, oder ſich innerhalb der Baͤnder,
wie Rinden zeiget (q), iſt weiter nichts als ein Leim.
Doch es verwandelt ſich auch der zaͤhe Schleim, wel-
cher ſich an die Zaͤhen anhaͤngt, in eine ſteinartige Rin-
de (r).
Der Knochenſaft flieſſet aus einem Knochen, in den
Beinbruͤchen, und ſein Verlaufen zeiget ſich bei jeder
Bandage, und er ergaͤnzt den Knochen (s). Aus einem
zer-
(g)
p. 64.
(h) p. 60.
(i) Continuat. p. 19. 20. 21.
(k) Du HAMEL l. c. l. p. 21.
(l) GEOFROI Mem. de l’Acad.
1732.
(m) PAPIN. contin. du digeſt.
p. 64.
(n) p. 24. 53. vom Elfenbeine
p. 55. Contin. du digeſt. Von den
Rinderknochen p. 32.
(o) Du HAMEL ib. p. 42. ib.
p. 42.
(p)
BINNINGER L. I. obſ. 11.
Von dem kreidigen Weſen im Glie-
derreiſſen Zod. med. gall. I. p. 174.
Gipskuͤgelchen in den Gelenken,
und den Scheiden der Muskeln,
in des HENKEL Samml. VI. p. 4.
Conf. L. XXVI p. 36.
(q) RONDELET.
(r) BOURDET. art. du dentiſte
p. 198. FAUCHARD T. I. tab. 2.
(s) RAVATON mercure de
Trapce ann. m. Febr. Le DRAN
conſult. p. 91.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 326[528]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/580>, abgerufen am 22.11.2024.
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