Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
wird auch, nach Proportion dieser Nerven, an
den Kapseln, und am Knochenhäutchen eine
dunkle Empfindlichkeit vorkommen. Sie wird
sowohl an diesen Bekleidungen, als an den Seh-
nen bei einer Entzündung grösser werden, so wie
dieses Uebel allenthalben am Körper die Empfin-
dung auf einen höhern Grad treibt. Vom Kno-
chenhäutchen habe ich so oft wiederholt, daß sich
an seiner Oberfläche Nerven einstellen, deren Em-
pfindlichkeit man von der Empfindlichkeit der
Hirnschaalhaut nicht zu trennen vermag. Von
der Hornhaut im Auge bestätigt es der berühmte
Daniel, nachdem er es an derselben unzählige
male erfahren.

An den Eingeweiden (k) hätte ich eine grös-
sere Empfindlichkeit von denjenigen Nerven er-
wartet, die sie offenbar besizzen: doch lehren uns
die Krankheiten und Versuche nicht viel davon.
Daß das Fadengewebe, ob der berühmte Nic.
le Cat gleich will, daß sich die harte Gehirnhaut
in dieses Fadengewebe dergestalt auflösen läßt,

daß
(k) Hunter ibid.

Vorrede.
wird auch, nach Proportion dieſer Nerven, an
den Kapſeln, und am Knochenhaͤutchen eine
dunkle Empfindlichkeit vorkommen. Sie wird
ſowohl an dieſen Bekleidungen, als an den Seh-
nen bei einer Entzuͤndung groͤſſer werden, ſo wie
dieſes Uebel allenthalben am Koͤrper die Empfin-
dung auf einen hoͤhern Grad treibt. Vom Kno-
chenhaͤutchen habe ich ſo oft wiederholt, daß ſich
an ſeiner Oberflaͤche Nerven einſtellen, deren Em-
pfindlichkeit man von der Empfindlichkeit der
Hirnſchaalhaut nicht zu trennen vermag. Von
der Hornhaut im Auge beſtaͤtigt es der beruͤhmte
Daniel, nachdem er es an derſelben unzaͤhlige
male erfahren.

An den Eingeweiden (k) haͤtte ich eine groͤſ-
ſere Empfindlichkeit von denjenigen Nerven er-
wartet, die ſie offenbar beſizzen: doch lehren uns
die Krankheiten und Verſuche nicht viel davon.
Daß das Fadengewebe, ob der beruͤhmte Nic.
le Cat gleich will, daß ſich die harte Gehirnhaut
in dieſes Fadengewebe dergeſtalt aufloͤſen laͤßt,

daß
(k) Hunter ibid.
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0047"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorrede.</hi></hi></fw><lb/>
wird auch, nach Proportion die&#x017F;er Nerven, an<lb/>
den Kap&#x017F;eln, und am Knochenha&#x0364;utchen eine<lb/>
dunkle Empfindlichkeit vorkommen. Sie wird<lb/>
&#x017F;owohl an die&#x017F;en Bekleidungen, als an den Seh-<lb/>
nen bei einer Entzu&#x0364;ndung gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er werden, &#x017F;o wie<lb/>
die&#x017F;es Uebel allenthalben am Ko&#x0364;rper die Empfin-<lb/>
dung auf einen ho&#x0364;hern Grad treibt. Vom Kno-<lb/>
chenha&#x0364;utchen habe ich &#x017F;o oft wiederholt, daß &#x017F;ich<lb/>
an &#x017F;einer Oberfla&#x0364;che Nerven ein&#x017F;tellen, deren Em-<lb/>
pfindlichkeit man von der Empfindlichkeit der<lb/>
Hirn&#x017F;chaalhaut nicht zu trennen vermag. Von<lb/>
der Hornhaut im Auge be&#x017F;ta&#x0364;tigt es der beru&#x0364;hmte<lb/><hi rendition="#fr">Daniel,</hi> nachdem er es an der&#x017F;elben unza&#x0364;hlige<lb/>
male erfahren.</p><lb/>
          <p>An den Eingeweiden <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Hunter</hi> ibid.</hi></note> ha&#x0364;tte ich eine gro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ere Empfindlichkeit von denjenigen Nerven er-<lb/>
wartet, die &#x017F;ie offenbar be&#x017F;izzen: doch lehren uns<lb/>
die Krankheiten und Ver&#x017F;uche nicht viel davon.<lb/>
Daß das Fadengewebe, ob der beru&#x0364;hmte Nic.<lb/><hi rendition="#fr">le Cat</hi> gleich will, daß &#x017F;ich die harte Gehirnhaut<lb/>
in die&#x017F;es Fadengewebe derge&#x017F;talt auflo&#x0364;&#x017F;en la&#x0364;ßt,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0047] Vorrede. wird auch, nach Proportion dieſer Nerven, an den Kapſeln, und am Knochenhaͤutchen eine dunkle Empfindlichkeit vorkommen. Sie wird ſowohl an dieſen Bekleidungen, als an den Seh- nen bei einer Entzuͤndung groͤſſer werden, ſo wie dieſes Uebel allenthalben am Koͤrper die Empfin- dung auf einen hoͤhern Grad treibt. Vom Kno- chenhaͤutchen habe ich ſo oft wiederholt, daß ſich an ſeiner Oberflaͤche Nerven einſtellen, deren Em- pfindlichkeit man von der Empfindlichkeit der Hirnſchaalhaut nicht zu trennen vermag. Von der Hornhaut im Auge beſtaͤtigt es der beruͤhmte Daniel, nachdem er es an derſelben unzaͤhlige male erfahren. An den Eingeweiden (k) haͤtte ich eine groͤſ- ſere Empfindlichkeit von denjenigen Nerven er- wartet, die ſie offenbar beſizzen: doch lehren uns die Krankheiten und Verſuche nicht viel davon. Daß das Fadengewebe, ob der beruͤhmte Nic. le Cat gleich will, daß ſich die harte Gehirnhaut in dieſes Fadengewebe dergeſtalt aufloͤſen laͤßt, daß (k) Hunter ibid.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/47
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/47>, abgerufen am 23.11.2024.