nigen Erfolg hervorbringen, welcher blos von dem Bau derer Theile abhängt.
So fand man also, da sich eine Hündin (a), und ein Sezzhase (b) stark verblutet hatten, die Früchte in denselben ohne Blut.
Wenn die Frucht in der Gebärmutter, weil der Na- bel gedrükkt worden, stirbt, so ist selbige doch voller Blut (c). Wenn aber die Frucht vor dem Gebären gestor- ben, so findet man die Frucht ohne Blut, da dasselbe wie- der in die Mutter zurükke getreten ist (d).
Eine Kindbetterin verlor von einem Falle viel Blut. Zugleich hatte die Frucht bei ihr alles Blut (e) verloren. Eine schwangere Frau hatte nach einer Verblutung ihr Leben eingebüßt, und man fand den Kuchen der Gebär- mutter ganz blutlos (f). Eine andere Frau erlitte, da der Kuchen noch in der Gebärmutter feste war, ein be- ständiges und tödtliches Bluten durch die Nabelschnur, welche man zu binden vergessen hatte: in diesem Falle aber läuft das Blut der Mutter durch die Nabelblutader (g) fort; so wie das Blut des Kindes durch die gleich- namige Schlagadern (g). Das Blut hat auch durch diese Blutader eben keinen langsamen Lauf, indem ein geschikkter Künstler dasjenige Blut mit der grösten Ge- walt hervorspringen (i) sahe, welches aus dem Kuchen zurükke kam. Wir werden auch im Gegenfalle zeigen, daß die Frucht sehr oft das Leben einbüßt, wenn man nachläßig genung ist, die Nabelschnur zu unterbinden.
Wenn endlich der Kuchen aus der Mutter fortge- schaft worden, so ergißt die Gebärmutter selbst mit grosser
Hef-
(a)[Spaltenumbruch]DENYS beim TREW chy- los. fet. p. 18.
(b)MERY problem. p. 19.
(c)Idem p. 18.
(d)Idem p. 19.
(e)[Spaltenumbruch]Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 165. MERY problem. p. 18. & Mem. de l'Acad. ann. 1708.
(f)Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 65. DENYS p. 64.
(g)MERY.
(g)MERY.
(i)DENYS p. 273.
III. Abſ. Die Nachgeburt.
nigen Erfolg hervorbringen, welcher blos von dem Bau derer Theile abhaͤngt.
So fand man alſo, da ſich eine Huͤndin (a), und ein Sezzhaſe (b) ſtark verblutet hatten, die Fruͤchte in denſelben ohne Blut.
Wenn die Frucht in der Gebaͤrmutter, weil der Na- bel gedruͤkkt worden, ſtirbt, ſo iſt ſelbige doch voller Blut (c). Wenn aber die Frucht vor dem Gebaͤren geſtor- ben, ſo findet man die Frucht ohne Blut, da daſſelbe wie- der in die Mutter zuruͤkke getreten iſt (d).
Eine Kindbetterin verlor von einem Falle viel Blut. Zugleich hatte die Frucht bei ihr alles Blut (e) verloren. Eine ſchwangere Frau hatte nach einer Verblutung ihr Leben eingebuͤßt, und man fand den Kuchen der Gebaͤr- mutter ganz blutlos (f). Eine andere Frau erlitte, da der Kuchen noch in der Gebaͤrmutter feſte war, ein be- ſtaͤndiges und toͤdtliches Bluten durch die Nabelſchnur, welche man zu binden vergeſſen hatte: in dieſem Falle aber laͤuft das Blut der Mutter durch die Nabelblutader (g) fort; ſo wie das Blut des Kindes durch die gleich- namige Schlagadern (g). Das Blut hat auch durch dieſe Blutader eben keinen langſamen Lauf, indem ein geſchikkter Kuͤnſtler dasjenige Blut mit der groͤſten Ge- walt hervorſpringen (i) ſahe, welches aus dem Kuchen zuruͤkke kam. Wir werden auch im Gegenfalle zeigen, daß die Frucht ſehr oft das Leben einbuͤßt, wenn man nachlaͤßig genung iſt, die Nabelſchnur zu unterbinden.
Wenn endlich der Kuchen aus der Mutter fortge- ſchaft worden, ſo ergißt die Gebaͤrmutter ſelbſt mit groſſer
Hef-
(a)[Spaltenumbruch]DENYS beim TREW chy- loſ. fet. p. 18.
(b)MERY problem. p. 19.
(c)Idem p. 18.
(d)Idem p. 19.
(e)[Spaltenumbruch]Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 165. MERY problem. p. 18. & Mem. de l’Acad. ann. 1708.
(f)Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 65. DENYS p. 64.
(g)MERY.
(g)MERY.
(i)DENYS p. 273.
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[411[413]/0465]
III. Abſ. Die Nachgeburt.
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derer Theile abhaͤngt.
So fand man alſo, da ſich eine Huͤndin (a), und
ein Sezzhaſe (b) ſtark verblutet hatten, die Fruͤchte in
denſelben ohne Blut.
Wenn die Frucht in der Gebaͤrmutter, weil der Na-
bel gedruͤkkt worden, ſtirbt, ſo iſt ſelbige doch voller Blut
(c). Wenn aber die Frucht vor dem Gebaͤren geſtor-
ben, ſo findet man die Frucht ohne Blut, da daſſelbe wie-
der in die Mutter zuruͤkke getreten iſt (d).
Eine Kindbetterin verlor von einem Falle viel Blut.
Zugleich hatte die Frucht bei ihr alles Blut (e) verloren.
Eine ſchwangere Frau hatte nach einer Verblutung ihr
Leben eingebuͤßt, und man fand den Kuchen der Gebaͤr-
mutter ganz blutlos (f). Eine andere Frau erlitte, da
der Kuchen noch in der Gebaͤrmutter feſte war, ein be-
ſtaͤndiges und toͤdtliches Bluten durch die Nabelſchnur,
welche man zu binden vergeſſen hatte: in dieſem Falle
aber laͤuft das Blut der Mutter durch die Nabelblutader
(g) fort; ſo wie das Blut des Kindes durch die gleich-
namige Schlagadern (g). Das Blut hat auch durch
dieſe Blutader eben keinen langſamen Lauf, indem ein
geſchikkter Kuͤnſtler dasjenige Blut mit der groͤſten Ge-
walt hervorſpringen (i) ſahe, welches aus dem Kuchen
zuruͤkke kam. Wir werden auch im Gegenfalle zeigen,
daß die Frucht ſehr oft das Leben einbuͤßt, wenn man
nachlaͤßig genung iſt, die Nabelſchnur zu unterbinden.
Wenn endlich der Kuchen aus der Mutter fortge-
ſchaft worden, ſo ergißt die Gebaͤrmutter ſelbſt mit groſſer
Hef-
(a)
DENYS beim TREW chy-
loſ. fet. p. 18.
(b) MERY problem. p. 19.
(c) Idem p. 18.
(d) Idem p. 19.
(e)
Nov. Eph. Nat. Cur. Vol.
I. obſ. 165. MERY problem. p. 18.
& Mem. de l’Acad. ann. 1708.
(f) Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ.
65. DENYS p. 64.
(g) MERY.
(g) MERY.
(i) DENYS p. 273.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 411[413]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/465>, abgerufen am 23.11.2024.
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