geburt lange Zeit vor der Frucht, und zwar ohne Uebel ans Tageslicht gebracht worden (m).
Eben so wenig kann ich etwas aus demjenigen Ge- blüte folgern, so auf den Kuchen der Thiere folgt (n); denn es haben sie andere berühmte Männer ohne Blut abreissen gesehen (o).
Da dieses alles ausserdem ziemlich unbeständig ist, und oft eine Mutter, so die Blattern hat (p), ein gesun- des Kind auf die Welt bringt, ein andermal aber die Frucht die Merkmale der Blattern mit sich bringt, wenn sie das Tageslicht erblikkt, und dennoch bekannt ist, daß die Mutter keine Blattern gehabt (q); die Mutter auch, welche an der Pest (r), oder der Venusseuche (s) krank gelegen, ein gesundes Kind geboren; da es auch falsch befunden worden, durch die Beobachtungen des berühmten Detlef, daß die Färberröte, so man der Mutter einge- geben, auf die Frucht in der Gebärmutter einige Wir- kung gehabt; so würde man daraus sehr ungewisse Grün- de für die Verbindung der Mutter mit der Frucht her- leiten wollen. Jch gebe wohl zu, daß die Färberröte an der Eyerschale (v), ihre Farbe zurükke läst, wenn man die Henne mit dieser Wurzel futtert, weil das Eyl ein Theil von der Mutter ist, und die Färberröte sich gerne unter die Kalkmaterie mischt.
(t)
Jch
(m)[Spaltenumbruch]LOOS L. IV. obs. 24.
(n)p. 243.
(o)BAYLE diss. III. am Hunde.
(p)KIRKPATRIC. analys. of icon. ed. II. p. 21. DOUGLAS North. Americ. II. p. 393. SMEL- LIE cases p. 182. 308 II. p. 5. BERCHER l. c. & Journ. med. ann. 1759. in. Mai. ein Zwilling, da das andere davon angegriffen war HOFMAN de morb. fet. in uter. n. 24. Phil. trans. n. 493. VERHAND l. c. p. 488.
(q)[Spaltenumbruch]
An einer Patriciusfrau add. HAGEDORN Cent. II. n. 58. Eph. Nat. Cur. Vol. IV. obs. 33. MEAD variol. p. 66. Phil. trans. n. 493. p. 8. BIRCH T. IV. p. 429.
(r)Traite de la peste p. 299.
(s)TVRNER Siphilis p 133. Eph. Nat. Cur. Cent. III. obs. 18.
(v)BOEHMER effect. rub. p. 39.
(t)p. 7.
Die Frucht XXIX. B.
geburt lange Zeit vor der Frucht, und zwar ohne Uebel ans Tageslicht gebracht worden (m).
Eben ſo wenig kann ich etwas aus demjenigen Ge- bluͤte folgern, ſo auf den Kuchen der Thiere folgt (n); denn es haben ſie andere beruͤhmte Maͤnner ohne Blut abreiſſen geſehen (o).
Da dieſes alles auſſerdem ziemlich unbeſtaͤndig iſt, und oft eine Mutter, ſo die Blattern hat (p), ein geſun- des Kind auf die Welt bringt, ein andermal aber die Frucht die Merkmale der Blattern mit ſich bringt, wenn ſie das Tageslicht erblikkt, und dennoch bekannt iſt, daß die Mutter keine Blattern gehabt (q); die Mutter auch, welche an der Peſt (r), oder der Venusſeuche (s) krank gelegen, ein geſundes Kind geboren; da es auch falſch befunden worden, durch die Beobachtungen des beruͤhmten Detlef, daß die Faͤrberroͤte, ſo man der Mutter einge- geben, auf die Frucht in der Gebaͤrmutter einige Wir- kung gehabt; ſo wuͤrde man daraus ſehr ungewiſſe Gruͤn- de fuͤr die Verbindung der Mutter mit der Frucht her- leiten wollen. Jch gebe wohl zu, daß die Faͤrberroͤte an der Eyerſchale (v), ihre Farbe zuruͤkke laͤſt, wenn man die Henne mit dieſer Wurzel futtert, weil das Eyl ein Theil von der Mutter iſt, und die Faͤrberroͤte ſich gerne unter die Kalkmaterie miſcht.
(t)
Jch
(m)[Spaltenumbruch]LOOS L. IV. obſ. 24.
(n)p. 243.
(o)BAYLE diſſ. III. am Hunde.
(p)KIRKPATRIC. analyſ. of icon. ed. II. p. 21. DOUGLAS North. Americ. II. p. 393. SMEL- LIE caſes p. 182. 308 II. p. 5. BERCHER l. c. & Journ. med. ann. 1759. in. Mai. ein Zwilling, da das andere davon angegriffen war HOFMAN de morb. fet. in uter. n. 24. Phil. tranſ. n. 493. VERHAND l. c. p. 488.
(q)[Spaltenumbruch]
An einer Patriciusfrau add. HAGEDORN Cent. II. n. 58. Eph. Nat. Cur. Vol. IV. obſ. 33. MEAD variol. p. 66. Phil. tranſ. n. 493. p. 8. BIRCH T. IV. p. 429.
(r)Traite de la peſte p. 299.
(s)TVRNER Siphilis p 133. Eph. Nat. Cur. Cent. III. obſ. 18.
(v)BOEHMER effect. rub. p. 39.
(t)p. 7.
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[408[410]/0462]
Die Frucht XXIX. B.
geburt lange Zeit vor der Frucht, und zwar ohne Uebel
ans Tageslicht gebracht worden (m).
Eben ſo wenig kann ich etwas aus demjenigen Ge-
bluͤte folgern, ſo auf den Kuchen der Thiere folgt (n);
denn es haben ſie andere beruͤhmte Maͤnner ohne Blut
abreiſſen geſehen (o).
Da dieſes alles auſſerdem ziemlich unbeſtaͤndig iſt,
und oft eine Mutter, ſo die Blattern hat (p), ein geſun-
des Kind auf die Welt bringt, ein andermal aber die
Frucht die Merkmale der Blattern mit ſich bringt, wenn
ſie das Tageslicht erblikkt, und dennoch bekannt iſt, daß
die Mutter keine Blattern gehabt (q); die Mutter auch,
welche an der Peſt (r), oder der Venusſeuche (s) krank
gelegen, ein geſundes Kind geboren; da es auch falſch
befunden worden, durch die Beobachtungen des beruͤhmten
Detlef, daß die Faͤrberroͤte, ſo man der Mutter einge-
geben, auf die Frucht in der Gebaͤrmutter einige Wir-
kung gehabt; ſo wuͤrde man daraus ſehr ungewiſſe Gruͤn-
de fuͤr die Verbindung der Mutter mit der Frucht her-
leiten wollen. Jch gebe wohl zu, daß die Faͤrberroͤte
an der Eyerſchale (v), ihre Farbe zuruͤkke laͤſt, wenn
man die Henne mit dieſer Wurzel futtert, weil das Eyl
ein Theil von der Mutter iſt, und die Faͤrberroͤte ſich
gerne unter die Kalkmaterie miſcht.
Jch
(t)
(m)
LOOS L. IV. obſ. 24.
(n) p. 243.
(o) BAYLE diſſ. III. am Hunde.
(p) KIRKPATRIC. analyſ. of
icon. ed. II. p. 21. DOUGLAS
North. Americ. II. p. 393. SMEL-
LIE caſes p. 182. 308 II. p. 5.
BERCHER l. c. & Journ. med.
ann. 1759. in. Mai. ein Zwilling,
da das andere davon angegriffen
war HOFMAN de morb. fet. in
uter. n. 24. Phil. tranſ. n. 493.
VERHAND l. c. p. 488.
(q)
An einer Patriciusfrau add.
HAGEDORN Cent. II. n. 58.
Eph. Nat. Cur. Vol. IV. obſ. 33.
MEAD variol. p. 66. Phil. tranſ.
n. 493. p. 8. BIRCH T. IV. p.
429.
(r) Traite de la peſte p. 299.
(s) TVRNER Siphilis p 133.
Eph. Nat. Cur. Cent. III. obſ. 18.
(v) BOEHMER effect. rub.
p. 39.
(t) p. 7.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 408[410]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/462>, abgerufen am 23.11.2024.
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