Sie winden sich überhaupt schnekkenförmig (g) ei- nige dieser Windungen sind lang parallele (h) und lau- fen um die Achse der Nabelschnur ziemlich gleichförmig fort (i); andere beobachten einen ziemlich langen gera- den Gang (k), und mit einmal fangen sie sich an schnell in Windungen zu krümmen (l); sie kehren auch wohl, gerade ihrer ersten Richtung zuwider, um, und machen einen Ring aus. Dergleichen Windungen giebt es bis- weilen, jedoch nicht oft mehr als drei (m).
Man siehet leichtlich, daß sie sich aus der Ursache winden, damit die so lange Schlagader in der kurzen Na- belschnur Plazz finden möge: sie scheinen dergestalt ent- standen zu seyn, wie an Gefässen, welche man stark mit Wachs aussprizzet (n), Windungen hervorgebracht wer- den, indem eine Menge Blut in die kurze Nabelschnur dringt. Es entstehen davon Ringe, wenn das Blut mit seiner ganzen Gewalt, in eine gerade Schlagader einströmt. Es werden keine Windungen, wenn das Blut in den wiederholten Windungen seine Geschwin- digkeit fahren läst. Endlich machen sie auch noch, daß sich bei denen so vielfachen Bewegungen der Frucht, die so lange Schlagadern mit geringerer Gefahr ausstrek- ken und nachgeben können (o).
Die Schlagadern enthalten die Blutader fast mit- ten zwischen sich (p), doch liegt dieselbe näher an der O- berfläche, sie sind wegen ihrer Windungen länger, als ihre Nebenblutadern (q), so wie auch die Nabelschnur an Länge übertreffen (r).
An
(g)[Spaltenumbruch]HEBENSTREIT f. 5. 6. 7.
(h)Idem f. 5. 6. ROUHAULT f. 8.
(i)Ibid.
(k)HEBENSTREIT f. 8. ROU- HAULT p. 318. ALBIN uter. grav. t. 4. 5. add. FANTON p. 232.
(l)HEBENSTREIT in allen Kupsern. MONRO l. c. t. 1. f. 5. ROUHAULT f. 6. 19. obs. p. 38.
(m)[Spaltenumbruch]ROUHAULT p. 317. 318.
(n)L. VI. p. 173. &c.
(o)PUZOS p. 124.
(p)HEBENSTREIT f. 5. 8. ROUHAULT f. 11.
(q)ROUHAULT observ. p. 28.
(r)DENYS p. 270.
III. Abſ. Die Nachgeburt.
Sie winden ſich uͤberhaupt ſchnekkenfoͤrmig (g) ei- nige dieſer Windungen ſind lang parallele (h) und lau- fen um die Achſe der Nabelſchnur ziemlich gleichfoͤrmig fort (i); andere beobachten einen ziemlich langen gera- den Gang (k), und mit einmal fangen ſie ſich an ſchnell in Windungen zu kruͤmmen (l); ſie kehren auch wohl, gerade ihrer erſten Richtung zuwider, um, und machen einen Ring aus. Dergleichen Windungen giebt es bis- weilen, jedoch nicht oft mehr als drei (m).
Man ſiehet leichtlich, daß ſie ſich aus der Urſache winden, damit die ſo lange Schlagader in der kurzen Na- belſchnur Plazz finden moͤge: ſie ſcheinen dergeſtalt ent- ſtanden zu ſeyn, wie an Gefaͤſſen, welche man ſtark mit Wachs ausſprizzet (n), Windungen hervorgebracht wer- den, indem eine Menge Blut in die kurze Nabelſchnur dringt. Es entſtehen davon Ringe, wenn das Blut mit ſeiner ganzen Gewalt, in eine gerade Schlagader einſtroͤmt. Es werden keine Windungen, wenn das Blut in den wiederholten Windungen ſeine Geſchwin- digkeit fahren laͤſt. Endlich machen ſie auch noch, daß ſich bei denen ſo vielfachen Bewegungen der Frucht, die ſo lange Schlagadern mit geringerer Gefahr ausſtrek- ken und nachgeben koͤnnen (o).
Die Schlagadern enthalten die Blutader faſt mit- ten zwiſchen ſich (p), doch liegt dieſelbe naͤher an der O- berflaͤche, ſie ſind wegen ihrer Windungen laͤnger, als ihre Nebenblutadern (q), ſo wie auch die Nabelſchnur an Laͤnge uͤbertreffen (r).
An
(g)[Spaltenumbruch]HEBENSTREIT f. 5. 6. 7.
(h)Idem f. 5. 6. ROUHAULT f. 8.
(i)Ibid.
(k)HEBENSTREIT f. 8. ROU- HAULT p. 318. ALBIN uter. grav. t. 4. 5. add. FANTON p. 232.
(l)HEBENSTREIT in allen Kupſern. MONRO l. c. t. 1. f. 5. ROUHAULT f. 6. 19. obſ. p. 38.
(m)[Spaltenumbruch]ROUHAULT p. 317. 318.
(n)L. VI. p. 173. &c.
(o)PUZOS p. 124.
(p)HEBENSTREIT f. 5. 8. ROUHAULT f. 11.
(q)ROUHAULT obſerv. p. 28.
(r)DENYS p. 270.
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III. Abſ. Die Nachgeburt.
Sie winden ſich uͤberhaupt ſchnekkenfoͤrmig (g) ei-
nige dieſer Windungen ſind lang parallele (h) und lau-
fen um die Achſe der Nabelſchnur ziemlich gleichfoͤrmig
fort (i); andere beobachten einen ziemlich langen gera-
den Gang (k), und mit einmal fangen ſie ſich an ſchnell
in Windungen zu kruͤmmen (l); ſie kehren auch wohl,
gerade ihrer erſten Richtung zuwider, um, und machen
einen Ring aus. Dergleichen Windungen giebt es bis-
weilen, jedoch nicht oft mehr als drei (m).
Man ſiehet leichtlich, daß ſie ſich aus der Urſache
winden, damit die ſo lange Schlagader in der kurzen Na-
belſchnur Plazz finden moͤge: ſie ſcheinen dergeſtalt ent-
ſtanden zu ſeyn, wie an Gefaͤſſen, welche man ſtark mit
Wachs ausſprizzet (n), Windungen hervorgebracht wer-
den, indem eine Menge Blut in die kurze Nabelſchnur
dringt. Es entſtehen davon Ringe, wenn das Blut
mit ſeiner ganzen Gewalt, in eine gerade Schlagader
einſtroͤmt. Es werden keine Windungen, wenn das
Blut in den wiederholten Windungen ſeine Geſchwin-
digkeit fahren laͤſt. Endlich machen ſie auch noch, daß
ſich bei denen ſo vielfachen Bewegungen der Frucht, die
ſo lange Schlagadern mit geringerer Gefahr ausſtrek-
ken und nachgeben koͤnnen (o).
Die Schlagadern enthalten die Blutader faſt mit-
ten zwiſchen ſich (p), doch liegt dieſelbe naͤher an der O-
berflaͤche, ſie ſind wegen ihrer Windungen laͤnger, als
ihre Nebenblutadern (q), ſo wie auch die Nabelſchnur an
Laͤnge uͤbertreffen (r).
An
(g)
HEBENSTREIT f. 5. 6. 7.
(h) Idem f. 5. 6. ROUHAULT
f. 8.
(i) Ibid.
(k) HEBENSTREIT f. 8. ROU-
HAULT p. 318. ALBIN uter. grav.
t. 4. 5. add. FANTON p. 232.
(l) HEBENSTREIT in allen
Kupſern. MONRO l. c. t. 1. f. 5.
ROUHAULT f. 6. 19. obſ. p. 38.
(m)
ROUHAULT p. 317. 318.
(n) L. VI. p. 173. &c.
(o) PUZOS p. 124.
(p) HEBENSTREIT f. 5. 8.
ROUHAULT f. 11.
(q) ROUHAULT obſerv. p. 28.
(r) DENYS p. 270.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/417>, abgerufen am 23.11.2024.
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