Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Abs. Die Nachgeburt.
bringen (p), bekömmt eine jede Frucht ihr eigenes cho-
rion.
Wenigstens habe ich es so mit Augen gesehen.
Der berümte Levret beschreibt die Sache anders (q);
und er will bei Zwillingen nur ein chorion gesehen ha-
ben.

§. 5.
Die Mittelhaut.

Jch finde von dieser Haut bei den Alten, ob man
gleich den Galen nicht erwehnen wolte, welcher den
Mutterkuchen unter dem Nahmen des chorii mit be-
greifet, weil er sich hier offenbar nach der Structur der
Thiere richtete. Jndessen giebet er doch (b) am cho-
rion
zwei Blätter an, zwischen denen Gefässe liefen;
und es bequemen sich andere nach diesem Schriftsteller.

Diejenigen, welche das chorion inwendig als glatt
betrachten (c) müssen, wie ich vermuthe, diese unsere
Membran gemeinet haben.

Den Namen des chorii hat der berümte B. S.
Albin (d) für diese Bekleidung aufbehalten.

Sie heisset bey vielen Schriftstellern allantois Z. E.
bei dem Walther Needham (e) bei dem Diemer-
broeck
(f) Bidlov (g) Harder, selbst beim Hobo-
(a)

ken (h)
(p) [Spaltenumbruch] De GRAAF p. 268. 269.
(q) p. 68.
(b) Jst das innere Blat des
chorii BRENDEL nutrit. fet. n.
9. PHILIPPI. VERHEYEN. SAN-
TORINI. BLASII. &c. BARBAUT
p.
257. Wie ich glaube, auch des
LEVRETI p. 44. dieses halte ich
für das chorion, so mit der Nabel-
schnur zusammenhangt in FABAR-
RANI n.
38.
(c) [Spaltenumbruch] VESALIUS. GRAAF p. 270.
HARVEI p.
284.
(d) Vter grav. T. 5.
(e) C. 13. p. 59. t. 4. f. 2. nach
ihm enthält sie eine vollständige
Frucht.
(f) p. 208.
(g) Des NEEDHAMII Worte
spricht er nach in seinem apiar. p.
38. f.
17. Die Haut, so er zu Harn-
haut macht. f. 19. 21. 24. 32.
(a) Vtil. part. L. XV. c. 5.

III. Abſ. Die Nachgeburt.
bringen (p), bekoͤmmt eine jede Frucht ihr eigenes cho-
rion.
Wenigſtens habe ich es ſo mit Augen geſehen.
Der beruͤmte Levret beſchreibt die Sache anders (q);
und er will bei Zwillingen nur ein chorion geſehen ha-
ben.

§. 5.
Die Mittelhaut.

Jch finde von dieſer Haut bei den Alten, ob man
gleich den Galen nicht erwehnen wolte, welcher den
Mutterkuchen unter dem Nahmen des chorii mit be-
greifet, weil er ſich hier offenbar nach der Structur der
Thiere richtete. Jndeſſen giebet er doch (b) am cho-
rion
zwei Blaͤtter an, zwiſchen denen Gefaͤſſe liefen;
und es bequemen ſich andere nach dieſem Schriftſteller.

Diejenigen, welche das chorion inwendig als glatt
betrachten (c) muͤſſen, wie ich vermuthe, dieſe unſere
Membran gemeinet haben.

Den Namen des chorii hat der beruͤmte B. S.
Albin (d) fuͤr dieſe Bekleidung aufbehalten.

Sie heiſſet bey vielen Schriftſtellern allantois Z. E.
bei dem Walther Needham (e) bei dem Diemer-
broeck
(f) Bidlov (g) Harder, ſelbſt beim Hobo-
(a)

ken (h)
(p) [Spaltenumbruch] De GRAAF p. 268. 269.
(q) p. 68.
(b) Jſt das innere Blat des
chorii BRENDEL nutrit. fet. n.
9. PHILIPPI. VERHEYEN. SAN-
TORINI. BLASII. &c. BARBAUT
p.
257. Wie ich glaube, auch des
LEVRETI p. 44. dieſes halte ich
fuͤr das chorion, ſo mit der Nabel-
ſchnur zuſammenhangt in FABAR-
RANI n.
38.
(c) [Spaltenumbruch] VESALIUS. GRAAF p. 270.
HARVEI p.
284.
(d) Vter grav. T. 5.
(e) C. 13. p. 59. t. 4. f. 2. nach
ihm enthaͤlt ſie eine vollſtaͤndige
Frucht.
(f) p. 208.
(g) Des NEEDHAMII Worte
ſpricht er nach in ſeinem apiar. p.
38. f.
17. Die Haut, ſo er zu Harn-
haut macht. f. 19. 21. 24. 32.
(a) Vtil. part. L. XV. c. 5.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0369" n="317"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Ab&#x017F;. Die Nachgeburt.</hi></fw><lb/>
bringen <note place="foot" n="(p)"><cb/><hi rendition="#aq">De GRAAF p.</hi> 268. 269.</note>, beko&#x0364;mmt eine jede Frucht ihr eigenes <hi rendition="#aq">cho-<lb/>
rion.</hi> Wenig&#x017F;tens habe ich es &#x017F;o mit Augen ge&#x017F;ehen.<lb/>
Der beru&#x0364;mte <hi rendition="#fr">Levret</hi> be&#x017F;chreibt die Sache anders <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 68.</note>;<lb/>
und er will bei Zwillingen nur ein <hi rendition="#aq">chorion</hi> ge&#x017F;ehen ha-<lb/>
ben.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 5.<lb/><hi rendition="#b">Die Mittelhaut.</hi></head><lb/>
              <p>Jch finde von die&#x017F;er Haut bei den Alten, ob man<lb/>
gleich den <hi rendition="#fr">Galen</hi> nicht erwehnen wolte, welcher den<lb/>
Mutterkuchen unter dem Nahmen des <hi rendition="#aq">chorii</hi> mit be-<lb/>
greifet, weil er &#x017F;ich hier offenbar nach der Structur der<lb/>
Thiere richtete. Jnde&#x017F;&#x017F;en giebet er doch <note place="foot" n="(b)">J&#x017F;t das innere Blat des<lb/><hi rendition="#aq">chorii BRENDEL nutrit. fet. n.<lb/>
9. PHILIPPI. VERHEYEN. SAN-<lb/>
TORINI. BLASII. &amp;c. BARBAUT<lb/>
p.</hi> 257. Wie ich glaube, auch des<lb/><hi rendition="#aq">LEVRETI p.</hi> 44. die&#x017F;es halte ich<lb/>
fu&#x0364;r das <hi rendition="#aq">chorion,</hi> &#x017F;o mit der Nabel-<lb/>
&#x017F;chnur zu&#x017F;ammenhangt <hi rendition="#aq">in FABAR-<lb/>
RANI n.</hi> 38.</note> am <hi rendition="#aq">cho-<lb/>
rion</hi> zwei Bla&#x0364;tter an, zwi&#x017F;chen denen Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e liefen;<lb/>
und es bequemen &#x017F;ich andere nach die&#x017F;em Schrift&#x017F;teller.</p><lb/>
              <p>Diejenigen, welche das <hi rendition="#aq">chorion</hi> inwendig als glatt<lb/>
betrachten <note place="foot" n="(c)"><cb/><hi rendition="#aq">VESALIUS. GRAAF p. 270.<lb/>
HARVEI p.</hi> 284.</note> mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, wie ich vermuthe, die&#x017F;e un&#x017F;ere<lb/>
Membran gemeinet haben.</p><lb/>
              <p>Den Namen des <hi rendition="#aq">chorii</hi> hat der beru&#x0364;mte B. S.<lb/><hi rendition="#fr">Albin</hi> <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Vter grav. T.</hi> 5.</note> fu&#x0364;r die&#x017F;e Bekleidung aufbehalten.</p><lb/>
              <p>Sie hei&#x017F;&#x017F;et bey vielen Schrift&#x017F;tellern <hi rendition="#aq">allantois</hi> Z. E.<lb/>
bei dem Walther <hi rendition="#fr">Needham</hi> <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">C. 13. p. 59. t. 4. f.</hi> 2. nach<lb/>
ihm entha&#x0364;lt &#x017F;ie eine voll&#x017F;ta&#x0364;ndige<lb/>
Frucht.</note> bei dem <hi rendition="#fr">Diemer-<lb/>
broeck</hi> <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 208.</note> <hi rendition="#fr">Bidlov</hi> <note place="foot" n="(g)">Des <hi rendition="#aq">NEEDHAMII</hi> Worte<lb/>
&#x017F;pricht er nach in &#x017F;einem <hi rendition="#aq">apiar. p.<lb/>
38. f.</hi> 17. Die Haut, &#x017F;o er zu Harn-<lb/>
haut macht. <hi rendition="#aq">f.</hi> 19. 21. 24. 32.</note> <hi rendition="#fr">Harder,</hi> &#x017F;elb&#x017F;t beim <hi rendition="#fr">Hobo-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ken</hi> (h)</fw><lb/><note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">Vtil. part. L. XV. c.</hi> 5.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[317/0369] III. Abſ. Die Nachgeburt. bringen (p), bekoͤmmt eine jede Frucht ihr eigenes cho- rion. Wenigſtens habe ich es ſo mit Augen geſehen. Der beruͤmte Levret beſchreibt die Sache anders (q); und er will bei Zwillingen nur ein chorion geſehen ha- ben. §. 5. Die Mittelhaut. Jch finde von dieſer Haut bei den Alten, ob man gleich den Galen nicht erwehnen wolte, welcher den Mutterkuchen unter dem Nahmen des chorii mit be- greifet, weil er ſich hier offenbar nach der Structur der Thiere richtete. Jndeſſen giebet er doch (b) am cho- rion zwei Blaͤtter an, zwiſchen denen Gefaͤſſe liefen; und es bequemen ſich andere nach dieſem Schriftſteller. Diejenigen, welche das chorion inwendig als glatt betrachten (c) muͤſſen, wie ich vermuthe, dieſe unſere Membran gemeinet haben. Den Namen des chorii hat der beruͤmte B. S. Albin (d) fuͤr dieſe Bekleidung aufbehalten. Sie heiſſet bey vielen Schriftſtellern allantois Z. E. bei dem Walther Needham (e) bei dem Diemer- broeck (f) Bidlov (g) Harder, ſelbſt beim Hobo- ken (h) (a) (p) De GRAAF p. 268. 269. (q) p. 68. (b) Jſt das innere Blat des chorii BRENDEL nutrit. fet. n. 9. PHILIPPI. VERHEYEN. SAN- TORINI. BLASII. &c. BARBAUT p. 257. Wie ich glaube, auch des LEVRETI p. 44. dieſes halte ich fuͤr das chorion, ſo mit der Nabel- ſchnur zuſammenhangt in FABAR- RANI n. 38. (c) VESALIUS. GRAAF p. 270. HARVEI p. 284. (d) Vter grav. T. 5. (e) C. 13. p. 59. t. 4. f. 2. nach ihm enthaͤlt ſie eine vollſtaͤndige Frucht. (f) p. 208. (g) Des NEEDHAMII Worte ſpricht er nach in ſeinem apiar. p. 38. f. 17. Die Haut, ſo er zu Harn- haut macht. f. 19. 21. 24. 32. (a) Vtil. part. L. XV. c. 5.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/369
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/369>, abgerufen am 23.11.2024.