bran mehr Aehnlichkeit, und welche an dem kalen Theile des Eyes, auf jene vorige nezzförmige inwendig folgt.
Damit wir uns nicht von dem Alterthume trennen mögen, so nennen wir eben die Membran, welche wir vor kurzem an dem Kuchen beschrieben haben, chorion(g) oder äussere Fruchthaut. Sie wird auch bisweilen allantois(h), nach der Erinnerung des G. Harvey, ge- heissen (i).
Folglich bedekkt selbige das gesammte Ey (k).
Man findet sie überhaupt in allen vierfüßigen Thie- ren, und auch in denjenigen, welchen man schwerlich einen Mutterkuchen zugestehen kann, z. E. im Schwei- ne (l): und es gewinnt überhaupt das Ansehen, als ob die Natur der Vierfüßigen den Kuchen entbehren, aber das chorion durchaus nicht missen könnte.
Man kann dieses den äussern Theil des chorii nen- nen. Doch es wirft sich auch von selbigem ein dünnerer Fortsazz (m) von dem Umkreise des Kuchens in die hole Fläche des Mutterkuchens hinein und bedekkt selbigen (n), läuft aber schwerlich weiter als über selbigen hinaus, oder kaum bis dahin, wo sich die grossen Aeste der Nabelge- fässe in den Kuchen hineinsenken (o).
Es ist aber das chorion, so wie wir es beschrieben haben, eine gelbliche, weiche (p), schlüpfrige, gleichsam fette, leicht zu zerreissende, mit Fäden besezzte Mem- bran, deren Fäden eine verschiedene Richtung haben,
sich
(g)[Spaltenumbruch]EMPEDOCLES apud RU- FUM I. p. 45. GALEN util. part. L. XV. c. 4. POLLUX p. 260. eine äussere Bekleidung der Frucht und gegen die Mutter zu MO- SCHION p. 33.
(h)GALENI de form. fet. L. I. FERNELII physiolog. L. VII. c. 9. COLUMBUS p. 248.
(i)p. 279.
(k)p. 183.
(l)NEEDHAM c. 7.
(m)NOORTWYCK p. 26. 27.
(n)[Spaltenumbruch]BLAS anat. hom. p. 217. ARANT. de fetu p. 29. ROU- HAULT Mem. de l'Acad. 1714. p. 142. obs. p. 22. NOORT- WYCK p. 26.
(o)ALBIN t. 5. sonderte sie doch bis zur Nabelschnur von einander. EUSTACH t. 14. f. 6. & NOORT- WYCK p. 190.
(p)Conf. HOBOKEN p. 34. schwammartig nennet sie NOORT- WYCK p. 13.
Die Frucht. XXIX. B.
bran mehr Aehnlichkeit, und welche an dem kalen Theile des Eyes, auf jene vorige nezzfoͤrmige inwendig folgt.
Damit wir uns nicht von dem Alterthume trennen moͤgen, ſo nennen wir eben die Membran, welche wir vor kurzem an dem Kuchen beſchrieben haben, chorion(g) oder aͤuſſere Fruchthaut. Sie wird auch bisweilen allantois(h), nach der Erinnerung des G. Harvey, ge- heiſſen (i).
Folglich bedekkt ſelbige das geſammte Ey (k).
Man findet ſie uͤberhaupt in allen vierfuͤßigen Thie- ren, und auch in denjenigen, welchen man ſchwerlich einen Mutterkuchen zugeſtehen kann, z. E. im Schwei- ne (l): und es gewinnt uͤberhaupt das Anſehen, als ob die Natur der Vierfuͤßigen den Kuchen entbehren, aber das chorion durchaus nicht miſſen koͤnnte.
Man kann dieſes den aͤuſſern Theil des chorii nen- nen. Doch es wirft ſich auch von ſelbigem ein duͤnnerer Fortſazz (m) von dem Umkreiſe des Kuchens in die hole Flaͤche des Mutterkuchens hinein und bedekkt ſelbigen (n), laͤuft aber ſchwerlich weiter als uͤber ſelbigen hinaus, oder kaum bis dahin, wo ſich die groſſen Aeſte der Nabelge- faͤſſe in den Kuchen hineinſenken (o).
Es iſt aber das chorion, ſo wie wir es beſchrieben haben, eine gelbliche, weiche (p), ſchluͤpfrige, gleichſam fette, leicht zu zerreiſſende, mit Faͤden beſezzte Mem- bran, deren Faͤden eine verſchiedene Richtung haben,
ſich
(g)[Spaltenumbruch]EMPEDOCLES apud RU- FUM I. p. 45. GALEN util. part. L. XV. c. 4. POLLUX p. 260. eine aͤuſſere Bekleidung der Frucht und gegen die Mutter zu MO- SCHION p. 33.
(h)GALENI de form. fet. L. I. FERNELII phyſiolog. L. VII. c. 9. COLUMBUS p. 248.
(i)p. 279.
(k)p. 183.
(l)NEEDHAM c. 7.
(m)NOORTWYCK p. 26. 27.
(n)[Spaltenumbruch]BLAS anat. hom. p. 217. ARANT. de fetu p. 29. ROU- HAULT Mem. de l’Acad. 1714. p. 142. obſ. p. 22. NOORT- WYCK p. 26.
(o)ALBIN t. 5. ſonderte ſie doch bis zur Nabelſchnur von einander. EUSTACH t. 14. f. 6. & NOORT- WYCK p. 190.
(p)Conf. HOBOKEN p. 34. ſchwammartig nennet ſie NOORT- WYCK p. 13.
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Die Frucht. XXIX. B.
bran mehr Aehnlichkeit, und welche an dem kalen Theile
des Eyes, auf jene vorige nezzfoͤrmige inwendig folgt.
Damit wir uns nicht von dem Alterthume trennen
moͤgen, ſo nennen wir eben die Membran, welche wir
vor kurzem an dem Kuchen beſchrieben haben, chorion (g)
oder aͤuſſere Fruchthaut. Sie wird auch bisweilen
allantois (h), nach der Erinnerung des G. Harvey, ge-
heiſſen (i).
Folglich bedekkt ſelbige das geſammte Ey (k).
Man findet ſie uͤberhaupt in allen vierfuͤßigen Thie-
ren, und auch in denjenigen, welchen man ſchwerlich
einen Mutterkuchen zugeſtehen kann, z. E. im Schwei-
ne (l): und es gewinnt uͤberhaupt das Anſehen, als ob
die Natur der Vierfuͤßigen den Kuchen entbehren, aber
das chorion durchaus nicht miſſen koͤnnte.
Man kann dieſes den aͤuſſern Theil des chorii nen-
nen. Doch es wirft ſich auch von ſelbigem ein duͤnnerer
Fortſazz (m) von dem Umkreiſe des Kuchens in die hole
Flaͤche des Mutterkuchens hinein und bedekkt ſelbigen (n),
laͤuft aber ſchwerlich weiter als uͤber ſelbigen hinaus, oder
kaum bis dahin, wo ſich die groſſen Aeſte der Nabelge-
faͤſſe in den Kuchen hineinſenken (o).
Es iſt aber das chorion, ſo wie wir es beſchrieben
haben, eine gelbliche, weiche (p), ſchluͤpfrige, gleichſam
fette, leicht zu zerreiſſende, mit Faͤden beſezzte Mem-
bran, deren Faͤden eine verſchiedene Richtung haben,
ſich
(g)
EMPEDOCLES apud RU-
FUM I. p. 45. GALEN util. part.
L. XV. c. 4. POLLUX p. 260.
eine aͤuſſere Bekleidung der Frucht
und gegen die Mutter zu MO-
SCHION p. 33.
(h) GALENI de form. fet. L.
I. FERNELII phyſiolog. L. VII.
c. 9. COLUMBUS p. 248.
(i) p. 279.
(k) p. 183.
(l) NEEDHAM c. 7.
(m) NOORTWYCK p. 26. 27.
(n)
BLAS anat. hom. p. 217.
ARANT. de fetu p. 29. ROU-
HAULT Mem. de l’Acad. 1714.
p. 142. obſ. p. 22. NOORT-
WYCK p. 26.
(o) ALBIN t. 5. ſonderte ſie doch
bis zur Nabelſchnur von einander.
EUSTACH t. 14. f. 6. & NOORT-
WYCK p. 190.
(p) Conf. HOBOKEN p. 34.
ſchwammartig nennet ſie NOORT-
WYCK p. 13.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/366>, abgerufen am 23.11.2024.
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