dung von einer besondern Art (i) sey, weil der sich nun- mehr bildende Mutterkuchen noch nicht Festigkeit ge- nug hat, noch dicht genung von den Fädenreichen unter- stüzt ist, und von seiner Bekleidung einigermaassen noch besser unterschieden werden kann.
Jch habe diese lokkre breiartige Membran im drit- ten Monate gesehen; sie steht aber schon gegen den vierten Monat einer Seits mit dem ihr ziemlich ähnli- chen Kuchen, welcher fasrig und fädenartig ist, andrer Seits mit der Gebärmutter in Verbindung. Endlich verwandelt sie sich in eine wahre glatte Membran, welche zwischen der Gebärmutter und dem Kuchen in der Mitte liegt. Jch habe sie in diesem Zustande, in einer geringen Entfernung von dem Rande des Kuchens, diese membra- nöse Natur ablegen, und sich in Flokken auflösen gesehen. Jch habe sie als eine in einem Stükke fortgehende und glatte Membran, auch an einer reifen Frucht gefunden. Jedoch es zeigen auch die Gefässe, welche von dem Mutterkuchen in diese Haut fortlaufen, und mit der Gebärmutter zu- sammenhängen, daß es eine wirkliche Membran ist (k).
Schon die Alten sahen die Sache ein (l), und es lehrten die Schulen, daß der Kuchen die äussere Frucht- haut überziehe, da wo sie sich gegen die Mutter kehret,
und
(i)[Spaltenumbruch]Conf. ALBIN. p. 70. uter. grav. t. 2. 5. 6. nezzförmige Haut des chorii HOBOKEN p. 125. 267. anat. repet. p. 249. nezzformig. VIEUSSENS. fadenartige Mem- bran. ROEDETER fet. perf. n. 6. Ein kleines Nezze ROUHAULT. p. 141. obs. p. 18. Mem. de l'Acad. 1714. & 1715. p. 100. eine zottige Membran des Kuchens. BOUR- TON nov. system. pag. 15. zwo Membranen der Frucht hat auch P. J. HARTMANN Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 10. obs. 157. [Spaltenumbruch]
ungemein dünne nennt sie VIEUS- SENS post. VERHEYEN II. p. 30. eine feste sahe indessen DENYS ampt. der vroedorouw. p. 42. 43.
(k)HOBOKEN secund. hum. anat. repet. f. 3. ROEDERER uter. grav. t. 6. f. 3. p. 85. fet. perf. n. 6.
(l)SYLVIUS de puls. calumn. ARANTIUS p. 28. RIOLAN p. 372. HARVEY p. 184.
Die Frucht. XXIX. B.
dung von einer beſondern Art (i) ſey, weil der ſich nun- mehr bildende Mutterkuchen noch nicht Feſtigkeit ge- nug hat, noch dicht genung von den Faͤdenreichen unter- ſtuͤzt iſt, und von ſeiner Bekleidung einigermaaſſen noch beſſer unterſchieden werden kann.
Jch habe dieſe lokkre breiartige Membran im drit- ten Monate geſehen; ſie ſteht aber ſchon gegen den vierten Monat einer Seits mit dem ihr ziemlich aͤhnli- chen Kuchen, welcher faſrig und faͤdenartig iſt, andrer Seits mit der Gebaͤrmutter in Verbindung. Endlich verwandelt ſie ſich in eine wahre glatte Membran, welche zwiſchen der Gebaͤrmutter und dem Kuchen in der Mitte liegt. Jch habe ſie in dieſem Zuſtande, in einer geringen Entfernung von dem Rande des Kuchens, dieſe membra- noͤſe Natur ablegen, und ſich in Flokken aufloͤſen geſehen. Jch habe ſie als eine in einem Stuͤkke fortgehende und glatte Membran, auch an einer reifen Frucht gefunden. Jedoch es zeigen auch die Gefaͤſſe, welche von dem Mutterkuchen in dieſe Haut fortlaufen, und mit der Gebaͤrmutter zu- ſammenhaͤngen, daß es eine wirkliche Membran iſt (k).
Schon die Alten ſahen die Sache ein (l), und es lehrten die Schulen, daß der Kuchen die aͤuſſere Frucht- haut uͤberziehe, da wo ſie ſich gegen die Mutter kehret,
und
(i)[Spaltenumbruch]Conf. ALBIN. p. 70. uter. grav. t. 2. 5. 6. nezzfoͤrmige Haut des chorii HOBOKEN p. 125. 267. anat. repet. p. 249. nezzformig. VIEUSSENS. fadenartige Mem- bran. ROEDETER fet. perf. n. 6. Ein kleines Nezze ROUHAULT. p. 141. obſ. p. 18. Mem. de l’Acad. 1714. & 1715. p. 100. eine zottige Membran des Kuchens. BOUR- TON nov. ſyſtem. pag. 15. zwo Membranen der Frucht hat auch P. J. HARTMANN Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 10. obſ. 157. [Spaltenumbruch]
ungemein duͤnne nennt ſie VIEUS- SENS poſt. VERHEYEN II. p. 30. eine feſte ſahe indeſſen DENYS ampt. der vroedorouw. p. 42. 43.
(k)HOBOKEN ſecund. hum. anat. repet. f. 3. ROEDERER uter. grav. t. 6. f. 3. p. 85. fet. perf. n. 6.
(l)SYLVIUS de pulſ. calumn. ARANTIUS p. 28. RIOLAN p. 372. HARVEY p. 184.
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Die Frucht. XXIX. B.
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mehr bildende Mutterkuchen noch nicht Feſtigkeit ge-
nug hat, noch dicht genung von den Faͤdenreichen unter-
ſtuͤzt iſt, und von ſeiner Bekleidung einigermaaſſen
noch beſſer unterſchieden werden kann.
Jch habe dieſe lokkre breiartige Membran im drit-
ten Monate geſehen; ſie ſteht aber ſchon gegen den
vierten Monat einer Seits mit dem ihr ziemlich aͤhnli-
chen Kuchen, welcher faſrig und faͤdenartig iſt, andrer
Seits mit der Gebaͤrmutter in Verbindung. Endlich
verwandelt ſie ſich in eine wahre glatte Membran, welche
zwiſchen der Gebaͤrmutter und dem Kuchen in der Mitte
liegt. Jch habe ſie in dieſem Zuſtande, in einer geringen
Entfernung von dem Rande des Kuchens, dieſe membra-
noͤſe Natur ablegen, und ſich in Flokken aufloͤſen geſehen.
Jch habe ſie als eine in einem Stuͤkke fortgehende und glatte
Membran, auch an einer reifen Frucht gefunden. Jedoch
es zeigen auch die Gefaͤſſe, welche von dem Mutterkuchen
in dieſe Haut fortlaufen, und mit der Gebaͤrmutter zu-
ſammenhaͤngen, daß es eine wirkliche Membran iſt (k).
Schon die Alten ſahen die Sache ein (l), und es
lehrten die Schulen, daß der Kuchen die aͤuſſere Frucht-
haut uͤberziehe, da wo ſie ſich gegen die Mutter kehret,
und
(i)
Conf. ALBIN. p. 70. uter.
grav. t. 2. 5. 6. nezzfoͤrmige Haut
des chorii HOBOKEN p. 125. 267.
anat. repet. p. 249. nezzformig.
VIEUSSENS. fadenartige Mem-
bran. ROEDETER fet. perf. n. 6.
Ein kleines Nezze ROUHAULT.
p. 141. obſ. p. 18. Mem. de l’Acad.
1714. & 1715. p. 100. eine zottige
Membran des Kuchens. BOUR-
TON nov. ſyſtem. pag. 15. zwo
Membranen der Frucht hat auch
P. J. HARTMANN Eph. Nat.
Cur. Dec. II. ann. 10. obſ. 157.
ungemein duͤnne nennt ſie VIEUS-
SENS poſt. VERHEYEN II. p. 30.
eine feſte ſahe indeſſen DENYS
ampt. der vroedorouw. p. 42. 43.
(k) HOBOKEN ſecund. hum.
anat. repet. f. 3. ROEDERER uter.
grav. t. 6. f. 3. p. 85. fet. perf.
n. 6.
(l) SYLVIUS de pulſ. calumn.
ARANTIUS p. 28. RIOLAN p.
372. HARVEY p. 184.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/364>, abgerufen am 23.11.2024.
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