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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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III. Abs. Die Nachgeburt.
erscheint, so (c) blieb es wegen seiner Kleinheit, Durch-
sichtigkeit und undeutlichen Grenzen seiner Theile ver-
borgen, und daher erschien zu eben dieser Zeit eine Be-
wegung an der Frucht eben so wenig als ein Herz.

Doch es klopfet auch in dem Eye des Einauges das
Herz (d), so wie im Eye des Nasenhornkefers (e), und
im Eye der Natter (f).

So sahe an der Frucht eines Hundes, Muralt
den vierzehnten Tag (g) einen klopfenden Punkt, das
Blut wurde in die Schlagader getrieben, und floß wie-
der ins Herze zurükke. Den vierzehnten Tag muß, ob
es Graaf gleich nicht gesehen (h), dennoch das Herz
in dem Kaninchen, so gut, als ob man es gesehen, ge-
schlagen haben, weil es mit Blut angefüllt gewesen.
Harvei sahe dieses an der Frucht der Tannenhirsche,
wiewohl später (i). Denn diese Frucht scheinet auch
so gar nach dem Ablaufe von dreißig Tagen noch nicht
sichtbar zu werden. Andere haben dieses an andern
Thieren gesehen (k).

Am Menschen zeigen sich selten die Gelegenheiten
dazu, und es sind die Zeiten selbst sehr ungewiß. Der
berühmte Cangiamila will, daß die Frucht den funf-
zehnten, den zwanzigsten, oder den ein und zwanzigsten
(l), den neun und zwanzigsten (m) gebildet und belebt
werde (n). Doch es werden diese Tage nur nach den
Registern des Bianchi bestimmt, und daß diese keinen
Glauben verdienen, haben wir an einem andern Orte
gezeigt.

Es
(c) [Spaltenumbruch] WOLF p. 265. conf. p. 91.
(d) SCHAEFFER Wasserfloh
p. 57.
(e) SWAMMERDAM bibl. p.
304.
(f) SEVERIN p. 244. ex VES-
LING Act. Hafn. T. II. obs.
10.
(g) Vademec. p. 122. 133.
(h) p. 323.
(i) HARVEI p. 231. 232.
(k) [Spaltenumbruch] NYMMAN de fetu p. 31.
FABER ad HERNAND Plant.
Mexic. p. 609. RIOLAN de fetu
p. 391. Resp. ad exp. nov. anat.
p.
195. auch am Kameele BELLO-
NIUS.
(l) p. 45.
(m) Embryolog. Sacr. p. 43.
(n) p. 45.

III. Abſ. Die Nachgeburt.
erſcheint, ſo (c) blieb es wegen ſeiner Kleinheit, Durch-
ſichtigkeit und undeutlichen Grenzen ſeiner Theile ver-
borgen, und daher erſchien zu eben dieſer Zeit eine Be-
wegung an der Frucht eben ſo wenig als ein Herz.

Doch es klopfet auch in dem Eye des Einauges das
Herz (d), ſo wie im Eye des Naſenhornkefers (e), und
im Eye der Natter (f).

So ſahe an der Frucht eines Hundes, Muralt
den vierzehnten Tag (g) einen klopfenden Punkt, das
Blut wurde in die Schlagader getrieben, und floß wie-
der ins Herze zuruͤkke. Den vierzehnten Tag muß, ob
es Graaf gleich nicht geſehen (h), dennoch das Herz
in dem Kaninchen, ſo gut, als ob man es geſehen, ge-
ſchlagen haben, weil es mit Blut angefuͤllt geweſen.
Harvei ſahe dieſes an der Frucht der Tannenhirſche,
wiewohl ſpaͤter (i). Denn dieſe Frucht ſcheinet auch
ſo gar nach dem Ablaufe von dreißig Tagen noch nicht
ſichtbar zu werden. Andere haben dieſes an andern
Thieren geſehen (k).

Am Menſchen zeigen ſich ſelten die Gelegenheiten
dazu, und es ſind die Zeiten ſelbſt ſehr ungewiß. Der
beruͤhmte Cangiamila will, daß die Frucht den funf-
zehnten, den zwanzigſten, oder den ein und zwanzigſten
(l), den neun und zwanzigſten (m) gebildet und belebt
werde (n). Doch es werden dieſe Tage nur nach den
Regiſtern des Bianchi beſtimmt, und daß dieſe keinen
Glauben verdienen, haben wir an einem andern Orte
gezeigt.

Es
(c) [Spaltenumbruch] WOLF p. 265. conf. p. 91.
(d) SCHAEFFER Waſſerfloh
p. 57.
(e) SWAMMERDAM bibl. p.
304.
(f) SEVERIN p. 244. ex VES-
LING Act. Hafn. T. II. obſ.
10.
(g) Vademec. p. 122. 133.
(h) p. 323.
(i) HARVEI p. 231. 232.
(k) [Spaltenumbruch] NYMMAN de fetu p. 31.
FABER ad HERNAND Plant.
Mexic. p. 609. RIOLAN de fetu
p. 391. Reſp. ad exp. nov. anat.
p.
195. auch am Kameele BELLO-
NIUS.
(l) p. 45.
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[303/0355] III. Abſ. Die Nachgeburt. erſcheint, ſo (c) blieb es wegen ſeiner Kleinheit, Durch- ſichtigkeit und undeutlichen Grenzen ſeiner Theile ver- borgen, und daher erſchien zu eben dieſer Zeit eine Be- wegung an der Frucht eben ſo wenig als ein Herz. Doch es klopfet auch in dem Eye des Einauges das Herz (d), ſo wie im Eye des Naſenhornkefers (e), und im Eye der Natter (f). So ſahe an der Frucht eines Hundes, Muralt den vierzehnten Tag (g) einen klopfenden Punkt, das Blut wurde in die Schlagader getrieben, und floß wie- der ins Herze zuruͤkke. Den vierzehnten Tag muß, ob es Graaf gleich nicht geſehen (h), dennoch das Herz in dem Kaninchen, ſo gut, als ob man es geſehen, ge- ſchlagen haben, weil es mit Blut angefuͤllt geweſen. Harvei ſahe dieſes an der Frucht der Tannenhirſche, wiewohl ſpaͤter (i). Denn dieſe Frucht ſcheinet auch ſo gar nach dem Ablaufe von dreißig Tagen noch nicht ſichtbar zu werden. Andere haben dieſes an andern Thieren geſehen (k). Am Menſchen zeigen ſich ſelten die Gelegenheiten dazu, und es ſind die Zeiten ſelbſt ſehr ungewiß. Der beruͤhmte Cangiamila will, daß die Frucht den funf- zehnten, den zwanzigſten, oder den ein und zwanzigſten (l), den neun und zwanzigſten (m) gebildet und belebt werde (n). Doch es werden dieſe Tage nur nach den Regiſtern des Bianchi beſtimmt, und daß dieſe keinen Glauben verdienen, haben wir an einem andern Orte gezeigt. Es (c) WOLF p. 265. conf. p. 91. (d) SCHAEFFER Waſſerfloh p. 57. (e) SWAMMERDAM bibl. p. 304. (f) SEVERIN p. 244. ex VES- LING Act. Hafn. T. II. obſ. 10. (g) Vademec. p. 122. 133. (h) p. 323. (i) HARVEI p. 231. 232. (k) NYMMAN de fetu p. 31. FABER ad HERNAND Plant. Mexic. p. 609. RIOLAN de fetu p. 391. Reſp. ad exp. nov. anat. p. 195. auch am Kameele BELLO- NIUS. (l) p. 45. (m) Embryolog. Sacr. p. 43. (n) p. 45.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/355>, abgerufen am 23.11.2024.