Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Frucht. XXIX. B.

Schon Hippokrates schrieb, daß die Frucht von
einem Streiche, so sie in der Gebärmutter erleidet,
verstümmelt werden könne (k).

Der eine Arm hatte sich in eine Wurst verwandelt,
und enthielte keine Knochen (l); die Frucht hatte den
einen, oder auch beide Aerme nicht (m). Vom Schrek-
ken sollte die Hand an der Frucht amputirt (n), die
rechte Hand getheilt, der Daume abgesondert (o), vier
Finger verloren (p), und die Finger verstümmelt wor-
den seyn.

Hieher gehöret eine durch das Schrekken an den
Schenkeln verstümmelte Frucht (p*), das Kind ohne
Füsse, welches sich in einen Schwanz endigte (q).

So lesen wir, daß die Bekleidungen der Brust der-
gestalt zerstört gewesen, daß die ganze Brust offen stand,
und das Herz, nebst der Lunge, ausserhalb der Brust
hingen (q*). Jn einem andern Berichte fand man
die Spur von einer bereits benarbten Wunde an der
Brust (r); einen natürlichen Nabelauswachs (s), oder
einen Mangel der Bauchbekleidungen, einen Einschnitt
in die Vorhaut (t), eine umgekehrte Vorhaut, nebst

der
(k) [Spaltenumbruch] Peri Gones p. 7.
(l) FANTON ad VESAL epi-
tom. p.
15.
(m) KUNDMAN Seltenheit
p. 79. 819. 820. DEUSING fet.
monstr. p. 23. Act. Hafn. ann. II.
n. 1. Eph. Nat. Cur. Vol. VI.
obs.
66.
(n) PLOT. Natur. hist. of Staf-
fordshire p. 270. Phil. trans. n.
221. 456. Von der natur p. 605.
TURNER defense of the strength
of Imag. HELMONT recept. ma-
ter Eph. Nat. Cur. Vol. V. obs.
48.
(o) SCHOOK p. 62.
(p) Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.
6. obs.
30.
(p*) [Spaltenumbruch] HEBENSTREIT antrop.
forens. p.
11.
(q) Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.
9. obs.
10
(q*) BERGEN vagit. uter. p. 13.
und in der Geschichte des Cl. TOR-
REZ.
(r) BLONDEL p. 160.
(s) SCHULTET. t. 38. p. 150.
GOECKEL Cent. I. Conf. 90.
HOECHSTETTER Dec. VI. c.
5.
Das Gedärme hing ausser dem
Leibe, LIMMER. abort. Dessav.
n.
33 ein Geschwulst wie ein Bruch
HAMBERGER. cyprin. monstr.
p.
111.
(t) HORST in DONAT p. 667.
HILDAN cent. III. obs.
55.
Die Frucht. XXIX. B.

Schon Hippokrates ſchrieb, daß die Frucht von
einem Streiche, ſo ſie in der Gebaͤrmutter erleidet,
verſtuͤmmelt werden koͤnne (k).

Der eine Arm hatte ſich in eine Wurſt verwandelt,
und enthielte keine Knochen (l); die Frucht hatte den
einen, oder auch beide Aerme nicht (m). Vom Schrek-
ken ſollte die Hand an der Frucht amputirt (n), die
rechte Hand getheilt, der Daume abgeſondert (o), vier
Finger verloren (p), und die Finger verſtuͤmmelt wor-
den ſeyn.

Hieher gehoͤret eine durch das Schrekken an den
Schenkeln verſtuͤmmelte Frucht (p*), das Kind ohne
Fuͤſſe, welches ſich in einen Schwanz endigte (q).

So leſen wir, daß die Bekleidungen der Bruſt der-
geſtalt zerſtoͤrt geweſen, daß die ganze Bruſt offen ſtand,
und das Herz, nebſt der Lunge, auſſerhalb der Bruſt
hingen (q*). Jn einem andern Berichte fand man
die Spur von einer bereits benarbten Wunde an der
Bruſt (r); einen natuͤrlichen Nabelauswachs (s), oder
einen Mangel der Bauchbekleidungen, einen Einſchnitt
in die Vorhaut (t), eine umgekehrte Vorhaut, nebſt

der
(k) [Spaltenumbruch] Peri Gones p. 7.
(l) FANTON ad VESAL epi-
tom. p.
15.
(m) KUNDMAN Seltenheit
p. 79. 819. 820. DEUSING fet.
monſtr. p. 23. Act. Hafn. ann. II.
n. 1. Eph. Nat. Cur. Vol. VI.
obſ.
66.
(n) PLOT. Natur. hiſt. of Staf-
fordshire p. 270. Phil. tranſ. n.
221. 456. Von der natur p. 605.
TURNER dèfenſe of the ſtrength
of Imag. HELMONT recept. ma-
ter Eph. Nat. Cur. Vol. V. obſ.
48.
(o) SCHOOK p. 62.
(p) Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.
6. obſ.
30.
(p*) [Spaltenumbruch] HEBENSTREIT antrop.
forenſ. p.
11.
(q) Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.
9. obſ.
10
(q*) BERGEN vagit. uter. p. 13.
und in der Geſchichte des Cl. TOR-
REZ.
(r) BLONDEL p. 160.
(s) SCHULTET. t. 38. p. 150.
GOECKEL Cent. I. Conf. 90.
HOECHSTETTER Dec. VI. c.
5.
Das Gedaͤrme hing auſſer dem
Leibe, LIMMER. abort. Deſſav.
n.
33 ein Geſchwulſt wie ein Bruch
HAMBERGER. cyprin. monſtr.
p.
111.
(t) HORST in DONAT p. 667.
HILDAN cent. III. obſ.
55.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0290" n="238"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi> </fw><lb/>
              <p>Schon <hi rendition="#fr">Hippokrates</hi> &#x017F;chrieb, daß die Frucht von<lb/>
einem Streiche, &#x017F;o &#x017F;ie in der Geba&#x0364;rmutter erleidet,<lb/>
ver&#x017F;tu&#x0364;mmelt werden ko&#x0364;nne <note place="foot" n="(k)"><cb/><hi rendition="#aq">Peri Gones p.</hi> 7.</note>.</p><lb/>
              <p>Der eine Arm hatte &#x017F;ich in eine Wur&#x017F;t verwandelt,<lb/>
und enthielte keine Knochen <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">FANTON ad VESAL epi-<lb/>
tom. p.</hi> 15.</note>; die Frucht hatte den<lb/>
einen, oder auch beide Aerme nicht <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">KUNDMAN</hi> Seltenheit<lb/><hi rendition="#aq">p. 79. 819. 820. DEUSING fet.<lb/>
mon&#x017F;tr. p. 23. Act. Hafn. ann. II.<lb/>
n. 1. Eph. Nat. Cur. Vol. VI.<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 66.</note>. Vom Schrek-<lb/>
ken &#x017F;ollte die Hand an der Frucht amputirt <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">PLOT. Natur. hi&#x017F;t. of Staf-<lb/>
fordshire p. 270. Phil. tran&#x017F;. n.<lb/>
221. 456. Von der natur p. 605.<lb/>
TURNER dèfen&#x017F;e of the &#x017F;trength<lb/>
of Imag. HELMONT recept. ma-<lb/>
ter Eph. Nat. Cur. Vol. V. ob&#x017F;.</hi> 48.</note>, die<lb/>
rechte Hand getheilt, der Daume abge&#x017F;ondert <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">SCHOOK p.</hi> 62.</note>, vier<lb/>
Finger verloren <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.<lb/>
6. ob&#x017F;.</hi> 30.</note>, und die Finger ver&#x017F;tu&#x0364;mmelt wor-<lb/>
den &#x017F;eyn.</p><lb/>
              <p>Hieher geho&#x0364;ret eine durch das Schrekken an den<lb/>
Schenkeln ver&#x017F;tu&#x0364;mmelte Frucht <note place="foot" n="(p*)"><cb/><hi rendition="#aq">HEBENSTREIT antrop.<lb/>
foren&#x017F;. p.</hi> 11.</note>, das Kind ohne<lb/>
Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, welches &#x017F;ich in einen Schwanz endigte <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.<lb/>
9. ob&#x017F;.</hi> 10</note>.</p><lb/>
              <p>So le&#x017F;en wir, daß die Bekleidungen der Bru&#x017F;t der-<lb/>
ge&#x017F;talt zer&#x017F;to&#x0364;rt gewe&#x017F;en, daß die ganze Bru&#x017F;t offen &#x017F;tand,<lb/>
und das Herz, neb&#x017F;t der Lunge, au&#x017F;&#x017F;erhalb der Bru&#x017F;t<lb/>
hingen <note place="foot" n="(q*)"><hi rendition="#aq">BERGEN vagit. uter. p.</hi> 13.<lb/>
und in der Ge&#x017F;chichte des <hi rendition="#aq">Cl. TOR-<lb/>
REZ.</hi></note>. Jn einem andern Berichte fand man<lb/>
die Spur von einer bereits benarbten Wunde an der<lb/>
Bru&#x017F;t <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">BLONDEL p.</hi> 160.</note>; einen natu&#x0364;rlichen Nabelauswachs <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">SCHULTET. t. 38. p. 150.<lb/>
GOECKEL Cent. I. Conf. 90.<lb/>
HOECHSTETTER Dec. VI. c.</hi> 5.<lb/>
Das Geda&#x0364;rme hing au&#x017F;&#x017F;er dem<lb/>
Leibe, <hi rendition="#aq">LIMMER. abort. De&#x017F;&#x017F;av.<lb/>
n.</hi> 33 ein Ge&#x017F;chwul&#x017F;t wie ein Bruch<lb/><hi rendition="#aq">HAMBERGER. cyprin. mon&#x017F;tr.<lb/>
p.</hi> 111.</note>, oder<lb/>
einen Mangel der Bauchbekleidungen, einen Ein&#x017F;chnitt<lb/>
in die Vorhaut <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">HORST in DONAT p. 667.<lb/>
HILDAN cent. III. ob&#x017F;.</hi> 55.</note>, eine umgekehrte Vorhaut, neb&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[238/0290] Die Frucht. XXIX. B. Schon Hippokrates ſchrieb, daß die Frucht von einem Streiche, ſo ſie in der Gebaͤrmutter erleidet, verſtuͤmmelt werden koͤnne (k). Der eine Arm hatte ſich in eine Wurſt verwandelt, und enthielte keine Knochen (l); die Frucht hatte den einen, oder auch beide Aerme nicht (m). Vom Schrek- ken ſollte die Hand an der Frucht amputirt (n), die rechte Hand getheilt, der Daume abgeſondert (o), vier Finger verloren (p), und die Finger verſtuͤmmelt wor- den ſeyn. Hieher gehoͤret eine durch das Schrekken an den Schenkeln verſtuͤmmelte Frucht (p*), das Kind ohne Fuͤſſe, welches ſich in einen Schwanz endigte (q). So leſen wir, daß die Bekleidungen der Bruſt der- geſtalt zerſtoͤrt geweſen, daß die ganze Bruſt offen ſtand, und das Herz, nebſt der Lunge, auſſerhalb der Bruſt hingen (q*). Jn einem andern Berichte fand man die Spur von einer bereits benarbten Wunde an der Bruſt (r); einen natuͤrlichen Nabelauswachs (s), oder einen Mangel der Bauchbekleidungen, einen Einſchnitt in die Vorhaut (t), eine umgekehrte Vorhaut, nebſt der (k) Peri Gones p. 7. (l) FANTON ad VESAL epi- tom. p. 15. (m) KUNDMAN Seltenheit p. 79. 819. 820. DEUSING fet. monſtr. p. 23. Act. Hafn. ann. II. n. 1. Eph. Nat. Cur. Vol. VI. obſ. 66. (n) PLOT. Natur. hiſt. of Staf- fordshire p. 270. Phil. tranſ. n. 221. 456. Von der natur p. 605. TURNER dèfenſe of the ſtrength of Imag. HELMONT recept. ma- ter Eph. Nat. Cur. Vol. V. obſ. 48. (o) SCHOOK p. 62. (p) Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 6. obſ. 30. (p*) HEBENSTREIT antrop. forenſ. p. 11. (q) Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 9. obſ. 10 (q*) BERGEN vagit. uter. p. 13. und in der Geſchichte des Cl. TOR- REZ. (r) BLONDEL p. 160. (s) SCHULTET. t. 38. p. 150. GOECKEL Cent. I. Conf. 90. HOECHSTETTER Dec. VI. c. 5. Das Gedaͤrme hing auſſer dem Leibe, LIMMER. abort. Deſſav. n. 33 ein Geſchwulſt wie ein Bruch HAMBERGER. cyprin. monſtr. p. 111. (t) HORST in DONAT p. 667. HILDAN cent. III. obſ. 55.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/290
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/290>, abgerufen am 17.05.2024.