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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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II. Abs. Anfänge des Thieres.
gleichen gehabt hätten (h): daß nun die Mutter zwölf-
mal von einer herabgefallnen Maulbeere erschrekkt, oder
von der Begierde darnach krank geworden seyn sollte,
übersteigt allen Glauben. Endlich erinnert noch Blon-
dell
(i), daß bei dergleichen unförmlichen Gewächsen,
bei den Traubenkernern, oder Kirschen, die Mutter
oft keine Begierde darnach geäussert, oder dadurch er-
schrekkt worden.

§. 23.
Beispiele von grösserer Wichtigkeit.

Wunderbarer sind schon diejenigen Muttermäler,
da irgend ein Theil entweder vom Schrekken entsteht,
und als ein Zusazz an dem Körper der Frucht anwächst,
oder nach der Aehnlichkeit von Thieren, oder andern
Körpern eine Verunstaltung an sich nimmt.

Ein Fus, wie eine Wurst (a), eine, an der Lippe
hängende Wurst (b), ein Stükk Fleisch so an der Stirn
herabhing, ohne daß eine Nase vorhanden war (c), ge-
höret hieher: so wie ein, aus Gefässen zusammenge-
sezzter Geschwulst, erstaunlich groß, und wie eine Milz
aussahe (d). Man berichtete von einem Fleischklumpen
am Rükken, voller nervigen Fäden (e); von einem
wirklich gespaltenen Rükkgrade (f) und Wasserkopfe (g).
Am Kopfe waren zwo Knochenpfannen zu sehen (h).
Ein Hut, wie eine hohe Grenadiermüzze (k), eine ge-
(i)

schwol-
(h) [Spaltenumbruch] KRUGER diaet. p. 439.
(i) p. 23.
(a) RALL de gener p. 229.
(b) GRIMM monstr. bicorp.
(c) FRITSCH selts. händel. T.
III. p.
196.
(d) Act. erud. Lips. ann. 1683.
p.
220.
(e) Gal. di Minerve. T. VII.
p.
154.
(f) VOLTER p. 434. TULP.
observ. L. III. c. 30. add. Eph.
[Spaltenumbruch] Nat. Cur. Dec. I. ann. 4. obs. 22.
Dec. II. ann. 8. obs. 187. FIT-
SING heelkonst verhandl. p. 86.
HARDER apiar n.
91.
(g) HILDAN obs. 3. Cent. V.
MARCELL DONAT L. II. c.
9.
(h) Eph. Nat. Cur. Vol. VIII.
obs.
33.
(k) TURNER.
(i) SCHURIG Sylleps p. 601.
P 4

II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
gleichen gehabt haͤtten (h): daß nun die Mutter zwoͤlf-
mal von einer herabgefallnen Maulbeere erſchrekkt, oder
von der Begierde darnach krank geworden ſeyn ſollte,
uͤberſteigt allen Glauben. Endlich erinnert noch Blon-
dell
(i), daß bei dergleichen unfoͤrmlichen Gewaͤchſen,
bei den Traubenkernern, oder Kirſchen, die Mutter
oft keine Begierde darnach geaͤuſſert, oder dadurch er-
ſchrekkt worden.

§. 23.
Beiſpiele von groͤſſerer Wichtigkeit.

Wunderbarer ſind ſchon diejenigen Muttermaͤler,
da irgend ein Theil entweder vom Schrekken entſteht,
und als ein Zuſazz an dem Koͤrper der Frucht anwaͤchſt,
oder nach der Aehnlichkeit von Thieren, oder andern
Koͤrpern eine Verunſtaltung an ſich nimmt.

Ein Fus, wie eine Wurſt (a), eine, an der Lippe
haͤngende Wurſt (b), ein Stuͤkk Fleiſch ſo an der Stirn
herabhing, ohne daß eine Naſe vorhanden war (c), ge-
hoͤret hieher: ſo wie ein, aus Gefaͤſſen zuſammenge-
ſezzter Geſchwulſt, erſtaunlich groß, und wie eine Milz
ausſahe (d). Man berichtete von einem Fleiſchklumpen
am Ruͤkken, voller nervigen Faͤden (e); von einem
wirklich geſpaltenen Ruͤkkgrade (f) und Waſſerkopfe (g).
Am Kopfe waren zwo Knochenpfannen zu ſehen (h).
Ein Hut, wie eine hohe Grenadiermuͤzze (k), eine ge-
(i)

ſchwol-
(h) [Spaltenumbruch] KRUGER diæt. p. 439.
(i) p. 23.
(a) RALL de gener p. 229.
(b) GRIMM monſtr. bicorp.
(c) FRITSCH ſeltſ. händel. T.
III. p.
196.
(d) Act. erud. Lipſ. ann. 1683.
p.
220.
(e) Gal. di Minerve. T. VII.
p.
154.
(f) VOLTER p. 434. TULP.
obſerv. L. III. c. 30. add. Eph.
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[231/0283] II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres. gleichen gehabt haͤtten (h): daß nun die Mutter zwoͤlf- mal von einer herabgefallnen Maulbeere erſchrekkt, oder von der Begierde darnach krank geworden ſeyn ſollte, uͤberſteigt allen Glauben. Endlich erinnert noch Blon- dell (i), daß bei dergleichen unfoͤrmlichen Gewaͤchſen, bei den Traubenkernern, oder Kirſchen, die Mutter oft keine Begierde darnach geaͤuſſert, oder dadurch er- ſchrekkt worden. §. 23. Beiſpiele von groͤſſerer Wichtigkeit. Wunderbarer ſind ſchon diejenigen Muttermaͤler, da irgend ein Theil entweder vom Schrekken entſteht, und als ein Zuſazz an dem Koͤrper der Frucht anwaͤchſt, oder nach der Aehnlichkeit von Thieren, oder andern Koͤrpern eine Verunſtaltung an ſich nimmt. Ein Fus, wie eine Wurſt (a), eine, an der Lippe haͤngende Wurſt (b), ein Stuͤkk Fleiſch ſo an der Stirn herabhing, ohne daß eine Naſe vorhanden war (c), ge- hoͤret hieher: ſo wie ein, aus Gefaͤſſen zuſammenge- ſezzter Geſchwulſt, erſtaunlich groß, und wie eine Milz ausſahe (d). Man berichtete von einem Fleiſchklumpen am Ruͤkken, voller nervigen Faͤden (e); von einem wirklich geſpaltenen Ruͤkkgrade (f) und Waſſerkopfe (g). Am Kopfe waren zwo Knochenpfannen zu ſehen (h). Ein Hut, wie eine hohe Grenadiermuͤzze (k), eine ge- ſchwol- (i) (h) KRUGER diæt. p. 439. (i) p. 23. (a) RALL de gener p. 229. (b) GRIMM monſtr. bicorp. (c) FRITSCH ſeltſ. händel. T. III. p. 196. (d) Act. erud. Lipſ. ann. 1683. p. 220. (e) Gal. di Minerve. T. VII. p. 154. (f) VOLTER p. 434. TULP. obſerv. L. III. c. 30. add. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 4. obſ. 22. Dec. II. ann. 8. obſ. 187. FIT- SING heelkonſt verhandl. p. 86. HARDER apiar n. 91. (g) HILDAN obſ. 3. Cent. V. MARCELL DONAT L. II. c. 9. (h) Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. obſ. 33. (k) TURNER. (i) SCHURIG Sylleps p. 601. P 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/283>, abgerufen am 23.11.2024.