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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.
den (c). Nach und nach wurden diese Rinnen und
Wege immer dünner (d). Durch diese Kanäle fliesse
ein Nahrungssaft (e) und hiernächst das Blut, und
auch jezzo sei noch kein Herz vorhanden (e*). Nach
und nach bilden sich diese Rinnen Häute, weil in der
Dichtigkeit der Materie ein Unterschied entstehe (f),

und
[Spaltenumbruch] Dieses alles sind Zuverläßig-
keiten, es ist folglich zu ver-
muthen, daß sich die Frucht,
von dem, aus dem Mutter-
kuchen eingesognen Safte er-
nähret.
Es fängt an der Dotterhaut,
denn der Nabelhoff ist ein Theil
dieser Membran, um die vier
und zwanzigste Stunde (um
die sechste nach dem Malpighi,
um die vier und zwanzigste nach
meiner, 19 Beobacht. p. 13. und
an der neulichen Frucht 39 um
die 42 Stunde, doch ist dieses
sehr spät,) wenn die ganze Län-
ge dieses Hofes nicht über 23
und 27 Hunderttheile eines
Zolles beträgt, gleichsam ein
ungemein zarter weisser Sand,
oder Schleim an zu erscheinen,
dessen Stoffe von einander un-
schieden zu seyn scheinen; dieser
Schleim scheinet eine Figur an-
nehmen zu wollen, er umgiebt
das amnion, und dieses haben
bisher alle Schriftsteller für
das amnion gehalten. Mir
hingegen scheinet es nunmehr
[Spaltenumbruch] nur der zärtere Theil der Dot-
terhaut zu seyn. Kurz darauf,
um die vier und zwanzigste bis
dreißigste Stunde (bei uns in
der 39 und sonst 311/2 Stunde,
obs. 21.) wenn das grössere
Stükk des Hofes 27 Hundert-
theile ist, bekömmt der äussere
Rand dieser Figur, womit sie
gegen den übrigen gelben Kör-
per gekehrt ist, die Figur einer
etwas niedergedrükkten Linie,
die noch immer farbenlos ist.
Noch erscheinet nichts zunächst
an der Nachbarschaft der Frucht.
Aber von der dreißigsten bis
sechs und dreißigsten Stunde,
(in der 30, nach den Neuern
auch in der 42 bis 45; nach
den Alten, war in der 42 Stun-
de die Figur 40 Hunderttheile)
wenn nunmehr der Hoff oder
Fläche 34 bis 35 Hundertheile
ist, zeiget sich einige gelbrote,
oder gelbe Farbe an der Grenz-
linie dieser Fläche, und zugleich
erscheinen Pünktchen, gelbliche,
röthliche Linien von allerlei
Figur und Grösse, zalreicher
ge-
(c) [Spaltenumbruch] p. 87.
(d) Ibid. & p. 262. braune Li-
nien, welches noch nicht Gesässe
sind p. 261.
(e) [Spaltenumbruch] Ibid. p. 168.
(e*) Ibid.
(f) p. 179. 173.

Die Frucht. XXIX. B.
den (c). Nach und nach wurden dieſe Rinnen und
Wege immer duͤnner (d). Durch dieſe Kanaͤle flieſſe
ein Nahrungsſaft (e) und hiernaͤchſt das Blut, und
auch jezzo ſei noch kein Herz vorhanden (e*). Nach
und nach bilden ſich dieſe Rinnen Haͤute, weil in der
Dichtigkeit der Materie ein Unterſchied entſtehe (f),

und
[Spaltenumbruch] Dieſes alles ſind Zuverlaͤßig-
keiten, es iſt folglich zu ver-
muthen, daß ſich die Frucht,
von dem, aus dem Mutter-
kuchen eingeſognen Safte er-
naͤhret.
Es faͤngt an der Dotterhaut,
denn der Nabelhoff iſt ein Theil
dieſer Membran, um die vier
und zwanzigſte Stunde (um
die ſechſte nach dem Malpighi,
um die vier und zwanzigſte nach
meiner, 19 Beobacht. p. 13. und
an der neulichen Frucht 39 um
die 42 Stunde, doch iſt dieſes
ſehr ſpaͤt,) wenn die ganze Laͤn-
ge dieſes Hofes nicht uͤber 23
und 27 Hunderttheile eines
Zolles betraͤgt, gleichſam ein
ungemein zarter weiſſer Sand,
oder Schleim an zu erſcheinen,
deſſen Stoffe von einander un-
ſchieden zu ſeyn ſcheinen; dieſer
Schleim ſcheinet eine Figur an-
nehmen zu wollen, er umgiebt
das amnion, und dieſes haben
bisher alle Schriftſteller fuͤr
das amnion gehalten. Mir
hingegen ſcheinet es nunmehr
[Spaltenumbruch] nur der zaͤrtere Theil der Dot-
terhaut zu ſeyn. Kurz darauf,
um die vier und zwanzigſte bis
dreißigſte Stunde (bei uns in
der 39 und ſonſt 31½ Stunde,
obſ. 21.) wenn das groͤſſere
Stuͤkk des Hofes 27 Hundert-
theile iſt, bekoͤmmt der aͤuſſere
Rand dieſer Figur, womit ſie
gegen den uͤbrigen gelben Koͤr-
per gekehrt iſt, die Figur einer
etwas niedergedruͤkkten Linie,
die noch immer farbenlos iſt.
Noch erſcheinet nichts zunaͤchſt
an der Nachbarſchaft der Frucht.
Aber von der dreißigſten bis
ſechs und dreißigſten Stunde,
(in der 30, nach den Neuern
auch in der 42 bis 45; nach
den Alten, war in der 42 Stun-
de die Figur 40 Hunderttheile)
wenn nunmehr der Hoff oder
Flaͤche 34 bis 35 Hundertheile
iſt, zeiget ſich einige gelbrote,
oder gelbe Farbe an der Grenz-
linie dieſer Flaͤche, und zugleich
erſcheinen Puͤnktchen, gelbliche,
roͤthliche Linien von allerlei
Figur und Groͤſſe, zalreicher
ge-
(c) [Spaltenumbruch] p. 87.
(d) Ibid. & p. 262. braune Li-
nien, welches noch nicht Geſaͤſſe
ſind p. 261.
(e) [Spaltenumbruch] Ibid. p. 168.
(e*) Ibid.
(f) p. 179. 173.
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[194/0246] Die Frucht. XXIX. B. den (c). Nach und nach wurden dieſe Rinnen und Wege immer duͤnner (d). Durch dieſe Kanaͤle flieſſe ein Nahrungsſaft (e) und hiernaͤchſt das Blut, und auch jezzo ſei noch kein Herz vorhanden (e*). Nach und nach bilden ſich dieſe Rinnen Haͤute, weil in der Dichtigkeit der Materie ein Unterſchied entſtehe (f), und (b) (c) p. 87. (d) Ibid. & p. 262. braune Li- nien, welches noch nicht Geſaͤſſe ſind p. 261. (e) Ibid. p. 168. (e*) Ibid. (f) p. 179. 173. (b) Dieſes alles ſind Zuverlaͤßig- keiten, es iſt folglich zu ver- muthen, daß ſich die Frucht, von dem, aus dem Mutter- kuchen eingeſognen Safte er- naͤhret. Es faͤngt an der Dotterhaut, denn der Nabelhoff iſt ein Theil dieſer Membran, um die vier und zwanzigſte Stunde (um die ſechſte nach dem Malpighi, um die vier und zwanzigſte nach meiner, 19 Beobacht. p. 13. und an der neulichen Frucht 39 um die 42 Stunde, doch iſt dieſes ſehr ſpaͤt,) wenn die ganze Laͤn- ge dieſes Hofes nicht uͤber 23 und 27 Hunderttheile eines Zolles betraͤgt, gleichſam ein ungemein zarter weiſſer Sand, oder Schleim an zu erſcheinen, deſſen Stoffe von einander un- ſchieden zu ſeyn ſcheinen; dieſer Schleim ſcheinet eine Figur an- nehmen zu wollen, er umgiebt das amnion, und dieſes haben bisher alle Schriftſteller fuͤr das amnion gehalten. Mir hingegen ſcheinet es nunmehr nur der zaͤrtere Theil der Dot- terhaut zu ſeyn. Kurz darauf, um die vier und zwanzigſte bis dreißigſte Stunde (bei uns in der 39 und ſonſt 31½ Stunde, obſ. 21.) wenn das groͤſſere Stuͤkk des Hofes 27 Hundert- theile iſt, bekoͤmmt der aͤuſſere Rand dieſer Figur, womit ſie gegen den uͤbrigen gelben Koͤr- per gekehrt iſt, die Figur einer etwas niedergedruͤkkten Linie, die noch immer farbenlos iſt. Noch erſcheinet nichts zunaͤchſt an der Nachbarſchaft der Frucht. Aber von der dreißigſten bis ſechs und dreißigſten Stunde, (in der 30, nach den Neuern auch in der 42 bis 45; nach den Alten, war in der 42 Stun- de die Figur 40 Hunderttheile) wenn nunmehr der Hoff oder Flaͤche 34 bis 35 Hundertheile iſt, zeiget ſich einige gelbrote, oder gelbe Farbe an der Grenz- linie dieſer Flaͤche, und zugleich erſcheinen Puͤnktchen, gelbliche, roͤthliche Linien von allerlei Figur und Groͤſſe, zalreicher ge-

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/246>, abgerufen am 23.11.2024.