was leichtes und eine schlechte Arbeit wären (q). Nunmehr aber sezzt er noch, zu meinem Troste, hinzu, er könne meine Kupfer nicht billigen (r). Vom Albin erwarte ich niemals, daß irgend eine von meinen Arbeiten gelobt werden sollte. Und den- noch hat Eustach, welchen er mir vorzieht, den allerschwersten Theil der Gefässe nicht berührt. z. E. die Gefässe des Rükkenmarkes, die kleinen Gefässe des Gehirns, alle kleine Gefässe des Fus- ses, des Angesichtes, der Hand, der Brust, des Halses. Jch gebe es aber leicht zu, daß man viel vollkommnere Dinge an die Stelle des Mei- nigen setzen könne, und ich wünsche es so gar mit dem Albin, diese Ersezzung selbst. Sollte in- dessen jemand bessere Kupfer von Gefässen her- ausgegeben haben, so wünschte ich wohl dessen Namen zu wissen. Es hat indessen andere Zer- gliederer gegeben, denen diese Tafeln, so wie an- dre von meinen Schriften besser, als mir selber gefallen (s).
Wie bitter war nicht das Urtheil über meine Boerhavische Commentarien (t) zu einer Zeit,
da
(q)Adnot. L. I. p. 8. 9. Anno 1754. vor dem Wachen- dorfischen Streite.
(r)L. VI. p. 80. 81.
(s)Martin l. c. Sve in praef ad ossium icones.
(t)Adnot. L. I. p. 46. ad l. p. 81. u. s. w.
Vorrede.
was leichtes und eine ſchlechte Arbeit waͤren (q). Nunmehr aber ſezzt er noch, zu meinem Troſte, hinzu, er koͤnne meine Kupfer nicht billigen (r). Vom Albin erwarte ich niemals, daß irgend eine von meinen Arbeiten gelobt werden ſollte. Und den- noch hat Euſtach, welchen er mir vorzieht, den allerſchwerſten Theil der Gefaͤſſe nicht beruͤhrt. z. E. die Gefaͤſſe des Ruͤkkenmarkes, die kleinen Gefaͤſſe des Gehirns, alle kleine Gefaͤſſe des Fuſ- ſes, des Angeſichtes, der Hand, der Bruſt, des Halſes. Jch gebe es aber leicht zu, daß man viel vollkommnere Dinge an die Stelle des Mei- nigen ſetzen koͤnne, und ich wuͤnſche es ſo gar mit dem Albin, dieſe Erſezzung ſelbſt. Sollte in- deſſen jemand beſſere Kupfer von Gefaͤſſen her- ausgegeben haben, ſo wuͤnſchte ich wohl deſſen Namen zu wiſſen. Es hat indeſſen andere Zer- gliederer gegeben, denen dieſe Tafeln, ſo wie an- dre von meinen Schriften beſſer, als mir ſelber gefallen (s).
Wie bitter war nicht das Urtheil uͤber meine Boerhaviſche Commentarien (t) zu einer Zeit,
da
(q)Adnot. L. I. p. 8. 9. Anno 1754. vor dem Wachen- dorfiſchen Streite.
(r)L. VI. p. 80. 81.
(s)Martin l. c. Sve in praef ad oſſium icones.
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[0022]
Vorrede.
was leichtes und eine ſchlechte Arbeit waͤren (q).
Nunmehr aber ſezzt er noch, zu meinem Troſte,
hinzu, er koͤnne meine Kupfer nicht billigen (r).
Vom Albin erwarte ich niemals, daß irgend eine
von meinen Arbeiten gelobt werden ſollte. Und den-
noch hat Euſtach, welchen er mir vorzieht, den
allerſchwerſten Theil der Gefaͤſſe nicht beruͤhrt.
z. E. die Gefaͤſſe des Ruͤkkenmarkes, die kleinen
Gefaͤſſe des Gehirns, alle kleine Gefaͤſſe des Fuſ-
ſes, des Angeſichtes, der Hand, der Bruſt, des
Halſes. Jch gebe es aber leicht zu, daß man
viel vollkommnere Dinge an die Stelle des Mei-
nigen ſetzen koͤnne, und ich wuͤnſche es ſo gar mit
dem Albin, dieſe Erſezzung ſelbſt. Sollte in-
deſſen jemand beſſere Kupfer von Gefaͤſſen her-
ausgegeben haben, ſo wuͤnſchte ich wohl deſſen
Namen zu wiſſen. Es hat indeſſen andere Zer-
gliederer gegeben, denen dieſe Tafeln, ſo wie an-
dre von meinen Schriften beſſer, als mir ſelber
gefallen (s).
Wie bitter war nicht das Urtheil uͤber meine
Boerhaviſche Commentarien (t) zu einer Zeit,
da
(q) Adnot. L. I. p. 8. 9. Anno 1754. vor dem Wachen-
dorfiſchen Streite.
(r) L. VI. p. 80. 81.
(s) Martin l. c. Sve in praef ad oſſium icones.
(t) Adnot. L. I. p. 46. ad l. p. 81. u. ſ. w.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/22>, abgerufen am 24.11.2024.
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